- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Sofitel Auberge de la Vieille Tour ist ein schönes Hotel mit 180 Zimmern, die auf mehrere Gebäude (nicht mehr als 2 Etagen) in der auch ganz netten Anlage verteilt sind. Das Haupthaus beinhaltet eine alte Mühle, aufgrund derer auch der Name vergeben wurde, ein Souvenir-Geschäft (das jedoch selten geöffnet war), eine nette Bar mit Balkon und ein Restaurant. Eine Infotafel des Veranstalters oder Mappe mit Ausflugsvorschlägen sucht man vergeblich. Eine kleine Attraktion waren die 15 hoteleigenen Leguane, die sich immer entweder auf einer großen Wiese in der Anlage oder direkt hinter dem Frühstücksraum gesonnt haben. Alles war in gutem Zustand, da gerade renoviert. Wir hatten nur Frühstück gebucht, da wir die vom Veranstalter angebotenen 45 €/Person/Tag zu teuer fanden. Es waren fast nur franz. Muttersprachler ab etwa 30 aufwärts da, wir waren die einzigen deutschen Gäste. Für Behinderte ist das Hotel eher ungeeignet, da der schöne kleine Sand-Strand (übrigens öffentlich und nicht privat, wie vom Veranstalter beschrieben) nur über Treppen erreichbar ist. Auch für Kinder ist es dort nicht wirklich günstig, da es keine Kinderbetreuung gibt. Trotzdem hatten wir den Eindruck, dass es schon eins der besten Hotels der Insel ist. Prophylaxen sind nicht nötig. Die frz. Departements sind ganzjährig zu bereisen. Die An- und Heimreise waren recht mühselig: Mit den Reise-Unterlagen erfuhren wir, dass wir in Paris Charles-de-Gaulle unsere Koffer in Empfang nehmen, damit eine Stunde quer durch Paris nach Orly gondeln und komplett wieder neu einchecken mussten (hätten wir das gewusst…). Der sehr schäbige Flughafen Orly (da war sogar der in Guadeloupe besser!) hatte auch noch eine nette Abzocke für uns bereit: Jedes Kilo Gepäck-Übergewicht muß mit 7 € bezahlt werden (ich habe NIE nur 20 kg!). In Düsseldorf hatten wir noch etwas von insgesamt 3 kg zuviel gesehen, in Orly rundete man das dann mal eben auf 5 kg auf – aber die Boing 777, die über 300 Passagiere fasst, war noch nicht einmal halb voll!!! Heißt für uns: Nie wieder Orly!! Unser Flug nach Martinique fiel zusammen mit der neuen Regelung auch für die EU: Keine Flüssigkeiten im Handgepäck! Unsere Flasche Rum konnten wir also am Zoll lassen – merkwürdig, ich durfte weder Lippenstift noch Parfüm im Handgepäck haben, aber die Schere im Handgepäck meines Mannes wurde nicht entdeckt… Noch ein Tipp: Auf ganz Guadeloupe wird nichts anderes als französisch gesprochen, es gibt auch nur französische Fernseh-, Radio-Sender, Presse etc.; nicht mal eine wenigstens englische Zeitung!! Ich kann zwar leidlich französisch, aber für meinen Mann, der zwar auch Englisch kann, aber kein Französisch, ist das eine Zumutung gewesen. Deutlicher kann man wohl einem Nicht-Franzosen oder jmd., der die Sprache nicht beherrscht, zeigen, dass er unerwünscht ist. Was heißt: Ohne Französisch-Kenntnisse ist das Bereisen von Guadeloupe nicht machbar!!! Meine bisherige Begeisterung gegenüber Frankreich und allem Französischen hat durch diesen Urlaub und die fehlende Internationalität der Insel jedenfalls leider einen empfindlichen Dämpfer bekommen. Unsere nächsten Urlaube werden jedenfalls Direktflüge ins nicht-französischsprachige europäische Ausland sein, das steht für uns felsenfest…..
Nix zu meckern: Neues Bad mit Riesen-Duschkabine (Handbrause und Riesen-Duschkopf von oben – ein Feeling wie ein warmer Sommerregen: WOW!), großes Zimmer (so frisch renoviert, dass wir noch während des Aufenthaltes die Gardinen ausgetauscht bekamen), Sekretär, großes Bett, ein extra Tisch mit Stühlen, die Möglichkeit, sich selbst einen Kaffee oder Tee im Zimmer zu kochen, Minibar, Safe im Zimmer gratis, Telefon und Fernseher (aber ausschließlich franz. Sender). Wir hätten auch Meerblick gehabt, wenn uns nicht eine fette Palme direkt vorm Zimmer die Aussicht ein wenig versperrt hätte.
In der Anlage gab es außer der bereits erwähnten Bar und dem Restaurant im Haupthaus, das übrigens ein bekanntes Feinschmeckerlokal sein soll, noch ein kreolisches Restaurant und den großen, zur Meerseite offenen Frühstücksbereich, wo eine Vielzahl von Vögeln eine echte Plage waren: Wir mussten separat ans Buffet gehen, denn einer musste den Tisch bewachen, sonst hätten sich die Vögel über das Frühstück hergemacht. Das frisch zubereitete Omelette war super, ansonsten war das Frühstücksangebot eintönig, jeden Tag dasselbe: Je eine Sorte Wurst, Käse, Schinken, je 3 Sorten Brot und Fruchtsaft, Marmeladen, Ende. Wenigstens wurde nachgelegt. Dies ist nur eine Bewertung des Frühstücks; die Restaurants können wir nicht beurteilen, da nicht benutzt.
