Hotel Best Alcazar

Eigentlich ist das Hotel Best Alcazar rundum in Ordnung: schöne große Zimmer mit noch größeren Betten, Klimaanlage, Safe, Minikühlschrank und TV. Das Bad ist fast luxuriös, der Balkon ausreichend groß. Bei richtiger Lage schaut man über den kleinen Hafen und übers Meer, Sonnenaufgang und –untergang inclusive. Das Essen ist gut, in der Woche verschiedene Sorten Fisch, außerdem Rind, Kalb, Schwein, Lamm, Huhn, Truthahn, Pasta und Paella - und das meiste schmeckt gut. Auch die Getränke sind alle o.k., das Cruzcampo-Bier, der Veterano-Brandy, der „echte“ Martini, die AI-Weine in weiß, rot und rose sind sogar besser als in vielen anderen 4-Sterne Hotels. Auch der großzügige Speisesaal und die Hauptbar an den Außenpools sind durchaus dazu angetan, Urlaubsatmosphäre zu genießen. Leider, leider genießt der Urlauber dies im November nur am Wochenende. Dann, wenn für 2-3 Tage die spanischen Familien mit Kind und Kegel sehr lautstark das Hotel bevölkern, werden die entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Ansonsten geht man tief unten in den Keller (kein Fahrstuhl) und sitzt neben dem Bowling- und Spielcenter in einem kleinen Raum. Hier gibt es keine Getränkeautomaten und so wartet man beim Frühstück oft 20 min auf heißes Wasser für Tee, das dann aber immer nur in offenen Kännchen lauwarm daher kommt. Der rabenschwarze Kaffee ist im europäischen Sinne nicht trinkbar. Ersatz für die Hauptbar soll unter der Woche die sog. Tenis-Bar sein, die mit ihrer tristen, völlig ungemütlichen Beleuchtung an Bahnhofskneipen erinnert. Der plärrende, laute Fernseher direkt an der Wand nervt während der gesamten Öffnungszeit und eigentlich sitzen hier länger nur die Spanier. Damit sind wir beim Thema Sprache. Versuche niemand, mit englisch oder gar deutsch etwas zu bestellen. Beim Essen verweigern die Damen alles andere als spanisch und reden in dieser Sprache auch auf jeden ein. Obwohl sie englisch können. Die gesamte Anleitung fürs Hotel, die man auf seinem Zimmer vorfindet, ist nämlich nur in englisch gehalten. Grüßen kann man lassen, die Angestellten grüßen nicht mal zurück Ausnahme: die Bar mit ihrem durchweg netten Personal sowie ein Senor und eine Senorina an der Rezeption. Die bemühten sich auch bei einer kleinen Panne an unserem Mietwagen. Bei der Gelegenheit ein kleiner Tipp: wer’s abenteuerlich und richtig „spanisch“ mag sollte bei Aurigacrown buchen. Ach ja, die Zimmer sind zwar schön aber reichlich hellhörig, bei den „falschen“ Nachbarn zur rechten oder linken hört die Erholung ganz schnell auf. Und wenn spanische Kleinkinder mit Fahr- oder Dreirad im Speisesaal am Buffet entlangrauschen, wenn Sie noch um 23.30 durch die Bar hüpfen oder dort schreiend im Kinderwagen liegen, nicht wundern! Die Andalusier sind nicht nur kinderlieb, sie vergöttern sie geradezu! Deshalb müssen sie auch - egal welchen Alters - mit in ein Urlaubshotel. Zwar pläken unentwegt viele Kinder um die Wette, die sich – im Gegensatz zu ihren Eltern - anscheinend unwohl fühlen. Apropos: Die vorgegebene Kleiderordnung halten höchstens Ausländer ein. Viele Espaneros essen abends sehr gern in Boxershorts und Turnschuhen. Tja, und so lautet unser Fazit: als Deutscher oder Engländer bucht man besser andere Hotels.

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