Hotel Bedouin Lodge

Dieses kleine Hotel liegt im Ortsteil Mashraba, also absolut zentral, trotzdem ruhig, direkt zwischen der Hauptstraße mit Geschäften, Internetcafes etc. und der Strandpromenade. Als wir da waren, gab es 16 Zimmer, wie wir hörten sollen es bis Mitte März 25 Zimmer werden, denn Teile des bisher angrenzenden Camps werden in den Hotelbereich integriert. Wir orientierten uns bei der Auswahl und Entscheidung für dieses Hotel noch an einer englischsprachigen Webseite, aber jetzt gibt es auch eine offensichtlich bestens gepflegte und sehr informative deutschsprachige Seite. Das Hotel scheint ein echter Familienbetrieb zu sein, alle geben sich jede erdenkliche Mühe, dass man sich wohlfühlt! Die Übernachtungspreise sind im Vergleich zu anderen Hotels in Dahab geradezu ein Witz! Zum Frühstück kann man zwischen verschiedenen Nationalrichtungen wählen. Halbpension a la carte wird angeboten, man sollte aber unbedingt auch mal im Ort essen gehen, und zwar dort, wo die Einheimischen essen! Es gibt nach Berichten anderer Gäste auch Dreibettzimmer, also für Paar plus Kind. Es haben nicht alle Zimmer Klimaanlage. Wo keine drin ist, steht ein Ventilator. Das finden wir als Taucher sehr ok, denn oft ist eine Klimaanlage das Ende des Tauchurlaubs. Als wir da waren (über Weihnachten und Neujahr), trafen wir auf Gäste u. a. aus Holland, England und Polen. Behinderte mit Rollstuhl dürften es schwer haben (sagt auch die Webseite). Gastronomische Highlights: Hauptstraße nach Norden bis zur Gabelung, dann linksrum. Nacheinander sind da ein Fisch- und ein Huhn-Restaurant. Beim Fischrestaurant sucht man sich sein Meeresgetier aus (Achtung, die Lobsters sind vergleichsweise teuer, dagegen Schnapper und Tintenfisch billig und eine Empfehlung wert), geht eine Tür weiter und bekommt ein komplettes Menü mit Fischsuppe, Salaten etc. und dann eben das Meeresgetier. Wir zahlten dann z. B. für 1 kg Rohware Tintenfisch mit dem ganzen drumrum, zu zweit gegessen, umgerechnet 8 Euro incl. Getränke Beim Hühnerrestaurant kommt man pottensatt raus und bekommt für lächerliche 2,50 Euro Suppe, Salate etc. und ein halbes Flattertier, bei dem im Vergleich ein Wienerwald ziemlich alt aussieht! Vorsicht mit den fischanbietenden Restaurants an der Promenade! Was da teilweise ohne Eis herumliegt, erinnert als die Asterix-Comics - frisch war mal!

Wozu braucht man als Aktiv- oder Relaxurlauber ein Superzimmer? Unser Zimmer hatte drin: Zwei Betten (mit sehr guter Matratze!), die wir zusammengeschoben haben. Nachttisch, Kleiderschrank, noch ein Tischchen Bad mit Dusche, WC und Waschbecken, leider fehlten diverse Aufhängemöglichkeiten für Handtücher, aber das soll sich ändern. Zum Glück kein TV - es geht allerbestens auch ohne! Ventilator, den wir im Dezember nicht brauchten, dafür die angebotene warme Extradecke. Keine Kakerlakensichtungen, keine Ameisenstraßen. Wer viele Geräte zu laden hat, sollte sich eine Mehrfachsteckdosenleiste mitbringen, deutsche Stecker passen. Balkon mit seitlichem Blick aufs Meer und das Gebirge mit zwei Stühlen plus Tischchen. Das Zimmer hat für alle unsere Ansprüche ausgereicht und war sauber.

Zum Frühstück konnten wir auswählen zwischen 4 verschiedenen Frühstücksarten plus zwei Salaten. Wer sich das englische Frühstück oder den tuna bzw. greek salad bestellt (ja, sowas kann man bestens frühstücken, denn reichlich Fladenbrot gibts dazu) ist satt bis abends. Na ja, Nescafe ist ja nix gegen deutschen Filterkaffee, aber man gewöhnt sich dran. Zum Abendessen sucht man sich aus der Karte irgendwas zwischen Fisch und Fleisch aus. Die Küche scheint sauber zu arbeiten, nix mit Durchfall bei uns allen!

Wie schon dargestellt, das gesamte Personal wirkt wie eine große Familie. Diverse Wünsche wurden ohne das sonst landestypische Inshallah sofort realisiert. Man sollte allerdings die englische Sprache ein wenig beherrschen, denn auf deutsch wird man Anliegen nur bei der (allerliebsten und immer freundlichen) Maike los, und die ist nur vormittags da. Ungewöhnlich, aber irgendwo auch vertrauenswürdig: Wer Roomservice haben will, drückt seinen Zimmerschlüssel morgens dem roomboy in die Hand, und er steht dafür gerade, dass niemand außer ihm ins Zimmer kommt. Wir hatten teilweise sehr teure Kameras, Laptops etc. im Zimmer und nie das Gefühl einer Unsicherheit. Für Trinkgelder gilt das Ortsübliche, hier und da mal 5 Pfund erzeugen dankbare Gesichter.

Siehe oben, das Hotel liegt wirklich direkt am Meer! Raus aus dem Restaurant, die Promenade queren und schon am (allerdings schmalen) Strand mit einigen Liegen. Wer sich unter Strand etwas zum Sandburgenbauen vorstellt liegt hier falsch, das ist Kies. Wer baden oder schnorcheln will, sollte sich Schuhe anziehen. Das Riffdach ist zwar hier nahezu eben, aber da sind doch einige Seeigel drin verborgen. Nach etwa 30 Meter fällt man über die Riffkante und hat ein wunderschönes Riff unter sich! Ansonsten läuft man für alles, was man eben so im Urlaub braucht, keine fünf Minuten. Internetcafes, die auch Speicherkarten von Digitalkameras für wenig Geld auf CD brennen, gibts reichlich, die kleinen Shops, die sich hochtrabend Supermarkt nennen, auch (einen richtigen Supermarkt hat Dahab nun auch - der Ghazala Markt hat neu gebaut). Irgendwo 2 Minuten entfernt ist eine Disco, die uns allerdings nicht interessierte. Wer irgendwas Ausflugsmäßiges vorhat, fragt am besten den Hotelchef. Der stammt aus der Gegend, und was seine Beduinen-Großfamilie nicht organisiert kriegt, das geht auch nicht. Wir waren einen Tag, sogar unter seiner persönlichen Führung !!!, unterwegs - war absolut top!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Zielgruppe des Hotels sind eindeutig Taucher, Relaxer und Sinai-Entdecker! Es gibt keinen Pool, keine Animation. Wer einen Pool unbedingt braucht, geht in eines der Nachbarhotels und ordert da einen Drink, dann darf er rein. Wellness: Zwei Damen aus unserer Truppe waren im Hamam, der liegt ca. 4 Minuten zu Fuß weg, und kamen total begeistert wieder. Die Tauchbasis im Hotel macht auch auf sehr erfahrene Taucher einen hervorragenden Eindruck. Schön ist z. B., dass sie ganz flexibel sind: Wer gern etwas länger schläft und gemütlich frühstücken will, wird nicht wie so oft schon erlebt gezwungen um 9 Uhr startklar an der Basis zu sein, dann gibts ne Einigung und Start ist dan eben erst um 10 Uhr.