Hotel Am Ring

Wir erhielten ein Zimmer in der dritten Etage (Zimmer 304). Wohlwissend um die Tatsache, dass ein Teil des Hotels mit einer Parkhausauffahrt verbaut ist, fragte ich direkt beim Check-In, ob es sich, wenn schon nicht in einer höheren Etage, so wenigstens um ein helles Zimmer handele. Dies wurde von der Dame am der Rezeption bejaht. Leider entsprach dies nicht den Tatsachen. Das Zimmer hatte Blick auf eine nur wenige Meter entfernte mächtige Betonwand, hinter der sich die Auffahrt zum Parkhaus befindet (ein Foto zeigt diese geniale Aussicht). Eine Beschwerde bei der Rezeption war fruchtlos. Da das Hotel komplett (zum großen Teil mit Reisegruppen) ausgebucht war, war es angeblich nicht möglich, uns ein anderes Zimmer zu geben (um 14 Uhr). Vom Himmel war von diesem Zimmer aus nichts, aber auch gar nichts zu sehen. Ohne künstliche Beleuchtung war ein Aufenthalt im Zimmer auch tagsüber nicht möglich (für die Allgemeinbeleuchtung war eine kaltweiße Leuchtstofflampen-Leuchte vorhanden – auch sehr gemütlich). Zum Glück mussten wir uns nicht lange im Zimmer aufhalten und waren nur eine Nacht im Hotel. Ansonsten ist ein solches Zimmer mit Sicherheit eine Quelle für Depressionen. Die alten Menschen, die in den unteren beiden Etagen desselben Gebäudes in einem Pflegeheim untergebracht sind, tun mir ausgesprochen leid. Diese sind mehr oder weniger wehrlos und können nicht nach einem Tag wieder abreisen. Im Übrigen sind nicht nur die Zimmer mit geraden Nummern in der dritten Etage betroffen, sondern entsprechende Zimmer in mehreren Etagen darüber ebenfalls – die Betonwand ist wie gesagt mächtig! Diejenigen die die Verbauung vor dem Hotel geplant und insbesondere diejenigen die dies genehmigt haben, sollten mal in einem entsprechenden Zimmer für eine Woche eingesperrt werden – dann würden sie sich vermutlich um einen schleunigen Abriss dieser Bausünde kümmern. Falls jemand auf die Idee kommen sollte, dass die verbauten Zimmer günstiger vergeben werden – dies ist leider in keiner Weise der Fall. Unsere Freunde hatten ein Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite (ungerade Zimmernummern) – freier Ausblick, derselbe Preis. Es wird wohl nur ein Unterschied gemacht bei den oberen Etagen mit Stadtblick, die dann allerdings mehr kosten. Vorschlag ans Hotel: Machen Sie es wie im Theater oder in der Oper bei Plätzen mit Sichtbehinderung. Benennen Sie die minderwertigen Zimmer (so würde ich Zimmer mit Ausblick auf eine Betonwand bezeichnen) und vergeben Sie sie zu einem günstigeren Preis. Es finden sich sicherlich genügend Gäste, die sparen wollen und sich darauf einlassen. Das wäre ehrlich und gerechter. Aber vielleicht ist es Ihnen auch egal, wenn Ihre Gäste unzufrieden sind. Neben der mangelnden Aussicht mussten wir im Übrigen, um zu unserem Zimmer zu gelangen, in die vierte Etage fahren und dann eine Etage zu Fuß hinunterlaufen, da der Aufzug in der dritten Etage nicht hielt. Dies wurde uns bereits beim Check-In mitgeteilt. Ebenfalls nicht das, was man sich in einem guten Hotel erwartet. Das WLAN war in unserem Zimmer nicht verwendbar, selbst die normale Telefonfunktion war nicht nutzbar, da offensichtlich die Betonwand eine gute Abschirmung nicht nur hinsichtlich des Tageslichts bedeutete. Es gibt durchaus auch Positives zu benennen: Unsere Betten waren entgegen den Erfahrungen vieler anderer (gemäß den Bewertungen) sehr angenehm – insbesondere feste Matratzen. Das Frühstück war auch abwechslungsreich und in Ordnung. Ebenfalls positiv: Individual-Gäste frühstückten in einem separaten Restaurant, somit getrennt von den Reisegruppen. Keine Ahnung, ob das immer so gehandhabt wird – war jedenfalls angenehm. Dennoch, ich kann dieses Hotel aufgrund der genannten Mängel in keiner Weise weiterempfehlen.

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