- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Bei dem Hotel handelt es sich um ein echtes familiengeführtes Hotel (Oma = Senior-Chefin/ ca. Mitte 60 Jahre, und Tochter/ca. Anfang bis Mitte 40, haben die Rezeption und Bar in der Hand, der Opa und die andere Tochter die Küche). Es gibt insgesamt 35 Zimmer, wobei die eigentlichen Zimmer nur im Haupthaus sind und dahinter sich noch ein Haus mit Ferienwohnungen befindet. Ansonsten ein Lesezimmer mit Kamin und Fernseher, neben der Rezeption eine Bar, eine Toilette für Herren und Damen mit gemeinsamer Eingangstür und den Speisesaal. Vom Hotel aus hat man einen schönen Blick auf die Berge, den Gardasee haben wir jedoch von unserer Wohnung aus nicht gesehen. Wir hatten Halbpension gebucht und waren bei den Essenspreisen am Gardasee auch sehr froh darüber. Es gab außer uns noch 2 deutsche Familien mit jeweils 1 Kind, 2 Paare aus Deutschland und der Rest waren Engländer (schon ein bißchen älter, die sehr nett waren und sich auch anständig benommen hatten), die mit einem Busveranstalter angereist waren.
Wir hatten ein Familienzimmer gebucht und eine Ferienwohnung bekommen. Diese war die Nr. 4 und hinter dem Haupthaus im 1. Stock gelegen. Unsere Kinder (6 und 8 Jahre) hatten ein eigenes Zimmer, wo sogar noch ein drittes Bett stand. Küche und Kinderzimmer hatten einen großen schönen Balkon. Daneben war die Küche mit einem Eßtisch und Stühlen in der Mitte und der Aufenthaltraum (kleiner Fernseher, kleine Couch)in einem Zimmer. Von der Größe her war es für die eine Woche völlig ausreichend. Auch hatten wir ziemlich gutes Wetter (Anfang September) erwischt und haben deshalb die FeWo nicht sonderlich tagsüber genutzt. Dann kam das Badezimmer mit Dusche und Bidet, was der am Modernsten eingerichtete Raum war. Da war alles neu. Und dann kam noch das Erwachsenen-Schlafzimmer mit Doppelbett und Schrank. Es war ziemlich klein, aber o.k. Von dort aus konnte man noch die Terrasse nutzen, was wir abends sehr angenehm fanden. Insgesamt waren die Zimmer eher einfach eingerichtet (in den Katalogen steht glaube ich immer "zweckmäßig"). Also kein Schnick-Schnack oder Luxus, aber echt o.k. und vor allem sauber!!!
Es gibt bei der Größe des Hotels nur einen Speisesaal. Dieser war sauber und von der Atmosphäre her o.k. Man bekommt am ersten Abend seinen Tisch zugewiesen, der auch dann für den Rest des Aufenthaltes bleibt. Wir konnten immer am Vorabend für den nächsten Tag das Menü auswählen. Und es hat wirklich sehr gut geschmeckt (es hängen auch einige Diplomas an der Wand für regionale Küche!). Es gab immer 3 Vorspeisen (meist Suppe und Pasta in verschiedenen Variationen und Melone mit Parmaschinken oder Caprese oder Carpaccio...alles ist wirklich super super lecker gewesen!), 2 Hauptspeisen (z.B. Kalbsschnitzel in Weißweinsoße, auch einmal regionaltypisches Kaninchen, oder Wiener Schnitzel oder Lamm...- selbst unsere Kinder haben immer etwas gefunden, was ihnen geschmeckt hat und wenn es mal nicht ganz so ihr Geschmack war, waren sie sowieso schon von dem Nudelgericht als Vorspeise und den leckeren Beilagen am Buffet satt) und 3 Nachspeisen (meist Eis, Kuchen oder frischen Obstsalat aber auch mal Tiramisu, frische Erdbeeren mit Vanilleeis etc.)zur Auswahl. Wir fanden das Essen wirklich super lecker und auch von der Qualität sehr gut. Zum Abendessen war auch immer ein Beilagen-Buffet aufgebaut, was verschiedenes Gemüse in verschiedenen ital. Variationen anbot, aber auch Salate und Wassermelone etc.). Das einzige was wir etwas vermißt haben, waren Meeresfrüchte. Einmal gab es einen Tintenfischsalat, der sehr lecker war. Wir empfehlen sehr nahe an 19h