Hotel Altora

Außen hui - innen pfui! Hinter einer tadellos renovierten Altbaufassade verbirgt sich ein unprofessionell geführtes und schäbig ausgestattetes Hotel mit miserablem Preis-Leistungsverhältnis. Nie wieder!

Angekommen im Zimmer, waren wir neben der abgestanden und muffigen Luft vom spartanischen und lieblosen Ambiente des Mobiliars schockiert: billigste Schränke und Armaturen, die optisch eher an einen Möbel-Discounter als an ein Hotel erinnerten; ein altbackener Beistelltisch ohne Sitzgelegenheit (Sinn?); ein abgewetzter Kunstlederstuhl am Schreibtisch; unbequeme und durchgelegene Betten mit unansehnlicher Bettwäsche; ein drittes ungenutztes Beistellbett ohne jegliche Dekoration sowie ein fleckiger Beistellhocker; ein schmutziger Teppichboden von niedrigster Qualität; Wände mit teils stark verschmutzter und abgewetzter Rauhfasertapete; bis auf zwei Bilder suchte man Dekoration an den kahlen Wänden vergeblich - wirklich keine Atmosphäre, in der man sich auch nur ansatzweise wohlfühlen konnte. Das Badezimmer passte voll und ganz in dieses Bild: Es bestach durch zersprungene Fliesen, dünne Handtücher, eine lächerlich billige WC-Rollen-Halterung von Gut&Günstig und erschreckenderweise überall Rost und Schimmel in den Fugen der Dusche sowie am Duschschlauch. Widerwärtig! Die versprochenen "Pflegeprodukte" beschränkten sich auf billige Flüssigseife, wie sie in jedem Hotel zur Standard-Ausstattung gehört. An ruhigen Schlaf war angesichts der schlechten Luft, der fehlenden Klimaanlage und der schlechten Betten nicht zu denken. Auch Ventilatoren stellt das Hotel (sicherlich aus Kostengründen) nicht zur Verfügung. Die einzige kundenorientierte Mitarbeiterin des Hotels stellte uns daher aus Mitleid ihren eigenen Ventilator zur Verfügung, den sie sich nach eigenen Worten privat für ihren Arbeitsplatz gekauft hatte. Dies wirft ein sehr eindeutiges Bild auf die mangelnde Professionalität des Hotelinhabers - sowohl als Gastgeber als auch als Arbeitgeber. Auch dies passt aber voll und ganz ins Bild!

Die Auswahl beim Frühstück grenzte selbst für ein Drei-Sterne-Hotel von Umfang und insbesondere Qualität an eine Frechheit. Der in schmuddeligen Thermoskannen servierte Filterkaffee war dünn und schmeckte bitter. Bei den Backwaren handelte es sich um billigste TK-Aufbackbrötchen; auch die anderen Produkte waren durchwegs Convenience-Ware. Frischkäse oder eine reichhaltige Auswahl gesunder Speisen oder geschnittenes Gemüse (Tomaten, Gurken etc.) suchte man vergeblich. Nachgelegt wurde nur sehr schleppend bzw. zum Teil gar nicht mehr. Der einzige Lichtblick war die Wurst, die als einziges nicht aus der Packung zu stammen schien. Dies konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Hotelinhaber auch beim Frühstück offensichtlich die Devise "Geiz ist geil" ausgegeben hat. Wieso verschließt man sich so konsequent dem Thema Regionalität? Wieso muss es von allem das billigste sein? Wir haben schließlich selbst Abhilfe geschaffen und uns vernünftige Brötchen beim Bäcker besorgt, um überhaupt etwas Adäquates frühstücken zu können. Alles in allem ein Armutszeugnis für die Küche und die Leitung des Hotels!

Schon die Begrüßung war ausgesprochen unterkühlt. Statt uns willkommen zu heißen, war es der Rezeptionistin wichtiger, den Meldeschein schnell auszufüllen, bevor uns eine (!) Zimmerkarte ausgehändigt wurde. Wenig überraschend, funktionierte auch der Hotelaufzug nicht. Statt sich hierfür zu entschuldigen oder Alternativen anzubieten, wurde auf einem Schild lediglich barsch mit 3 Ausrufezeichen auf den Defekt hingewiesen. Peinlich und unprofessionell! Auch das WLAN war absolut nicht zu gebrauchen. Die Benutzung war nicht möglich, da die Verbindung ständig abbrach. Abhilfe gab es auch für dieses Problem nicht. Stattdessen zeigte das Personal sich desinteressiert und wenig überrascht von der offenbar bekannten Problematik. Die Rezeptzionistin sah sich beim Check-Out auf meinen Hinweis auf die völlig unangemessene Preisgestaltung noch nicht einmal genötigt, sich zu entschuldigen, sondern meinte lediglich, dies sei ja alles Ansichtssache. Völlig unprofessionell, aber auch das überraschte uns schon längst nicht mehr. Wie ein angeblich ehemaliger leitender Angestellter eines 5-Sterne-Hotels ein Haus so schlecht führen kann wie das Hotel Altora ist uns wirklich ein Rätsel! Der einzige Lichtblick: Die Angestellte, die uns ihren privaten Ventilator freundlicherweise überließ. Ansonsten: Gastfreundschaft - Fehlanzeige!

Die Lage ist praktisch das einzig Positive an diesem Hotel: Es liegt in Bahnhofsnähe und auch die sehenswerte Altstadt ist in nur wenigen Gehminuten zu Fuß zu erreichen. Auch eine Bundesstraße führt direkt am Hotel vorbei. Jedoch sorgt die Nähe zum Bahnhof der Harzer Schmalspurbahn auch dafür, dass die Luft schlecht und an Ruhe wegen der vorbeifahrenden Züge nicht zu denken. Zu Stoßzeiten sorgt der Verkehr auf der Bundesstraße für zusätzlichen Lärm.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Bei einem solch gehobenen Preisniveau hätte man eigentlich ein Mindestmaß an Freizeitangeboten oder entsprechender Ausstattung erwarten können. Doch auch das war in diesem Haus Fehlanzeige, da ein Kostenfaktor.