Hotel Astenstübchen

Unter dem Titel „Romantische Überraschung für Verliebte im Hochsauerland“ haben wir über ebay von dem dortigen Anbieter touriDat das Angebot „2ÜN/2Pers. im App. im 3Sterne Hotel inkl. HP Wert: 264,00“ (ebay Artikel Nr. 270127609197) für 64,33 EUR + 3 EUR Verpackung und Versand ersteigert. Link zum ersteigerten Angebot: http://cgi. ebay.de/ws/eBayISAPI. dll?ViewItem&ih=017&sspagename=STRK%3AMEWN%3AIT&viewitem=&item=270127609197&rd=1&rd=1 Unmittelbar nach der Bezahlung an touriDat erhielten wir von dort zügig und problemlos einen Gutschein für den ersteigerten Hotelaufenthalt. Mit dem Hotel wurde dann telefonisch und via nachfolgender gegenseitiger Emailbestätigung unser Aufenthalt vom 29.06. bis 01.07.2007 vereinbart. Als wir wie gebucht am 29.06.2007 nachmittags gegen 15:30 h anreisten, war das Hotel verlassen. Ein weiteres Ehepaar, das ebenfalls einen Aufenthalt über ebay-touriDat ersteigert hatte, wartete schon seit mehr als 2 Stunden auf einen Kontakt zu den Hotelbetreibern. Diese waren telefonisch unter den angegebenen Nummern nicht zu erreichen. TouriDat lehnte telefonisch jede Verantwortung ab. Dort hieß es, man sei nur für die Ausstellung der ersteigerten Gutscheine zuständig. Die Gattin des schon länger wartenden Gastpaares fand schließlich eine rückwärtige Tür des Gebäudes unverschlossen und konnte dann die Eingangstür von innen öffnen, so dass wir nicht mehr draussen bei Regen und Wind warten mussten, bis schließlich noch viel später die Hotelbetreiber erschienen. Sie waren angeblich von Holland kommend im Freitagsverkehr nicht wie geplant vorangekommen. Per Handy seien sie nicht erreichbar gewesen, weil die Handy-Batterie leer gewesen sei. So fing unsere „Romantische Überraschung für Verliebte im Astenstübchen“ an. Schon bei unserer Ankunft im Ort Neu-Astenberg hätten bei uns die „Warnlampen“ aufleuchten, als wir auf unsere Frage nach dem Hotel Astenstübchen vor Ort die höchst erstaunte Antwort hörten: Dort wollen Sie übernachten? Das ist doch geschlossen! Nun ja, jetzt waren wir aber erst einmal drin. Das Hotel war offenbar bis vor kurzem ein Altersheim, wurde höchst oberflächlich renoviert und macht nach wie vor einen abgenutzten und sanierungsbedürftigen Eindruck. Die hier angefügten Fotos, die wir in dem uns zugeteilten Appartement Nr. 3 am 30. 06.2007 aufgenommen haben, sagen mehr als 1000 Worte und zeigen auch, wie es um die Sauberkeit dort bestellt war. Wir konnten nicht verstehen, wie ein derartiger Betrieb sich auf den verschiedenen Web-Sites der Firma touriDat als 3-Sterne-Hotel bezeichnete. Unsere zwischenzeitliche Recherche ergab, dass dieser Beherbungsbetrieb keineswegs als 3-Sterne-Hotel klassifiziert ist. Die für die Klassifizierung mit Hotelsternen zuständige Organisation ermittelt inzwischen wegen missbräuchlicher Verwendung von Hotelsternen und unlauteren Wettbewerbs. Neu-Astenberg, Winterberg und das Rothaargebirge sind ganz gewiss mehr als einen Aufenthalt wert. Ob man einen solchen aber im derzeitigen Astenstübchen verbringen will, sollte wohlüberlegt sein. Der in dem von uns wahrgenommenen ebay-tourDat-Angebot angegebene Wert der Leistung des Astenstübchens stellt einen Fantasiepreis dar, der im normalen Marktgeschehen für diese Leistung nach unserer Einschätzung niemals erreichbar ist. Insofern stellt der Ersteigerungspreis keinesfalls ein "Schnäppchen" dar, für das der Ersteigerer dem Glück oder sonst jemandem dankbar sein sollte, sondern eine absolute Preisobergrenze, die für die erbrachte "Leistung" des "3-Sterne"-Hotels Astenstübchen allenfalls gerade noch von dem hingenommen werden kann, der bereit ist, neben den zu erwartenden Unzulänglichkeiten auch noch für einige Tage über von uns erlebte Sauberkeitsmängel hinwegzusehen.

Unser Appartement Nr. 3 bestand aus Vorraum, Dusche, WC mit Waschbecken, kleinem Wohnraum mit Zugang zur Terrasse, kleinem Schlafraum mit zum „Doppelbett“ zusammengestellten Einzelbetten. Von der Größe her konnte man voll zufrieden sein. Aber Zustand und Sauberkeit ließen doch sehr zu wünschen übrig. Sehen Sie sich einfach die hier angefügten Fotos vom 30.06.2007 an. Und für wie "romantisch" man die "Überraschung" einer lange überwunden geglaubten Besuchsritze im Nachtlager der "Verliebten" hält, bleibt jedem selbst überlassen.

Zum dreigängigen Abendessen gab es reichlich Sättigungsbeilagen. Es gab keine Speisekarte. Die Frage nach der Bezeichnung der einzelnen Speisen wurde mit Erstaunen entgegen genommen und nicht ohne Anstrengung beantwortet. Der zum zweiten Abendessen gereichte Fisch war noch teilweise roh, obwohl es sich ausdrücklich nicht um ein japanisches Fischgericht handelte. Der Frühstückstisch bewahrte noch die Krümel des Vortags(?). Auch wurden zum Frühstück verpackte Aufstriche mit abgelaufenem Verfallsdatum gereicht. Die Kaffeetasse war schon lange nicht mehr ordentlich gespült worden. Zum Sonntagsfrühstück gab es Toastbrot und Brötchen vom Vortag, bei denen man aufs Aufbacken verzichtet hatte.

Die Qualität von Gastronomie und Service hält sich in engen Grenzen und ist wenig professionell. Die an mehreren Stellen zur Dekoration befindlichen Glasvasen enthielten brackiges, verfärbtes Wasser in dem verwelkte Wildblumen der Entsorgung entgegen dämmerten. Der Schankraum mit seinen unübersehbaren Abnutzungen grüßte noch mit der Weihnachtsdekoration aus künstlichem Tannengrün und entsprechend stilvollen Lichterketten.

Hevorzuheben ist die bevorzugte Lage von Neu-Astenberg im Winter wie im Sommer, von der natürlich auch das Astenstübchen profitiert. Das Hotel liegt unmittelbar an der Bundesstrasse am Ortsausgang Richtung Winterberg. Da diese Strasse für den Fernverkehr während unseres Aufenthaltes gesperrt war, war es angenehm ruhig. Wenn diese Sperre wieder aufgehoben ist, wird es relativ laut sein.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Der Minigolfplatz, dessen einmalige Nutzung Bestandteil des ersteigerten Angebots war, war höchst ungepflegt und kaum bespielbar, so dass wir auch nicht nach den Schlägern gefragt haben. Im Eingangsbereich standen kreuz und quer verschiedene Wintersportgeräte, mit denen man bei Schnee sicher viel Freude hätte haben können. Aber es war doch bereits Ende Juni!