zum Abendessen zu gehen, da man sonst die einzelnen Gänge auf Schnelligkeit einnehmen muß. Um 20h wird die Küche geschlossen!!! Insgesamt gab es immer sehr gute italienische Küche mit vereinzelt internationalen Gerichten. Zum Frühstück: Für italienische Verhältnisse echt viel und umfangreich. Es gab Wurst, Käse, Marmelade, Nutella, Müsli, Melone, gekochte Eier, frisches Obst... Frühstück gibt es von 8 Uhr bis 10 Uhr. Als wir jedoch ein paar mal um 9 Uhr zum Frühstück gingen, war der engl. Bus schon weg und offensichtlich mit ihm auch das Brot und die Mailänder Salami ;-) Das Brot war auch auf Nachfragen aus. Man konnte noch Toastbrot oder verpacktes Schwarzbrot bekommen und ganz selten hatten uns die Engländer noch ein Croissant übrig gelassen. Was weg ist, ist dann weg! Einzige Ausnahme: Von der Mailänder Salami wurden uns auf Nachfrage noch ein paar Scheiben gebracht (aber auch nicht unbedingt viel). Wir wurden aber immer satt! Der Kaffee (Cappucchino kommt aus dem Automaten, schmeckt aber dafür recht lecker). Ansonsten werden noch 2 verschiedene Säfte angeboten (so gemischtes Nektarzeug würde ich sagen - mir hat es nicht geschmeckt - meiner großen Tochter schon) und Wasser ohne Kohlensäure. Zum Abendessen hatten wir immer eine Flasche Wasser und eine Karaffe Hauswein (rosé) bestellt. Wir fanden ihn sehr lecker, da er so leicht geprickelt hat und auch für Hotelpreise mit 6,- Euro uns als human erschien. Trinkgeld haben wir nur einmal der albanischen Bedienung gegeben und manchmal die Getränke an der Bar (die liegt neben der Rezeption) des Hotels aufgrundet (hier lag der Espresso bei angenehmen 1,- Euro, der Cappucchino bei 2,- Euro und der Aperol Spritz bei 4,- Euro - also insgesamt teurer als im Ort, aber noch o.k., wie wir fanden). Wie gesagt, Senior-Chefin und Tochter haben jetzt nicht unbedingt einen besonders freundlichen Umgang miteinander geübt. Der freundlichste war noch der Senior-Chef. Der kam immer mal lächelnd aus der Küche und hat sich Wein nachgefüllt (die Kleidung sah etwas sehr verschmutzt aus und die Schuhe waren vermutlich italienische Gesundheitsschuhe, aber vielleicht hatte er die Sachen vor dem Kochen ja sauber angezogen).
Der Service war so naja. Es gab eine Bedienung aus Albanien, die nur ein paar Brocken deutsch sprach und ansonsten haben Oma, Tochter und teilweise die Enkelin noch mit bedient. Es ging teils hektisch zu und die Stimmung war nicht wirklich nett. Sie haben sich zwar bemüht, kamen uns aber oft überlastet vor und die Oma hat auch öfter auf italienisch geschimpft, was wir aber nicht verstanden haben. Die Bedienung hat sich einmal total über das Tischtuch ausgelassen, welches ein Kind mit Schokoladeneis bekleckert hatte. Ja, ich würde sagen die fehlende ehrliche Freundlichkeit ist in diesem Hotel der einzige wirkliche negative Kritikpunkt. Am besten sprach noch die eine Tochter deutsch. Es war aber kein Problem sich verständlich zu machen. Wir haben die Sachen die wir wollten immer gekriegt. Unsere Ferienwohnung wurde von der Senior-Chefin selbst gereinigt (sie hat zwar unsere Pfandflaschen aus Deutschland entsorgt, aber das war ja nicht so schlimm, in Italien gibt es ja kein Pfand auf Plastikflaschen). Bei den Zimmern haben wir einmal vom Balkon aus gesehen, dass wohl eine externe Putzfrau dort für die Reinigung der Zimmer zuständig ist. Einen Arzt gibt es im Ort, das haben wir gelesen (aber zum Glück nicht gebraucht). Umgang mit Beschwerden (ein paar Mal war morgens das Brot aus und regelmäßig die Mailänder Salami - beim Brot gab es nichts mehr und von der Mailänder Salami hat man uns dann immer noch ein paar Scheiben gebracht) war so lala.
