Hotel Bacchus

Ohne Navigationsgerät ist das Hotel aufgrund des verzwickten Einbahnsystems und der umliegenden Fußgängerzonen nicht leicht zu finden, und stellt die extrem schmale Einfahrt in den Hotelparkplatz (Vorgarten/Hof) eine weitere Hürde dar. Hat man diese einmal überwunden, kann das Urlaubsvergnügen beginnen. Unser erstaunlich großes Zimmer war ebenerdig gelegen und hatte eine Terrasse, von der man in den kleinen Hotelgarten gelangen konnte. Für jedes Parterre-Zimmer stand neben Tisch und Sesseln auch eine Liege (mit Auflage) zur Verfügung. Das Zimmer war zweckmäßig eingerichtet, verfügte aber über zu wenig Ablagemöglichkeiten (der Kasten war für 2 Personen zu klein, und es war keine Kommode oder sonstiger Stauraum vorhanden, obwohl für weitere Möbel ausreichend Platz gewesen wäre). Es fehlte auch ein Kühlschrank, dafür konnte man den im Kasten eingebauten Safe kostenlos benützen. Als Kuriosum stand ein altes (aber funktionstüchtiges) Wählscheiben-Telefon neben dem Fernseher, und war die Waschmuschel im Badezimmer in bloß 65 cm Höhe angebracht, was für großgewachsene Gäste nicht gerade bequem ist. Unser Zimmermädchen war ausgesprochen flink und emsig – oft war das Zimmer schon bei unserer Rückkehr vom Frühstück tadellos gemacht. Das Frühstücksbuffet war reichhaltig und qualitativ gut, nur fehlten manchmal die harten Eier (welche aber auf Wunsch sofort nachgekocht wurden). Es empfiehlt sich unbedingt eine Hinzubuchung der Halbpension (Aufschlag bloß EUR 2,00), da das Hotelrestaurant mit Recht als bestes der Stadt für ungarische Spezialitäten gilt. Man kann aus 7 Vorspeisen (darunter 4 Suppen), 13 Hauptspeisen, 6 vegetarischen Gerichten und 4 Nachspeisen auswählen, wobei die jeweils riesigen Portionen alle hervorragend mundeten (nur über den Hauptgang „Gulaschsuppe mit Nudeln“ - ??? – haben wir uns nicht drübergetraut). Die Mahlzeiten haben wir bis auf den 1.Tag alle im urigen, gemütlichen Weinkeller eingenommen, da auf der Hotelterrasse leider eine immense Gelsenplage herrschte; eine Mückengrill-Lampe war zwar vorhanden, aber am äußersten Ende der Terrasse (am Beginn des Hotelgartens) angebracht, wo sie absolut nichts bewirkte. Die Kellner waren alle ausgesucht höflich und zuvorkommend und verdoppelten ihre Anstrengungen noch, nachdem sie ihr erstes Trinkgeld erhalten hatten. Vom Hotel ist man zu Fuß in höchstens 2 Minuten in der Innenstadt am Fö tér (Hauptplatz), wo eine ausgedehnte Fußgängerzone beginnt, die fast bis zum wunderschönen Barockschloss Festetics reicht. Einkaufsmöglichkeiten, Lokale und Banken sind reichlich vorhanden, doch ist das Preisniveau der Gastronomiebetriebe dort ziemlich hoch. Zum Essen sollte man daher besser zum Balatonufer hinunterspazieren (Gehzeit vom Hotel durch den prächtigen Helikonpark ca. 15 min.) – dort findet man mindestens ein Dutzend gemütliche und preiswerte Lokale mit durchwegs guter Speisenqualität vor (allerdings ist auch dort die Mitführung bzw. Verwendung eines Gelsensprays ratsam). An der Mole des Hafens von Keszthely liegen zwei liebevoll restaurierte historische Schiffe (die „Csobánc“ und der Raddampfer „Hableány“) und laden mehrmals täglich zu einer einstündigen Panoramafahrt ein. Am 1.Mai fand mit großem Tamtam die (Bade-)Saisoneröffnung statt; das herrliche Wetter lockte tausende Leute an den Strand an, und es ging entsprechend rund (besonders beeindruckend war der Auftritt der ca. 30-köpfigen örtlichen Trommlergruppe). Aufgrund der örtlichen Nähe bietet sich ein Ausflug nach Héviz (schönes Städtchen mit Heilbad) an, es gibt gute öffentliche Busverbindungen (Fahrpreis pro Person für eine Strecke HUF 250,00 = ca. EUR 0,85). Aufgrund des vielfältigen Kultur- und Vergnügungsangebots war es uns während unseres Aufenthaltes in Keszthely keine Sekunde langweilig und können wir die „Hauptstadt des Balatons“ für einen Urlaub nur wärmstens empfehlen!

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife