Hotel Anfora

Eher altes Hotel, das zwar günstig ist, aber diesen Preisvorteil bei der Hygiene einspart. So wurden die Plastikbecher für die All Inclusiv Getränke in der Poolbar und dem Speisesaal nur kalt ausgespült oder von bestimmten Servicekräften garnicht ausgespült, sondern abgeräumt und diret zu den sauberen Plastikbechern gestellt. Manche Becher rochen immer noch stark nach Raki. Auch beim Ausschank, besonders von alkoholischen Getränken wurde gegeizt. Beschwerden hierüber wurden teilweise mit Agressivität und Beschimpfungen der Gäste durch die verantwortlichen Servicekräfte beantwortet. Beim Trinkwasser entstand der Eindruck, die Behälter würden nur mit Leitungswasser wieder aufgefüllt. Die Ballonflaschen waren nie versiegelt, die Kellner wurden wiederholt dabei beobachtet wie sie die blauen Verschlußkappen öffneten, halbleere Flaschen zusammenschütteten etc. Die Tüten mit den Getränkepulver wurden von einem Kellner in Ermangelung eines Werkzeuges mit den Zähnen aufgerissen. Von den 13 Personen unserer Reisegruppe hatten 11 Personen Durchfall, 3 hatten teils hohes Fieber und ein Kind war mit einen bakteriellen Infekt eine Nacht im Krankenhaus. Die Handtücher auf den Zimmern wurden nur alle drei Tage gewechselt, teilweise dreckig vom Boden wieder an die Hacken gehängt. Während unseres Aufenthalts kam es von einer aussenstehenden Person zu dem Versuch ein Kind aus dem Schlafraum zu entführen und sexuell zu nötigen. Die Sicherheit des Hotels ist hier nur sehr dürftig. Zu dieser Zeit war scheinbar nur ein Nachtwächter und ein Portier anwesend, was zur Überwachung der doch recht großen Anlage ehr wenig ist. Nur durch das beherzte Eingreifen von anderen Gästen konnte schlimmeres verhindert werden und der Täter der Polizei übergeben werden. Die Balkontüren könne zwar verschlossen werden, die daneben liegenden Fenster lassen sich jedoch kinderleicht von aussen öffen. Es ist also unter Umständen wichtig Kinder auch Nachts nicht unbeaufsichtigt zu lassen. Die von verschiedenen Reiseleitern angebotenen Ausflüge sind, was in der Türkei wohl so üblich ist, fast durchgängig Verkaufsveranstaltungen wobei das vordergründig angebotene Ausflugsziel mehr den Charakter eines Lockangebots hat. Hier gilt es genau zu lesen was man kauft, eventuell zu überlegen solche Ausflüge selbst zu organisieren.

Die Zimmer waren groß. So hatten wir z.B. 3 Schlafräume, eine Küche ein Badezimmer und 2 Balkone. Die Möblierung war jedoch spärlich und bestenfalls zweckmäßig. In einem Raum befand sich eine Klimanalage, die jedoch nur lief, wenn man auf dem Zimmer war. Teils fiel mehrfach täglich der Strom aus, was z.B. zu sofortigen kalten Wasser in der Dusche oder bei einem Mitreisenden zu einem ca 10 minütigen Zwangsaufenthalt im Fahrstuhl führte.

Die Anlage hat ein zu Stoßzeiten viel zu kleines Restaurant, in dem nur Tische mit 4 Sitzplätzen zur Verfügung stehen. Da wir 5 Personen waren mussten wir immer an 2 Tischen essen. Ein Verschieben von Stühlen oder gar Tischen wurde nicht geduldet. Das Essen war reichhaltig und qualitativ in Ordnung. Es wurden zu Mittag und zum Abendessen verschiedene warme und kalte landestypische Gerichte angeboten, aus denen man frei wählen konnte. Diese waren jedoch geschmacklich wenig variabel und die Speisefolge wiederholte sich in der 2ten Woche.

Die einfachen Servicekräfte waren im Umgang freundlich, hilfsbereit und sehr kinderlieb. Ihre Sprachkenntnisse waren recht unterschiedlich, meist war eine Verständigung jedoch in Englisch oder Deutsch möglich. Die jeweiligen Vorgesetzten, die offensichtlich verschiedene Bereiche wie Restaurant, Poolbereich oder Bar beaufsichtigten waren oft wenig kritikfähig und teilweise wie oben beschrieben agressiv.

Das Hotel liegt etwa 150 Meter vom Strand entfernt. In nächster Nachbarschaft befinden sich einige andere Hotels, diese werden vielfach von Jugendlichen als Partyhotels besucht. Auf dem Weg zum Strand ist die zentrale Hauptstraße, die direkt am Strand lang führt, zu überqueren. Dies ist bei der Verkehrsmenge und besonders dem ortsüblichen Fahrstil ein lebensgefährliches Unterfangen. Die Fahrzeuge fahren mit 80 bis 100 km/h, bremsen nur selten für Fußgänger, sonder versuchen in der Regel diese mit der Hupe zu verjagen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im Zeitraum unseres Aufenthalts wurden wir in den ersten zwei Tagen von der Animation bis ca 23 Uhr durch massive Lautstärke vom Schlaf abgehalten. Dann unterband scheinbar die örtliche Polizei diese Veranstaltung und es fand, nicht zuletzt wegen der prompten Entlassung der Animateure überhaupt keine mehr statt. Die hauseigene Disko übertrug nach 23 Uhr dann besonders die Bässe aufs Zimmer. Der Zimmernachbar berichtete dass bei ihm sogar der Klodeckel im Rythmus gesprungen sei.