- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Erwartungen an Hotels sind eben sehr unterschiedlich, daher fallen auch Bewertungen sehr unterschiedlich aus. Vielleicht bin ich einfach nur zu spießig, in dem Hotel verkehren vermutlich überwiegend keine "Schlipsträger" (mein Nachbar beim Frühstück hatte trotz Winter nackte Füße und Birkenstock-Sandalen). Aber aus Erfahrung weiß ich, dass "alternativ" geprägte Betriebe auch viel besser sein können. Ein Bio-Frühstück macht noch kein Flair. Und Qualität ist in einer Hotelausrichtung und -kategorie anzuraten. Und es ist zwar ganz nett. dass man sich im Flur an Kuchen und Wein kostenlos bedienen kann. Wenn aber die "Notbeleuchtung" über eine offen stehende Tür einer nicht zu einem Zimmer gehörenden Toilette im Stil der 60er Jahre hergestellt wird und der Korkenzieher von so mieser Qualität war, dass es nicht gelang, die Weinflasche zu öffnen, sorgt das mehr für Frust als für einen Schlummertrunk.
Mein sehr kleines Zimmer (23 - ca. 10 m²) hat mich nach den Bewertungen hier sehr enttäuscht, nicht nur wegen des Bettes (siehe oben), sondern auch die Möblierung, die einen Stilmix aus IKEA, z.T. überlackierter Einrichtung der 90er Jahre und einem wohl aus der Vorkriegszeit stammenden Tischchen darstellte. Die Lampe war Neckermann aus den 70er Jahren, der Fernseher hatte kaum mehr als DIN A4 Format und einen entsprechenden Ton, das Bild war nebenbei auch sehr grieselig. Der Fußboden sah aus wie Linoleum aus den 60er Jahren (aber das mag ja Retro sein). Das Bad auch sehr klein, und der Ventilator an der Decke verdreckt, ansonsten aber alles sauber. Warum man in einem so kleinen Zimmer, wo man sicherlich maximal ein bis zwei Nächte zubringt, einen Schrank vorfindet, dafür aber nicht mal einen kleinen Hartschalenkoffer ausbreiten kann, ist mir ein Rätsel*. Die dünne IKEA-Gardine am Fenster ein Witz, sie bedeckte bei weitem nicht das ganze Fenster, und gegenüber war ein anderes Hotel, man konnte sich gegenseitig in die Zimmer sehen. Dass es einen Rolladen gab, der über Bänder im Mittelholm (!) des Fensters (durch das es übrigens ziemlich zog, und das Bett stand direkt darunter), habe ich erst am Morgen entdeckt. *) Liebe Kleinhoteliers, wenigstens bei einigen Sachen könntet Ihr von der professionellen Budget-Hotellerie was abgucken, sonst nimmt die Euch noch mehr Kunden weg. Bisschen Nachdenken, vielleicht sogar mal im eigenen Zimmer übernachten, würde da viel helfen.
Das Frühstücksbuffet ist Bio, aber nicht, wie eine andere Rezensentin meinte, wie in einem Luxushotel. Der Frühstücksraum ist aber ziemlich klein für die Hotelgröße, bei voller Belegung wird es da sicherlich sehr eng, auch die Tische sind klein. Am Buffet im Gang kann man auch keinen Teller abstellen. Für 8 EUR zwar ok, aber die können nicht von jkedem abgesetzt werden ...
Ich kann ja verstehen, dass man bei Ankunft um 21.45 Uhr nur über Telefon mit Türöffner empfangen wird. Aber wenn bei der Buchung ein breites Bett zugesagt wird (von mir auch noch mal schriftlich gewünscht) und man findet dann ein sehr kleines Zimmer vor, in dem ein ca. 90 cm schmales Bett an der Wand steht, was für einen größeren und nicht ganz schlanken Mann nicht so ganz geeignet ist (auch wegen der Länge), ist man enttäuscht. Der Frühstücksservice war auch eher routiniert als wirklich herzlich, ebenso der Checkout. Wenn dann beim Buchben extra die Adresse abgefragt wird, und man muss sie beim Rechnungschreiben noch mal diktieren, sind auch (oder gerade) in einem Kleinbetrieb Optimierungsmöglichkeiten.
Zentral in der Würzburger Innenstadt, 7 Gehminuten vom Hauiptbahnhof (weshalb ich es gebucht hatte), im 4. Stock eines Hauses, das im Kern wohl den 2. Weltkrieg überdauert hat (in Würzburg nicht selbstverständlich), offenbar wurde die Etage aber nach dem Krieg neu aufgebaut. Man hört die Straßenbahn aber auch im 4. Stock. Beim Verlassen des Hotels am nächsten Morgen öffnete sich die Tür des Fahrstuhls (Baujahr 1969) im gemischt genutzten Gebäude (Anwälte, Mediziner u.ä.) im EG nicht, aber durch Rückfahrt ins 1. OG und Benutzung der Treppe konnte ich glücklicherweise doch das Haus verlassen.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2015 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Erhard |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 32 |