Hotel Bahia Tropical

Wir haben das Hotel bei Sonnenklar-TV in Verbindung mit einer Standort-Rundreise gebucht. Und gleich vorab: als Ausgangspunkt für eine Standortrundreise ist das Hotel absolut n i c h t geeignet! Alle Ausflüge beginnen ab Malaga oder noch westlicher und wir wurden morgens zwischen 5.55 und 6.20 jeweils abgeholt, um dann ca. 2,5 Std. im Bus zu sitzen, bis alle anderen Hotels angefahren waren und der eigentliche Ausflug starten konnte. Allgemein unterscheidet sich das Hotel wohltuend von den anderen "Hotelklötzen" die wir auf unseren täglichen Hoteltouren gesehen haben. Aber man muss auch ganz klar sagen, dass es sich hier keinesfalls um ein 4-Sterne-Hotel handelt, sondern es hat allenfalls 3 Sterne verdient. Unter diesem Aspekt wird auch die Bewertung durchgeführt, sonst müsste die Kritik teilweise härter ausfallen. Eigentlich hatten wir überlegt, ob wir für die beiden Wochen 2 getrennte Bewertungen abgeben, da wir 2 völlig unterschiedliche Wochen im Hotel erlebt haben - aber das ist wahrscheinlich nicht möglich. Als fassen wir das Ganze mal zusammen: Wir hatten den Termin ab 7.9. extra ausgewählt, weil die spanischen Sommerferien in diesem Jahr maximal bis 7. bzw. 9.9. dauern sollten. Als wir am 7.9. anreisten, empfing uns am Pool eine derartige "Akustikwelle", dass wir eigentlich gleich wieder umkehren wollten. Bei ausgebuchtem Hotel, mindestens 80 % Spaniern, davon mind. 60 % Kindern war das Spektakel bis in die Nacht hinein enorm. Da ich selbst als Kinderbetreuerin arbeite, habe ich eigentlich kein Problem mit Lärm, aber hier schaukelte sich das Ganze so hoch, weil jeder mit jedem, selbst über weite Entfernungen lautstark kommunizieren und dabei natürlich immer den anderen übertönen musste. So etwas haben wir noch nie erlebt und kamen uns als deutsches Paar über 50 total Fehl am Platze vor. Am 14.9. änderte sich das Ganze schlagartig - auf einmal waren fast nur noch Senioren aus den verschiedensten Nationen anwesend. Da konnte man sogar mal am Pool liegen und, wenn man rechtzeitig da war, auch relativ ruhig zu Abend essen. Dass wir am Ende das Hotel nicht empfehlen, ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass wir das Ganze als ruhesuchendes Paar über 50 bewerten und andere Ruhesuchende davor bewahren wollen, ähnliche Erfahrungen wir wir machen zu müssen. Wie gesagt, das Hotel bitte nicht als Standortrundreise-Hotel buchen! Sie verbringen wertvolle Urlaubszeit im Bus und müssen morgens s e h r zeitig aufstehen. Ein Tipp zu den Toiletten zwischen Restaurant und Bar: hier hat man sich offensichtlich einen Scherz beim Einstellen der Lichtautomatic erlaubt - am besten nicht in die Toiletten gehen, wenn das Licht noch an ist, sondern warten, bis man es selbst einschalten kann und dann bitte beeilen! Das Licht geht nämlich ziemlich schnell aus und die Schalter befinden sich v o r den Toiletten!! Die Reisezeit so auswählen, dass man seine eigenen Bedürfnisse erfüllt bekommt (also z.B. Ruhesuchende nicht bis Mitte September bzw. an den Wochenenden). Bis 14.9. hatten wir Temperaturen bis 35 Grad, dann war der Himmel täglich bedeckt bei Temperaturen unter 30 Grad, das Meer war recht kühl, was wohl auch an der Nähe zum Atlantik liegt. Internetpreise sind recht hoch.

