Hotel Benn

Ein in die Jahre gekommenes Hotel, das modernen Ansprüchen bei weitem nicht mehr genügt und dringend eine Frischkur braucht.

In den minimalistisch eingerichteten, und winzigen Zimmern ist irgendwann in den 90ern die Zeit stehen geblieben. Das abgewohnte Mobilar passt zum muffig-dunklen Flair der dusteren Flure, hellhörigen Wände und uralt-Holzfenster. Der Trittschall läßt jeden Schritt in den Zimmern darüber genau verfolgen. Die ca. 30-Jahre alte Dusche, in der man sich kaum rumdrehen konnte, hatte keinen Haltegriff, dafür aber eine sehr hohe Einstiegskante, und in den Führungsschienen wucherte schwarzer Schimmel. Das Bad dann jedoch derart klein, daß ein Sturz fast unmöglich ist. Das Zimmer konnte nicht richtig abgedunkelt werden, weil der Vorhang zu kurz war, die Kofferablage war nicht zu gebrauchen, weil sich sonst die Tür nicht öffnen ließ, und in der Mappe auf dem Schreibtisch fand sich nichtmal ein Stift und ein Blatt Papier, um etwas zu schreiben. Alles in allem: Eine vollkommen unzeitgemäße und überteuerte Unterkunft.

Das Personal ist freundlich und zuvorkommend, reagiert beim Auschecken auf Kritik allerdings eher gleichmütig. Die Haus-Chefin ist jedoch jederzeit ansprechbar und hilfsbereit.

Die Lage innerhalb Spandaus ist zwar super, aber sämtliche An- und Ablieferung der Hotelversorgung (Getränkekisten, Altglas,…) muß umständlich und scheppernd/klirrend mit Hubwagen über das Kopfsteinflaster durch den gesamten Straßenzug der Ritterstraße erfolgen, was frühmorgens zu einer erheblichen Ruhebelästigung vor den Zimmern führt. Die einfach-verglasten Holzfenster halten da leider wenig vom Straßenlärm ab. Lautstarke Gespräche mit dem Anlieferungspersonal tun dabei ihr übriges, um für die Gäste die Nachtruhe zu beenden.

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