Hotel Austria Saalbach

Unser Wanderwochenende in einem All-inclusive Hotel versprach Gutes. Wenn das Wetter nicht mitspielt hat man ja immer noch den "Wellnessbereich" der im Prospekt als kostenlos angepriesen wurde, um auch bei schlechtem Wetter etwas zu tun zu haben. Bei der Ankunft wurde uns gleich nach der Begrüßung die Taxe "abgenommen" - sehr ungewöhnlich aber ob der unkonventionellen Check-Out-Prozedur (Karte an die Rezeption legen, da diese zur angegebenen Check Out Zeit von 9 Uhr noch nicht besetzt ist) doch wieder verständlich. Wir bekamen keinerlei Infos zu Essenszeiten, Check Out usw. dies durften wir dann im Zimmer auf einem Zettel nachlesen. So weit so gut, man muss ja nicht mit Gästen sprechen wenn alles auf dem Zettel steht. Das Zimmer erscheint auf den ersten Blick sauber und die Größe des Raumes passte auch. Balkon von der Straße abgewandt - wunderbar. Naja, die Fußballatmosphäre auf dem Balkon durch abgewetzten Kunstrasen auf dem Boden ist nicht so meins, aber immerhin hat man einen Balkon. Im Bad wurde es dann düster - schummrige Lampen, kein Fenster (nicht ungewöhnlich) aber auch keine Lüftungsanlage, und Shampoo/Duschgel sowie Handseife waren auch nirgends zu finden. Dies zähle ich aber zum Service eines Hotels, dass man sich zumindest die Hände ordentlich waschen kann. Der "Wellnessbereich" wurde uns weder angepriesen noch gezeigt, auf dem Zettel im Zimmer war das Solarium allerdings mit 1€ pro 3 min nicht so kostenlos wie im Prospekt angegeben. Auch bei den Getränken musste man feststellen, dass ein Weizen oder eine Saftschorle nicht im all inklusive Preis enthalten war. Man konnte lediglich (wie man es aus Schnellrestaurants kennt) aus einer Zapfanlage Wasser, Cola und Limo bekommen und in bereitgestellte und wieder verwendbare 0,5l "sonnenklar" Hartplastikbecher abfüllen. Das Frühstück bestand aus Weißbrot (in Toast und Semmelform), Vollei aus dem Tetrapak sowie Wurst und Käse. Obst stand nicht auf dem Speiseplan. Das erste Abendessen war noch in Büffetform und genießbar. Das Mittagessen am nächsten Tag - zu dem man sich noch anmelden musste - bestand aus den Nudelresten des Vorabends in Form eines Auflaufs und einem Krautsalat - von Auswahl kann man da nicht sprechen. Falls der all inklusive Gast es wagen sollte, sich etwas vom Frühstück als Snack bei der anstehenden Wanderung einzupacken, musste dies mit 5€ geahndet werden (auch dies erfuhren wir aus dem schlauen Zettel im Zimmer). Um auf der legalen Seite zu bleiben war es jedoch möglich, falls man das Mittagessen verpasste, sich ein Lunchpaket packen zu lassen, auch dies für 5€ - to go ist hier definitiv nicht inklusive egal in welcher Form. Das Abendessen war dann nicht mal mehr ein Buffet, Hauptspeise und Nachspeise wurde einem vom Kellner an den Tisch gebracht - Nachschlag ausgeschlossen. Es gab Schnitzel und Kartoffeln, das zwar gut war aber meinen Ansprüchen von all inklusive (was Größe und Nahrhaftigkeit angeht) nicht entsprach. Ein Vegetarier wäre an diesem Abend verhungert. Am letzten Morgen - wir wollten nach dem Frühstück auschecken - standen als wir zum Frühstück wollten bereits zwei Putzfrauen vor unserer Tür und warteten nur darauf, dass wir das Zimmer inklusive Koffer verließen, auf Rückfrage bekamen wir die Antwort "Waschräume gäbe es ja auch im Keller", falls wir uns noch mal frisch machen wollten vor der Heimreise. So wurden wir noch vor dem Frühstück aus unserem Zimmer komplimentiert und sind dann auch nach dem - wieder mal aus Weißbrot bestehenden - Frühstück abgereist. Wir haben uns alles in Allem nicht sehr wilkommen gefühlt und mehr als 2 Tage ist das lieblose Essen auch nicht zu ertragen. Es sollte ein Kurzurlaub zum Wandern werden, leider waren die Möglichkeiten begrenzt. Saalbach ist durch und durch Skiparadies, die Sommergäste fühlen sich aber durch durchweg geschlossene Geschäfte und nicht fahrende Seilbahnen (im Juni !) nicht gerade willkommen.

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