Die Zimmer waren von der Größe und Sauberkeit her gut. Lediglich der Seifenspender im Bad war nie gefüllt, dafür gab es kleine Shampoo-Fläschchen. Auf dem Balkon standen ein Plastiktisch und 2 Stühle zur Verfügung. Die auf den Hotelfotos gezeigten Sonnenliegen gibt es nur bei den Familienzimmern, die sich jeweils in der obersten Etage befinden. Die meisten Zimmer der Anlage sind zum Pool gelegen, ab der 4. Etage auch mit Meerblick. Zimmer mit der Nr. ..02 bis ..14 haben jeweils den Balkon zur Seitenstraße. Die Zimmer 253-264 befinden sich an der Frontseite bzw. Richtung Pool und sind geräumiger (vor allem die Bäder), haben aber keine Balkone. Die Zimmer mit der Nr. ..40 und ..41 befinden sich neben den Haupt-Fahrstühlen und haben ebenfalls keine Balkone. Die beiden deutschen Programme waren nur bedingt anzusehen, da es eine permanente Störung gab, bei der alle paar Minuten der Ton und dann auch das Bild jeweils für mehrere Sekunden weg waren. Die Klimaanlage funktionierte einwandfrei und war in mehreren Stufen einstellbar. Die Flure sind mit Teppichen belegt, so dass sich die da Lärmbelästigung, vor allem in der Nacht, in Grenzen hielt. Vor allem im Bereich der Fahrstühle sollte man allerdings besser auf andere Bodenbeläge wechseln, da dort der Dreck nicht mehr zu entfernen geht, was wirklich unappetitlich ist.

Leider müssen wir bei diesem Punkt die meiste Kritik anbringen. Der Speisesaal ist absolut kahl, so dass sich der Lärm ungehindert ausbreiten kann. Wenn wir erst zwischen 21 und 22 Uhr von unseren Ausflügen zurück kamen und so mitten in die Hauptessenzeiten der Spanier gerieten, war die Lautstärke unerträglich! Man konnte sein eigenes Wort nicht verstehen und da es ja sowieso laut war, wurde von den Servicekräften auch keine Rücksicht genommen beim Abputzen der Teller usw. Die Krönung war dann, wenn einer der "Abräumwagen" hereingeschoben wurde und man hatte das Gefühl, ein Zug rattert vorbei. A l l e Stuhlpolster waren fleckig und man musste immer erst vor dem Setzen den Stuhl von Essensresten der Vorgänger befreien. Der Bereich um die angebotenen Speisen war für die Anzahl der Gäste viel zu eng. Dessertteller wurden unter dem Salatbüffet gestapelt, so dass sie kleinen Kindern immer wieder eine Gelegenheit zum Hin-und Herstapeln und Spielen boten, wobei auch der eine oder andere Teller zu Bruch ging. Obst wurde von Kindern und Erwachsenen eingehend mit den Händen geprüft, um es dann wieder in die Auslagen zurück zu geben. Das Geschirr war alt und oft angeschlagen und nicht mal eines 3-Sterne-Htels würdig. Die Krönung war aber neben anderen unappetitlichen Details ein wirklich dicker Mann, der zum Essen mit einer Turnhose kam, die unter dem Bauch endete und das T-Shirt konnte den Bauch nicht bedecken. So rutschte er mit seinem nackten Bauch direkt über die angebotenen Speisen und man hatte keinen Appetit mehr, sich noch etwas zu holen. Die "Kleiderordnung" im Restaurant entsprach sowieso nicht den in der "Hausordnung" gewünschten Standards, aber diesen Mann hätte der Service bereits beim Einlass zurückschicken müssen. Die Speisen waren ausreichend - hier spielt das subjektive Gefühl ja immer eine Rolle. Nur das Fleisch war durchweg "totgekocht" . Besonders ärgerlich war für Teilnehmer von Ausflügen, dass man vor der offiziellen Restaurantöffnungszeit 8 Uhr keinen Kaffee oder andere warme Getränke bekommen konnte. Das haben wir noch auf keiner unserer vielen Reisen erlebt.Man erhielt nach Voranmeldung lediglich ein Frühstückspaket mit 1 Flasche Wasser. Wer früh also ohne ein warmes Getränk nicht starten möchte, der sollte sich also einen Wasserkocher mitnehmen.