Das Hotel liegt etwa 560m über dem Gardasee. Es ist durch eine Serpentinenstraße mit grandiosen Ausblicken auf den See zwar gut erreichbar, mir ging es jedoch immer nicht so gut beim Hochfahren, da ich nicht schwindelfrei bin und die Straße teilweise recht schlecht gesichert ist (bzw. an einer Stelle gar nicht!!!) und man sieht eben, wie es hier steil nach unten hinab geht. Zum Glück ist uns auch nicht oft ein Auto entgegen gekommen. Wir haben uns manchmal gefragt, wie es wäre, wenn uns ein Reisebus begegnen würde (was aber zum Glück nicht passiert ist). Wie gesagt, die Ausblicke sind grandios und bei der Fahrt nach unten, konnte sogar ich sie genießen. Auch mein Mann hat gemeint, er möchte hier nicht hochfahren müssen, wenn es schon dunkel ist (und aufgrund der eingeschränkten Abendessenszeiten zwischen 19h und 20h ist das auch nicht vorgekommen). Ansonsten ist der 1280 Seelenort ziemlich ruhig gelegen und bietet alle nötigen Einkaufsmöglichkeiten (es gibt einen Sparmarkt, ein Obst- und Gemüsegeschäft, einen Laden, wo man Zeitungen und Zeitschriften kaufen kann und ein Schuhgeschäft und noch ein paar andere kleine Läden). Also, alles da, was man braucht. Vom Hotel aus geht man nach rechts auf die Straße, dann eine steile Straße nach unten und schon ist man mitten im Zentrum Tignales in Gardola (zu Fuß höchstens 5 Minuten). Selbst unsere Kinder haben dann diese Abkürzung in Kauf genommen, obwohl sie ja zurück den steilen Weg wieder nach oben mußten, aber wie gesagt, die Straße drumherum ist ein riesiger Umweg. Wir sind mittags ab und zu in die Umberto I Bar gegangen, wo es ein großes Bruschetta Napoletano mit Tomaten und Sardellen für 3,50 Euro gab. Wir fanden es super lecker! Auch abends ist nicht viel los - einmal war ein Live-Konzert gewesen, was uns recht gut gefallen hat. Häufig sind wir auch abends mal in diese Bar (Umberto I) und waren von den humanen Preisen sehr angetan (der Espresso hat 0,90 € gekostet, ein Cappucchino 1,30 €, ein Glas Wasser 0,60 € und ein Aperol Spritz 2,50 €!). Diese Preise hat man unten am Gardasee nicht gefunden. Der Strand ist 7km weg und sehr klein. Wir sind dann weitergefahren nach Limone (dort ist der Strand einiges größer) und haben uns dort an den Strand gelegt. Was uns insgesamt am Gardasee nicht so zusagt ist, dass es nur Kiesstrände gibt (und wir lieben eben Sandstrände). Wir waren dort auch nur einmal, weil sich jeder unter die wenigen Bäume gelegt hat, um ein bißchen Schatten zu bekommen. Man hatte null Privatsphäre und hat jedes Wort vom Nachbarn verstanden. Wir fanden es einfach nicht schön und sind die anderen Tage lieber an den Pool im Hotel gegangen, wo wir einmal sogar ganz alleine lagen (der Bus war tagsüber immer unterwegs und die anderen Gäste haben wohl auch Ausflüge gemacht). Wir sind einmal nach Sirmione gefahren, einmal nach Malcesine und einmal nach Limone. Ansonsten haben wir den Rest der einen Woche relaxt, weil wir festgestellt haben, das das viele Herumfahren und nicht wirklich zügig weiterkommen für uns keine Erholung darstellt. Es ist wohl ein Paradies für Radfahrer, da uns ziemlich viele auf der Straße begegenet sind.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist zwar klein, aber ausreichend. Ansonsten steht noch ein Kickerspiel (haben wir täglich genutzt - kostenlos!), eine Tischtennisplatte und ein großes Schachspiel. Wir fanden es ausreichend uns selbst unsere Kinder haben nur am 1. Tag über die Größe des Pools gemeckert. Da die Engländer ja tagsüber fast nie da waren, waren auch die Liegen am Pool ausreichend. Neben dem Haus mit FeWo´s gibt es eine große Wiese, wo auch ein paar Spielgeräte, wie Rutsche, Schaukel, Sandspielkasten etc. stehen. Unsere Kids waren jeden Tag draußen und hatten echten Spaß (unsere große Tochter hatte sich auch so ein bißchen mit der Enkelin der Hoteleigentümer angefreundet, was mit Sprachführer und Gesten usw. auch einigermaßen funktionierte). Es war ein schöner Urlaub. Wir hatten Anfang September so knapp unter 30°C und an den beiden Tagen, wo es vorher nachts gewittert (mit Blitz und Donner und Regen) hatte so um die 24°C. An diesen Tagen war es dann bewölkt, aber warm - die anderen Tage hatten wir strahlenden Sonnenschein. Und wir würden auch wieder dieses Hotel buchen!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dietmar |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 5 |