- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel besteht aus grundsätzlich 2 Bereichen, einem neueren teil direkt vorne an der Hauptstraße und einem älteren Teil, der zu einer Nebenstraße gelegen ist. Der Fußweg von der Rezeption im neuen Teil zu den Zimmern im älteren Teil ist nur etwas für fitte Personen. Außerdem sind einige Treppenstufen zu meistern, bis man einen renovierungsbedürftigen Fahrstuhl erreichen kann. Diesen habe ich sicherheitshalber ausschließlich zum Gepäcktransport genutzt. Die 4 Etagen habe ich lieber über die Treppe erklommen. Insgesamt ist das ältere Gebäude in einem Zustand, daß man über einen kompletten Neubau nachdenken sollte. Auch das Mobiliar in diesem Bereich ist wohl noch aus den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts übriggeblieben. Wir hatten ein Zimmer direkt unter dem Dach. Bei täglich rund 30°C Außentemperatur hätte hier eine Klimaanlage sicherlich nicht geschadet. Es gab ein Telefon, daß man aber besser nicht für Gespräche nutzen sollte. Da kostet selbst der schlechteste Handyvertrag nur ein Bruchteil. Der fernseher im Zimmer hat zwar funktioniert, allerdings gab es trotz einer aufwändigen Sat-Anlage nur zwei etwas verschwommene ungarische Programme im Angebot. An einem Morgen hatten wir einen Stromausfall im gesamten Gebäude. Obwohl der Nachtportier bereits um 5 Uhr morgends darüber informiert wurde war der Strom bis 8 Uhr noch nicht wieder verfügbar. Wir konnten mit Frühstück oder mit Halbpension buchen und hatten uns bereits im Vorfeld nur für Frühstück entschieden. Dazu mehr unter Gasronomie. Die Gästestruktur war nach den Autokennzeichen in der Tiefgarage und den Sprachen im Frühstücksraum zu urteilen sehr international. Ich kann hier eigentlich nur eine Tipp geben. Sollte sich irgendwo eine Alternative zu diesem Hotel auftun, ich würde vorschlagen, diese Alternative zu wählen.
Wir hatten zwischen unseren Betten so eben genügend Platz um unsere Taschen dort abzustellen. Die optisch aus dem vorletzten Jahrhundert stammenden Möbel wirkten sehr abgewohnt, ebenso sah der Holzfußboden ebenfalls so aus, als wenn er bereits mehrere Generationen an Gästen über sich hätte laufen lassen. Die Liegequalität der Betten war allerdings überraschend gut. Dafür vergebe ich die eine Sonne. Es gab weder Zimmersafe noch Klimaanlage. Ein oder zwei Zimmer hatten einen klinen Balkon, die anderen hatten im Haupthaus eher ein kleines Bullauge pro Zimmer, daß kaum für den notwendigen Luftaustausch gesorgt hat. Das Badezimmer war ebenfalls ultraklein und die Duschkabine war fast flächendeckend mit flüssiger Emailie ausgebessert. Im übrigen habe ich dort auch gelernt, wie in Ungarn Toilettendeckel befestigt werden.
Das Abendessen im Hotel habe ich nicht ausprobiert. Nach dem täglich gereichten Frühstück war mir das Risiko hier einfach zu groß. Der Kaffee war sehr eingeschränkt genießbar. Der Saft eher eine Lösung verschiedener undefinierbarer Konzentrate. Man konnte wohl mal Ansätze von Ananas oder Orange herausschmecken, aber insgesamt eher eine farbenfrohe Aromalösung. Es gab weder Rühr- noch Spiegel- noch gekochte Eier und auch keinen gebratenen Speck. Dafür warmen Wurstsalat, Nudeln und noch etwas undefinierbares warmes aus der Friteuse. Dazu zwei kalte Salate und als einziges Obst graue Kirschen aus dem Glas. Zu einigen kleinen Kuchenstückchen und Müsli gab es noch Joghurt und Milch. Es gab jeden Morgen kleine Brötchen, leider nicht immer frisch, und zwei Sorten Brot, meist balckendick geschnitten. Dazu täglich die gleichen zwei bis drei Sorten Schnittkäse und Wurst und zwei gefärbte Zuckergeleesorten als Marmeladenersatz. Kein Honig. Aber man hatte die Wahl zwischen Margarine und Butter, wenn denn mal gerade beides verfügbar war. Insgesamt war der Frühstücksraum für die Hotelgröße viel zu klein und die auf einen freien Stuhl wartenden Gäste die im Raum standen sorgten schon für ein schlechtes Gewissen, wenn man nicht alles ganz schnell runtergeschlungen hat. Das einzig positive war, daß auch bis 9:30 Uhr noch das Programm verfügbar war. Ab 9:30 wurde allerdings abgeräumt. Also bitte nicht auf die Zusage, Frühstück bis 10:00 Uhr verlassen !! Da wir am WE allerdings schon vor 8:00 Uhr das Hotel verlassen mußten wurde für uns der Frühstücksraum bereits eine halbe Stunde früher geöffnet.
