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Ralf (51-55)
Alleinreisend • November 2014 • 3-5 Tage • Wandern und WellnessAgroturismo par excellence zu Unrecht unterschätzt
5,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Dies ist ein Bericht von Ende Oktober bis 1. November 2014. Entgegen der meisten Urlauber auf dem Landgut Balitx d'Avall blieb ich nicht nur einen Tag, sondern deren fünf. Dadurch erlangte ich einen guten Einblick in die Abläufe. Das Landgut besteht aus großer Finca bzw. Bauernhof und ausgedehnter Südfrüchte-Plantage. Weiters gehören hunderte wenn nicht mehrere tausend Olivenbäume zur Finca. Der Zugang ist nur zu Fuß, per Geländemotorrad, per Geländewagen oder sonstigem Offroad-Fahrzeug möglich. Normale Autos überleben die ca. 5 km lange steile holprige Anfahrt vielleicht, kaum jedoch auch wieder die Abfahrt. Zu meiner Zeit schmissen zwei Hauswirtschafterinnen den Gästeteil - Zimmer und Küche, einige Arbeiter sah man gelegentlich die irgendwo außerhalb tätig waren. Es gibt keinen Verkehrslärm auf Balitx d'Avall, aber es gibt Hunde. Man muß damit zurechtkommen, daß tagsüber und nachts immer wieder Gebell zu hören ist. Zwar sind die meisten Hunde ein Stück vom Haus entfernt, jedoch hallt es im Tal merklich. Ich las in einer anderen Hotelbewertung, daß es Kettenhunde seien. Das mag für einen Durchreisenden oder Eintagesgast so scheinen. Tatsächlich haben manche Hunde Zwinger, einer ein größeres Gartenstück zur Verfügung. Zweimal am Tag dürfen die Hunde in gemischten Rudeln ungefähr für eineinhalb Stunden auf der Farm umherstreifen und ihre sozialen Bedürfnisse ausleben. Dies geschieht immer dann, wenn die vielen Tiere auf der Farm, vor allem viele Vogelarten, aber auch Hasen oder Ziegen gefüttert werden. Zusätzlich sind alle Hunde Arbeitshunde und zeitweise außerhalb im Einsatz zum Schafe hüten. Kein Hund ist also Dauerketten- oder -zwingerhund. Es gibt auch Katzen auf der Finca, die sind jedoch alle zugelaufen und sehr scheu, man kommt nicht an sie ran - sage ich als Katzenprofi mit 50 Jahren Erfahrung. Ausgestreute Katzenknusperleckerlis sind aber innerhalb kürzester Zeit verschwunden... Es gibt zudem einen großen braunen Kaltblut-Hengst auf der Farm. An den kommen aber normale Gäste nicht heran, man muß sich schon den Schlüssel zur Plantage besorgen. Der Grund ist, vor einiger Zeit gab es auch ein teures Rennpferd auf der Farm. Dieses erlitt eine Verletzung am Auge durch einen Steinwurf, die sich entzündete. Das Problem wurde zu spät bemerkt und das Pferd mußte schließlich eingeschläfert werden. Esel gibt es keine auf der Finca. Wenn man unglaubliches Glück hat, ziehen gerade frei lebende Esel an der Farm vorüber, wenn man dort zu Gast ist. Mir war es nicht vergönnt, ich fand nur die Hinterlassenschaften der Langohren. Also, für einen Agroturismo mit ordentlicher Tierausstattung ist Balitx d'Avall sehr empfehlenswert. Streichelbare Tiere sind die Hunde sowie das Pferd, das charakterlich wie ein Esel die Ruhe weg hat und sehr freundlich ist, ganz toll. Damit zum Zimmer. Es wurde gerne auf meinen Wunsch eingegangen, von einem internen Zimmer auf ein Zimmer mit Außeneingang zu wechseln. Damit störte ich niemanden, wenn ich nachts noch spazieren ging. Die Zimmer sind einfach, aber sauber und ausreichend ausgestattet. Ich fand keine unbedingt zu erwähnenden negativen Aspekte. Es sind keine Luxusunterkünfte, aber das sieht man auch auf der Webseite, die sehr ehrlich ist. Leider vergaß ich einen Blick in den Turm zu werfen, das ist wohl das beste Zimmer dort. Da man normalerweise ohne Fahrzeug dort ist und demnach nicht die Möglichkeit hat, Essen zu gehen, wird logischerweise nur Halbpension angeboten. Man sollte zur Überbrückung mittags etwas Essbares mitnehmen. Ich kam mit einem Müßliriegel pro Tag aus, da bereits ab 10 Uhr morgens und das Ende Oktober es im Tal sehr schwül wurde. Das liegt an den diversen Quellen, die für eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. An manchen schattigen Stellen in Seitentälern steht immer Tau auf den Blättern und wachsen saftige Pilze. Zum Zimmer noch, was mir wichtig ist, ist eine geräumige funktionierende Dusche und das war voll gegeben, in beiden Zimmern. Im einen Zimmer im Haus war dies allerdings in der Badewanne. Der Swimmingpool war nicht benutzbar, er sei undicht und es war kaum Wasser darin, das dafür umso brackiger war. Ich bin kein Poolmensch oder Sonnenanbeter, so daß das für mich irrelevant war. Was tut man auf Balitx d'Avall? In erster Linie ausspannen oder wandern. Tagesausflüge in jede Richtung bieten sich an. Und natürlich viel Fotografieren. Orangen und Zitronen gibts endlos sowie Saft daraus. Den trinken vor allem die vielen durchreisenden Wanderer, tagsüber kann ganz schön viel "Verkehr" sein. A prospos Verkehr, oben am Anfang der Holperstrecke steht das Ausichtsrestaurant Mirador de ses Barques oberhalb dem Ort Soller. Zum Restaurant gelangt man entweder per Bus oder per Mietwagen. Dann läßt man sich vom Geländewagentaxi von Balitx d'Avall abholen und am Ende wieder hinbringen. Jede Fahrt kostet zehn Euro. Ich ließ mich am Bahnhof in Soller abholen, das kostete dann 15 Euro. Meinen Mietwagen übernahm ich am Ende am Mirador de ses Barques. So vermied ich, den Wagen fünf Tage ungenutzt herumstehen zu lassen. Auch wenn er nur 15 Euro am Tag kostete, das ist auch Geld. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit, keine Beanstandungen. Es spricht aber nur Englisch oder Spanisch. Abschließend der Hinweis, ich werde in der ersten Jahreshälfte 2015 wieder für ein paar Tage auf Balitx d'Avall residieren, das ist vielleicht die beste Empfehlung, die ich dafür aussprechen kann. Man muß damit zurecht kommen, abgeschnitten von der Zivilisation im Tal zu sitzen. Genau das wollte ich. Ich benutze zwar kein Handy, aber für die Hauswirtschafterinen ist es das Kommunikationsmittel nach draußen, Handies funktionieren dort. Preis-Leistung ist in Ordnung und noch im Bereich von "günstig", vor allem im Vergleich mit anderen Agroturismos, denn der Preis beinhaltet ja Halbpension. Ich könnte mir vorstellen, daß es im Sommer im Tal sehr heiß werden dürfte. Das in Kombination mit der hohen Luftfeuchtigkeit wäre dann doch hart, wenn der Swimmingpool nicht in Betrieb sein sollte. Daher würde ich vorher nachfragen. Wasser ist kein Problem, das haben sie dort genug. Durch eigene Quellen ist es vollkommen chlorfrei, während die kommunale Wasserversorgung sonst auf Mallorca Chlorierung vorschreibt und man praktisch überall das Chlor herausschmeckt. Daher verwenden auch die Mallorquiner selbst eher Wasser aus dem Supermarkt.


Zimmer
  • Gut
  • Die Zimmer habe ich schon im allgemeinen Teil beschrieben. Die Ausstattung habe ich mir nicht gemerkt, da mir ausreichen Platz im Zimmer, ein Bett, Ablagemöglichkeiten fürs Gepäck wie ausreichend Stühle, Tische etc. sowie eine Dusche reichen. Und das war gegeben. Daher bitte Details der Homepage entnehmen. Internetzugang ist nur per Handynetz möglich.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Es gibt gute traditionelle mallorquinische Küche, man sollte also auch mal was anderes als deutsche Kost mögen. Bei meinem fünftägigen Aufenthalt wiederholte sich einmal ein Gericht. Die vielen Kurzaufenthaltsgäste erfordern keine Abwechslung, doch wenn man wie ich länger dort weilt, wird es für die Köchinnen anspruchsvoller. Da es mir schmeckte - ich kann auch Kantinen- oder Mensaessen etwas abgewinnen, nicht jedem, aber manchem - gibts keinen Punktabzug. Die Qualität würde ich im Bereich kreativer Hausmannskost ansiedeln, man kann damit gut satt werden. Sauberkeit, Hygiene scheint professionell zu sein und groß geschrieben zu werden. In Spanien sieht man das auch daran, daß kein Ameisen im Haus sind. Das Ambiente ist Landhausstil. Es gibt ein Wohnzimmer für die Gäste, einige Spiele, Karten- und Infomaterial.


    Service
  • Sehr gut
  • Service hatte ich schon im allgemeinen Teil erwähnt. Auf meine Wünsche - bescheidener Art - wurde problemlos und prompt eingegangen. Erwähnenswert noch, ca. ab 10:30 Uhr wird der Generator abgeschaltet, dann brennt z.B. kein Licht in den Toiletten. Eine Taschenlampe ist vorteilhaft. Der Strom wird wieder mit einsetzender Dämmerung eingeschaltet. Die Zimmerreinigung fand nicht jeden Tag statt, für mich häufig genug. Nicht immer war jemand der beiden Hauswirtschafterinnen zu finden, was aber noch keinen Punktabzug rechtfertigt, finde ich.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Einen Strand in dem Sinne gibt es nicht. Durch einige Wanderungen könnte man über mindestens je einen Bergrücken ans Meer gelangen. Oder den Torrent, das ausgetrocknete Bachbett runter. Ich bin aber nicht sicher, ob man auch wieder zurück käme, da man teilweise über gigantische Felsbrocken klettern müßte. Nach ein paar Dutzend Metern habe ich umgedreht, es schien mir zu gefährlich. Ich bin wieder den Hang hoch und auf dem Fahrweg zurück zur Finca. Der Fahrweg endet an Felsen, die steil in die Schlucht abfallen, ist also eine Sackgasse. Es fehlen mindestens noch 150 Meter bis zum Meer.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Freizeitangebote außer Liegestühle gibt es keine, hier ist Selbstunterhaltung gefragt. Ich werte allerdings darunter auch die vielen Tiere. Man könnte mit den Hunden spazieren gehen oder auf dem Kaltblut reiten. Ansonsten den Privatzoo besuchen und Tiere streicheln.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt besser als angegebene Hotelsterne
    Mehr Bilder(21)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:3-5 Tage im November 2014
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Ralf
    Alter:51-55
    Bewertungen:5