Als wir ankamen, war leider niemand an der Rezeption, der deutsch sprechen konnte. Da wir kein Spanisch beherrschen und auch das Englisch des Rezeptinisten nur holprig war, haben wir notwendige Informationen nur erahnen können. Wir haben uns dann anhand der Unterlagen im Zimmer informiert. Leider war unsere zuständige Reiseleitung von "Sidetours" nur mittwochs und samstags im Hotel, so dass wir wegen unserer Ausflüge in der ersten Wche überhaupt keinen Ansprechpartner für unsere Fragen hatten. In der 2. Woche kam Antonio Rey dann auch erst mit einer Stunde Verspätung an - das ist einfach nicht in Ordnung! Zum Glück konnten wir mit den netten Damen an der Rezeption, von denen einige Deutsch verstanden, dann noch einige Dinge (vor allem wegen der Ausflüge usw.) abklären. Die Zimmerreinigung war tadellos.

Das Hotel befindet sich an der Costa Tropical, ungefähr auf halber Strecke zwischen Malaga und Almeria. Eigentlich könnte man den Flughafen innerhalb 1 Stunde erreichen, aber wegen des Sammeltransfers haben wir hin und zurück jeweils fast 2 Stunden gebraucht. Die Umgebung ist toll - für alle, die Natur lieben und am Strand keine "Aktion" brauchen bzw. nicht auf Shopping und Nightlife stehen ;-) Ein kleinerer Strand befindet sich direkt unterhalb des Hotels, über einen Hügel erreicht man in 5 Minuten den größeren Richtung Almuncar-Zentrum. Leider sind die Strände alle nicht toll. Wegen der Steine sind unbedingt Badeschuhe zu empfehlen. Auch hatten wir zum einen mit Wasserverschmutzung, zum anderen mit Quallen zu tun, was beides nicht angenehm war. In die Altstadt von Almuncar sind wir ca. 50 Minuten gelaufen. In der Saison fahren alle halbe Stunde Busse dahin, ab 15.9. waren es wesentlich weniger.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

In der ersten Woche war der Pool regelrecht von den spanischen Familien belagert. Bereits morgens wurden die Liegen in drei Reihen um den Pool belegt (nicht von den deutschen Gästen ;-), die gesamte Animation war vor allem auf die Kinder ausgelegt und extrem laut. Es ist ein Paradies für die spanischen Familien und es sei ihnen auch gegönnt, da sich die meisten offensichtlich in dem ganzen Getümmel wohl gefühlt haben. Das muss man als Nichtspanier aber wissen und selbst die Familien anderer Nationalitäten mit Kindern kamen sich teilweise verloren vor, weil die Animation ausschließlich spanisch war. Wir konnten das von unserem Balkon in der 6. Etage gut beobachten, vor allem, wenn ab 21.30 die Kinderdisco auf dem Dach gegenüber startete mit einem Lärmpegel, der selbst Bewohner der umliegenden Häuser auf die Balkone rief. Warum muss die Animation sooo laut sein?! In der 2. Woche gab es keine Animation mehr , da auch nur noch wenige Kinder da waren. So konnten wir sogar an 4 Tagen relativ entspannt Zeit am Pol verbringen und sogar ungehindert schwimmen. Das änderte sich aber wieder ab Freitag, als die spanischen Wochenendurlauber eintrafen... Anmerken muss man noch, dass überall Hinweisschilder waren, dass der Poolbereich ab dem 21.9. geschlossen wird. Was bietet man dann den Gästen noch? Die eigentlich schöne Dachterrasse war auch ab der 2. Woche gesperrt. Lediglich für die am Wochenende jeweils stattfindenden Hochzeiten wurde sie geöffnet (der Lärm der Feiern zog sich übrigens auch bis gegen 6 Uhr morgens hin). Abends spielte in der Bar immer eine Art "Alleinunterhalter", der ab und zu von einer weiblichen Sängerin unterstützt wurde. Wir hatten gehofft, dass wir in Andalusien vielleicht einmal einen Flamenco-Abend erleben würden - leider Fehlanzeige. Gerade auf diesem Gebiet zeigten sich die Mankos des Nicht-4-Sterne-Hotels. Im Frühjahr waren wir auf La Palma in einem tatsächlichen 4-Sterne-Hotel, in dem jeden Abend wirklich hochwertige Shows geboten wurden.