Die Kolleginnen und Kollegen an der Rezeption waren im allgemeinen freundlich. Mit deutsch oder Englisch kam man immer an. In den diversen Problemlösungsfällen waren sie nicht immer ganz so fix, aber wir waren zumindest nicht immer hilflos. Wir konnten auch einmal unser Zimmer wechseln, denn das erste, was man uns angeboten hatte wäre wohl als Besenkammer noch zu klein gewesen. Ein Zimmer im Neubau stand uns allerdings nicht zur Verfügung. Die Kolleginnen der Zimmerreinigung waren auch ausgesprochen freundlich und hatten auch das eine oder andere Lächeln für die Gäste. Dafür wurde immer schön um die Betten herum geputz. Wir haben bei der Anreise unser Zimmer etwas umdekorieren müssen, damit man wenigstens den einen verfügbaren Schrank öffnen konnte ( und das war schon das größere Zimmer ) und was da alles unter den betten zum Vorschein kam kann nicht nur von den unmittelbaren Vorgängern dort hinterlassen worden sein. Im Frühstücksraum war das Personal eher reserviert und distanziert. Das mag an der Sprachbarriere gelegen haben, aber ein kleines Lächeln am Morgen sorgt doch eher für eine positivere Grundeinstellung und das habe ich hier deutlich vermißt. Allerdings durfte ich mein Fahrzeug eine Woche ohne zusätzliche Kosten in der Tiefgarage abstellen. Das ist in der Stadt mit der höchsten Kriminalitätsrate in Europa durchaus ein besonderer Service.
Die Lage ist ca 1,5 Km vo der Donau entfernt in der Nähe der Zitadelle. Die Pester Innenstadt ist bei guter sportlicher Kondition in rund 30 Minuten zu Fuß zu erreichen. In der näheren Umgebung gibt es ein Einkaufszentrum mit Supermarkt und Schnellrestaurants, eine kleine Handvoll Restaurants, die man durchaus auch empfehlen kann und vor allem auch zwei kleinere Shops, einer davon 24 Stunden geöffnet, die durchaus die Kleinigkeiten für den täglichen Bedarf kostengünstig bereitstellen. Eine Bushaltestelle ist ebenfalls nur ca. 100 Meter vom Hotel entfernt. Man muß sich allerdings vor dem besteigen des Busses die Fahrkarte besorgen. Das wirklich schlechte an der Hotellage ist die mehrspurige Hauptstraße direkt vor dem Hotel. ( Das Foto auf der Hompage wurde wohl von einem echten Profi aufgenommen ) Entweder herrscht hier Dauerstau oder die direkt vor dem Hotel liegende Ampelanlage sorgt für diverse Beschleunigungsvergleiche offensichtlich meist ungedämpfter Motorräder oder Autos. Ab 4 Uhr morgends ist es hier schlicht un ergreifend laut. Generell ist Budapest eine eher hektische und laute Metropole, die ein wenig im Verkehr versinkt. Zu Hauptverkehrszeiten war man in aller regel zu Fuß eher in der City, als mit dem Bus.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Da wurde außer einem altersschwachen PC im Foyer mit kostenlosem Internetzugang einfach nur gar nichts geboten. Es gab meist Strom auf den Zimmern, so daß man eine Leselampe einschalten konnte oder sein Notebook anschließen konnte. In unserem Zimmer kamen wir auch an ein ungeschütztes WLAN heran, so daß wir hier wenigstens auf dem laufenden bleiben konnten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hans-Georg |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 35 |