Das Personal war zwar freundlich und die Zimmerreinigung okay, aber alle sprachen nur französisch, wie auch in den Restaurants und einfach überall. Wer also kein Französisch spricht und/oder versteht, ist auf Guadeloupe „aufgeschmissen“.
Direkt an einer kleinen, schönen Bucht und ca. 500 m von Gosier entfernt, wo es einige Restaurants und Geschäfte (wenn man sie so nennen kann; das schäbige Nest rangiert vom Aussehen her knapp über Slum-Charakter – Abendunterhaltungsmöglichkeiten und Supermarkt Fehlanzeige, beim Bäcker konnten wir uns zum Glück mit Wasser eindecken und die „Geschäfte“ waren in einer Art Wellblechhütten untergebracht) gibt. Wir sind ganz elitär von einer silbernen Mercedes-Limousine vom Flughafen abgeholt worden; Transferzeit etwa 20 Minuten. Vom Fluglärm bekommt man im Hotel nichts mit. Andere Hotels haben wir nicht in der Nähe gesehen. Wir haben einen Ausflug nach Terre Basse in den Regenwald unternommen (viel mehr gab es auch auf der Insel nicht zu sehen), der jedoch auch nur in Französisch war. Hat uns gut gefallen. Lustig war es, mit dem Bus zu fahren: Man stellte sich einfach irgendwo an die Straße und winkte, dann hielt der Bus, in dem es immer gute Musik gab. Gezahlt wurde beim Aussteigen: 1,30 €/Person nach St. Anne, ein kleines Städtchen, wo es einen wirklich schönen Strand gibt (etwa 20 Minuten) und 2,50 €/Person nach St. Francois, wo die Reichen der Insel wohnen (sollen) mit einem netten Yachthafen und kleinem Einkaufscenter, aber sonst…. Taxi fahren haben wir nicht ausprobiert, denn das soll sehr teuer sein. Auch mit dem Auto sind wir nicht gefahren – schließlich gehört Guadeloupe zu Frankreich und die fahren da auch so… Da wir, wie oben bereits erwähnt, die Halbpension als zu teuer befanden, mussten wir jeden Abend essen gehen, was sich besonders sonntags schwierig gestaltete, da dann so gut wie alle Restaurants geschlossen hatten. Es gab am Strand ein gutes „Au Bord de Mer“, das sehr leckere Brochettes (= Spieße) anbot (hatte aber sonntags zu) und das „Mandarine“ (noch besser und noch teurer), in der es gehobene franz. und kreolische Küche gab. Essen gehen ist auf Guadeloupe sehr teuer (französisch!), unter 60 €/Essen für beide zusammen ging gar nichts, aber das wusste man ja vorher. Billiger wäre es bestimmt bei den so eine Art Pommesbuden gewesen, die immer Punkt 18.00 Uhr (wo es plötzlich stockdunkel wurde) an den Straßenrändern auftauchten, aber die haben wir nicht ausprobiert. Trotzdem, das Essen war durch die Bank lecker (auch das französisch…). Seltsam war, dass es egal wo nicht möglich war, nur einen Salatteller zu bekommen, dafür ohne Ende Baguette-Angebote. Am letzten Abend wollten wir im Feinschmeckerrestaurant im Hotel essen gehen, aber ging nicht, da das Hotelpersonal auf der ganzen Insel streikte (auch das typisch französisch); auch unser Zimmer wurde nicht mehr gesäubert. Zum Glück flogen wir am nächsten Morgen weiter nach Martinique (= das war unsere Hochzeitsreise, je eine Woche Guadeloupe und Martinique, siehe dazu auch unsere Hotelbewertung Sofitel Bakua, Martinique). Der Flug dorthin verzögerte sich auch um 1 Stunde: Das Bodenpersonal streikte auch…
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gab 2 Tennisplätze und einen Pool (aber keine Poolbar; mittags bis ca. 16.00 Uhr konnte man etwas im Frühstücksbereich bekommen), aber das war alles: keine Disco, keine Animation, keine Abendunterhaltung, kein Sportangebot am Strand. Internetzugang? Nicht gesehen. Der Strand war, wie erwähnt, sehr hübsch; wir bekamen Strandtücher gegen Kaution und die Liegen, teilweise mit Schirmen, waren gratis. Er war meistens wenig besucht, so dass die besonders uns Deutschen eigene Unart, Liegen bereits in den frühen Morgen zu reservieren, nicht nötig war. Übrigens war die Stimmung im Hotel und auch überall sonst, wo wir waren, sehr bedrückt: Personal, Gäste und auch Einheimische gingen zum Lachen in den Keller, nirgends Musik (außer in den Bussen und einem Restaurant in St. Anne) und wenn, dann diese schwermütige franz. Musik. Wer wie wir gedacht hat, wir fliegen in die Karibik, wo uns gute Laune, heiße Musik wie Reggae, Salsa, Calypso und Steel Drums erwartet, wurde herb enttäuscht. Na ja, wenigstens gab es immer 30°C und das im November (nur abends mal eine kurze Dusche von oben, was aber nicht störte), ist ja auch was.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sonja |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 69 |