Hotel Betty

Im September habe ich dieses Hotel mit etwa 45 Oberstufenschülern und vier Lehrern besuchen müssen. Dass auch während der drei Tage unseres Aufenthaltes nur ein weiterer Gast im Hotel für ein oder zwei Nächte einkehrte, spricht weiter für die „Qualität“ des Hauses. Der beste Tipp? Sich ein anderes Hotel suchen! Bloß nicht den selben Fehler begehen, den ich zwangsweise habe machen müssen.

Bereits der erste Anblick des Hotels war grässlich, der Putz platzte von den Wänden. Nach der Zimmeraufteilung folgte der nächste Schock: man könnte meinen, man stünde in einem billigen Jugendherbergszimmer im Ostblock. In unserem Dreibettzimmer, welches eine geschätzte Größe von 12 m² hatte, fanden wir, uneins, ob wir lachen oder weinen sollten, drei Betten, eine Art Tisch, einen Schrank, ein Waschbecken und ein Bidet(!!!) vor . Auch die mangelnde Sauberkeit ist hier zu nennen, das gesamte Zimmer war staubig und auch die Bettwäsche schien nicht gewaschen worden zu sein. Da dies selbst in einem nordkoreanischen Zuchthaus wohl als menschenrechtswidrig angesehen werden würde, beschlossen wir, nachdem der erste Schock verdaut war, zur Rezeption zu gehen, um dort nach einem neuen Zimmer zu fragen. Doch Enrico, Koch, Rezeptionist und wohl auch Hausmeister in einem, schien uns nur mühevoll zu verstehen, da er selbst nur gebrochen Englisch und Deutsch spricht. Auch gab er sich anscheinend keine große Mühe, uns zu verstehen, ernst genommen fühlte man sich nicht. Auf unser Bitten hin, ein anderes Zimmer zu bekommen, bekamen wir lediglich den mürrischen Hinweis, dass sich unser Bad am Ende des Flurs befände. In diesem befanden sich, auf vielleicht 4 oder 5 m², eine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken. Nur leider war der Boden des Badezimmers so abschüssig, dass nach der Wäsche des Leibes, Dusche mag man es kaum nennen, sich eine Überschwemmung sintflutartigen Ausmaßes über die kalten Fliesen ergoss, die, mangels Ablagemöglichkeit, die Kleidung sich bis zur Unbrauchbarkeit mit Wasser vollsaugen ließ. Doch auch unser uns tags darauf zur Verfügung gestellte Zimmer, war kaum besser. Wenigstens besaß dieses Vierbettzimmer ein eigenes Bad. Auch war nun, im ersten Stock, das Hotel besitzt über der Parterre noch zwei Stockwerke, das WLAN relativ gut, währenddessen die Bewohner der oberen Stockwerke auf der Treppe haben sitzen müssen, um an das Internet zu gelangen. Auch gab es Heizungen in den Zimmern - die aber, wie es zu erwarten war- auch nicht funktionierten, weswegen man morgens fröstelnd aufwachte. Die gratis angebotenen, dickeren Decken, erweckten leider nicht den Anschein, dass sie geeignet wären, in Kontakt mit menschlicher Haut zu kommen. Aber auch ohne diese Decken, kamen vereinzelte Klagen über Hautausschläge auf.

Widerlich! Man sollte zusehen, auswärts zu essen. Häufiger liest man auf Hotelbewertungsportalen, dass man in einer unangenehmen Regelmäßigkeit Haare im Essen vorfindet. Und tatsächlich, kein Abend verging, dass nicht einer aus unserer Gruppe ein Haar in seinem Essen fand. Die Spezialität des Hauses "Frutti di Haare" enttäuschte un also nicht. Auch gab es abends lediglich Wasser zu trinken. Auch die sonstige Qualität der Speisen war mehr als mangelhaft, die Nudeln in Tomatensauce sahen aus, als wären sie in der Koch-AG einer Waldorf-Grundschule zubereitet worden. Ferner konnte man einmal auswählen, ob man am nächsten Abend Fisch oder Fleisch essen wolle - bekommen hat man dann halbrohe Fischstäbchen aus dem Backofen oder ein papierdünnes Schnitzel aus der Tiefkühltruhe, die Vegetarier unter uns bekamen ein Spiegelei.

Skandalös! Kaum Fremdsprachenkenntnisse, ausgesprochen unfreundlich, man hat sich bei Reklamationsversuchen nicht ernst genommen gefühlt. Der Zimmerservice beschränkte sich darauf, die Betten zu machen, was allerdings in Ordnung gewesen ist. Zusatzleistungen hab es praktisch keine, eine dickere, wenn gleich unheimlich kratzig aussehende, Wolldecke, in der vermutlich Generationen von Getier von Amöben- bis Schafsgröße ihr eben verbracht haben, stellt keine ernstzunehmende Leistung dar.

Zugegeben, die Lage war ziemlich gut. nur eine Fußminute bis zum hoteleigenen Steg, fünf zum Angelladen, der Bank, dem Hafen und der Stadtmitte.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Nichts davon ist zu nennen, es gab lediglich eine unordentliche Dachterasse, deren Tür defekt war. Auch war sie spätestens um 23.00 zu verlassen