Hotel am Uckersee

Leider wurden unsere Erwartungen nicht erfüllt. Wir hatten das Privat-Spa und Suite gebucht. Leider ist diese, im Vergleich zu den anderen Zimmern, hoffnungslos überzahlt. Unsere Frage nach Halbpension wurde sinngemäß beantwortet: "Wer die Suite bucht, isst im Restaurant eher von der Karte, die drei Nächte mit HP ist eher etwas für die Sparfüchse". Die Sparfüchse scheinen auch das Zielpublikum (siehe Zimmerpreise und Angebote) zu sein. Mit der Suite will man dennoch in einer höheren Liga mitspielen, deren Spielregeln man scheinbar nicht kennt.

Die Privat-Spa-Suite muss man sich ungefähr so vorstellen: Man nehme einen Saunabereich, stelle ein Bett hinein und biete dem Gast an, dann dort die Nacht zu verbringen. Bei diesem Zimmer fehlt im Prinzip das Zimmer. Das Bett steht zwischen neben dem Saunakasten und vor der Whirlwanne. Wenn man sich aus dem Bett begibt, steht man auf kalten Fliesen. Eine sehr steile Treppe führt nach oben in den Ruhebereich mit zugegebenermaßen bequemen Ruheliegen. Die Handläufe der Treppe sind sehr glatt und bieten im Falle des Ausrutschens mit den Badelatschen keinen Halt. Das durch einen Bewegungsmelder gesteuerte Treppenlicht geht auf halber Strecke aus. Warmes Wasser war nicht durchgängig verfügbar. Die Wanne konnten wir nicht nutzen, weil das warme Wasser dafür nur bis zur Hälfte ausreichte. Geduscht haben wir auch nur lauwarm im SPA. Der Ruhebereich oben bietet, wie erwähnt, die beiden Liegen, einen sehr weit oben angebrachten Fernseher, eine Tassimo-Maschine und einen Kühlschrank, in der sich eine Flasche preiswerter Begrüßungssekt befindet. Gegenüber den Fotos des Hotels hat man inzwischen noch eine Wand eingezogen, hinter der sich nochmal ein Doppelbett befindet. Dieses war nicht bezogen. Selbst hier würden wir ungern übernachten, denn dieses Bett steht dann in einer dunklen Nische ohne Fenster. Für den Fall dass man nachts mal ins Bad muss, führt der Weg wieder über die gefährliche Treppe. Für einen etwas längeren Aufenthalt gab es einen kleinen Schrank der günstigsten Bauart. Den beschriebenen Seeblick gab es praktisch nicht. Durch die Dachfenster konnte man weit hinten einen Zipfel des Sees vor den Toren Prenzlaus sehen, aber nur, weil die Bäume kein Laub trugen. Insgesamt war es recht duster. Das lag zum einen daran, dass einige Glühlampen defekt waren. Die noch verbleibenden Lampen waren offensichtlich sehr preiswerte Modelle, denn es brauchte lange, bis sie einigermaßen hell waren. Die in anderen Lampen verschraubten LEDs waren kleine Kaltlichtfunzeln. Dieses Mischlicht setze sich übrigens durch das ganze Hotel fort. Noch etwas: Im Treppenhaus roch es den ganzen Tag nach Essen. Am Morgen zog schon der Bratgeruch von Rührei und Speck in das Zimmer.

Das Abendessen war soweit gut. Die Speisen waren recht schmackhaft und die Preise sehr moderat, zumal noch ein Salat inklusive war. Auch gab es regionales Bier. Man musste nicht lange auf das Essen warten und die Bedienung war freundlich. Das Frühstück kann man unter zweierlei Gesichtspunkten betrachten: Für die Zimmerpreise der "Sparfüchse" war die Auswahl absolut in Ordnung. In Relation zur teuer bezahlten Suite war das Angebot sehr überschaubar. Es gab zwei Sorten frisch aufgebacken Brötchen und Toastbrot, aber Croissants o.ä. nicht. Als warme Komponenten war nur Rührei und Speck da, wobei man fairerweise erwähnen muss, dass das Rührei außerordentlich schmackhaft war. In der Kühltruhe stand je ein Tablet mit einer recht kleinen Wurst- und Käseauswahl. Richtig gut war die hausgemachte Leberwurst. Der Naturjoghurt war eigentlich unappetitlich mit Flüssigkeit abgesetzt und der Obstsalat farblos. An frischem Obst gab aus dem gleichen Kühlregal nur Bananen und Mandarinen. Normalerweise findet man auf Frühstücksbuffets noch etwas Süßes (Kuchen, Waffel, Crêpes...), nur nicht hier. Wie erwähnt, alles regional in Relation zu 162 Euro Zimmerpreis betrachtet. Für diesen Zimmerpreis bieten andere Hotels bedeutend mehr.

Zum Einchecken musste man sich gegenüber in das Restaurant begeben. Der Check-In verlief problemlos. Man wurde allerdings darauf hingewiesen, dass man schon am Vorabend der Abreise bezahlen müsse. Bei einer Nacht Aufenthalt heißt das so sinngemäß: Erst zahlen, dann übernachten. Schwer nachvollziehbar und etwas befremdlich. Bei der Abreise wurden wir nicht gefragt, ob alles in Ordnung war. Ob nun aus Unachtsamkeit oder Desinteresse können wir nicht beurteilen.

Landschaftlich in guter Lage in der Nähe des Uckersees. Prenzlau ist nur 5 Autominuten weg.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport