Hotel Am Kupferhammer

Das Hotel wirkt perfekt für geschäftsreisende oder Familie besuchende Gäste, die zwei bis drei Nächte bleiben und nur ein Hotel zum Schlafen und Frühstücken brauchen. Für einen Urlaub in Tübingen nicht unbedingt. Für unseren Reisegrund war es ok.

Das Preis-Leistungsverhältnis fanden wir eher mittel mit eine Tendenz zu schlecht. Der Duschvorhang ist viel zu schmal, viel Wasser ging daneben. Das klingt jetzt zwar wie eine Lüge, aber wir hatten tatsächlich eine deutsche Schabe an der Zimmerwand (wir wissen ganz genau, wie eine solche aussieht). Nach unseren Unterhaltungen mit dem Besitzer bin ich mir sicher, dass er es uns eh nicht geglaubt hätte, und wir uns dafür hätten rechtfertigen müssen. Daher haben wir es nicht angesprochen. Die Aussicht war nicht wirklich berauschend, man konnte aber immerhin genau sehen, wer den Parkplatz rauf- und runter fuhr und sein eigenes Auto im Blick behalten. Auf unserem Wasserhahn war komischer Dreck, den wir erstmal runtergekratzt haben. Dafür wirkte der Rest des Zimmers sehr sauber. Leider stieg die Luftfeuchtigkeit bei geschlossenem Fenster sehr schnell, also mussten wir bei offenem Fenster schlafen - für uns kein Problem. Von der Möblierung her war es ok. Der Fernseher ist beim Anschalten jedes Mal extrem laut gewesen und hat sehr spät reagiert beim Runterschalten. Das ist natürlich gerade nachts unangenehm. Die Zimmer waren an der Tür sehr hellhörig. Wenn man zufällig vor der Tür stand, verstand man jedes gesprochene Wort, sobald es in normaler Tages-Zimmerlautstärke war. Positiv war, dass man sich sehr sicher gefühlt hat. Es gab keine lästigen kreditkartenförmigen Schlüssel, die zu den ungünstigsten Zeitpunkten versagen, sondern gescheite Schlüssel und eine verschlossene Haustür. Noch positiver ist, dass man beim Aufschließen dieser Tür überdacht ist - hat sich bei strömendem Regen mehrmals sehr bezahlt gemacht.

Für den Preis war das angebotene Frühstück sehr gut. Ein einfaches gekochtes Ei ohne Lachs wäre noch schön gewesen, sowie ein alternativer Saft für Leute, die keinen O-Saft vertragen oder mögen. Positiv überrascht war ich über die angebotenen Mini-Muffins und die Croissants, sowie Nutella-Portionen. Der Frühstücksbereich war sauber und schön, aber für mich die falsche Auswahl, das liegt aber an mir.

Die Reinigungskräfte waren ausgesprochen höflich. Einmal standen sie allerdings im Flur und haben sich relativ lange ziemlich laut unterhalten. Es wirkte wie ein Streitgespräch. Vielleicht war es auch mit einem Gast, das konnte man natürlich nicht sehen. Beim Rausgehen konnte ich nur einen Blick erhaschen. Dass die Rezeption nicht durchgehend besetzt ist, ist natürich nicht so toll, ist aber angemessen. Leider verhielten sich die Eigentümer zwar sehr höflich, aber das zu allen Gästen. Das bedeutet auch, dass sie bei einem Konflikt beiden Seiten das erzählt haben, was sie hören wollten. Sie haben dabei auch zugelassen, dass Gäste für etwas beschuldigt werden, was sie nicht getan haben und gaben einer zufällig Anwesenden einer dritten befreudeten Partei die Anweisung, die zweite Partei auf Unterlassung anzusprechen. Ohne zuerst selbst mit der zweiten Partei zu sprechen. Das suggeriert natürlich, dass betreffende Partei sich tatsächlich falsch verhalten hat. Hier hätte ich ein professionelleres Verhalten gewünscht. Sonst waren alle sehr höflich und hilfsbereit. Man merkt, dass sich alle sehr viel Mühe geben.

Positiv ist, dass der Bahnhof keine 5 Gehminuten entfernt ist. Auch ein Restaurant befindet sich dort. Es ist leider eher schlecht, aber dafür lange offen und das ist besser als gar nichts, wenn man abends noch schnell etwas zu essen braucht. Zur Innenstadt ist es auch nicht weit, wir sind aber gefahren. Das Hotel ist relativ leicht zu finden, aber die Lage ist von der direkten Nachbarschaft her nicht besonders schick. Insgesamt war die Umgebung für uns nicht interessant. Das ist vielleicht anders bei Gästen, die speziell für Tübingen anreisen.

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