Hotel Betty

Mit unserer 53-köpfigen Reisegruppe haben wir fast das komplette Hotel belegt. Der deutsch sprechende Wirt hat uns nicht nur freundlich, sondern mit Herz empfangen und geholfen. Mit der Halbpension haben wir alle hungrigen Mäuler satt bekommen und uns in den sauberen Zimmern wohl gefühlt. Wir haben eine Klassenfahrt an den Gardasee gemacht, aber ich würde auch allein wieder ins Hotel Betty zurück kehren, weil mir familiärer Umgang wichtiger ist als Luxusservice eines 4-Sterne-Hotels. Mitte März hatten wir mit dem Wetter am Gardasee sehr viel Glück, abends wurde es allerdings sehr kühl. Eine Fahrt mit der Fähre auf die andere Seite ist sehr zu empfehlen, um von dort aus eine Wanderung auf den Monte Baldo zu starten. Wir hatten einen hervorragenden deutschen Wanderführer, den ich jederzeit weiter empfehlen würde. Ich würde mit einer Schülergruppe wieder nach Salò fahren, weil von dort aus auch die anderen Ausflugsziele Verona und Venedig gut mit dem Reisebus erreichbar waren.

Untergebracht waren wir Betreuer und der Busfahrer in Einzelzimmern, die allerdings alle ein Doppelbett hatten. Die Schüler waren in 2-5-Bettzimmer untergebracht. Davon hatten nur zwei Zimmer das Bad auf dem Gang. Die Zimmer im 3. Stock hatten leider eine Dachschräge, so dass vor allem die Duschen für die größeren Teilnehmer recht klein waren. Dafür war die Dachterrasse ein schöner Aufenthaltsort am Abend. Die TV-Geräte waren aufgrund der Erfahrungen mit Schülergruppen aus den Zimmern genommen worden. Die Schränke waren für 5 Bewohner zu klein, aber für 3 ausreichend, vor allem Kleiderbügel waren in ordentlicher Anzahl vorhanden. Zum Teil waren die Badezimmer nachträglich eingebaut worden, so dass es sich um Kunststoffeinbauten handelte, sauber, aber gewöhnungsbedürftig. Was ich sehr positiv fand, war, dass fast alle Badezimmer über ein eigenes Fenster verfügten.

Das Frühstück umfasste italienischen Kaffee, Milch und Kakao, Brötchen, Butter, Marmelade, Nussnougatcreme, Käse und Salami. Bei Bedarf wurde nachgelegt. Abends gab es eine Vor- Hauptspeise und Dessert mit stets frischem gemischten Salat. Zur Überraschung bestand die Vorspeise nur 2-mal aus Nudeln, an den anderen Tagen gab es Suppe, einmal Pizza. Damit alle satt wurden, legte der Chef persönlich Fleisch oder auch Pommes Frittes oder was es eben als Beilage gab, nach.

Der gut deutsch sprechende Hotelwirt ging flexibel und stets hilfsbereit auf unsere Wünsche ein. Bei unserer Ankunft gab es einen kleinen Streit unter den Mädchen, als es um die Aufteilung der Zimmer ging. Dies ging dem Wirt so nah, dass er beim Reiseveranstalter CTS anrief, um ggf. ein Einzelzimmer für eines der Mädchen ohne Aufpreis zu erhalten. Da unsere Gruppe sich an den ersten beiden Abenden an die Nachtruhe ab 23h hielt, hatte er auch viel Geduld, als wir am 3. in einen Geburtstag hinein feierten und die letzte Nacht lauter wurde. Mein Zimmer und die meisten anderen wurden täglich geputzt und die Handtücher gewechselt. Bei einigen Schülern sollen wohl die Betten nicht gemacht worden sein, aber das habe ich nicht nachgeprüft. Die Sicherungen flogen öfter heraus, aber bei mitgebrachten Bügeleisen, ständigen Handyaufladungen und Fön war das auch kein Wunder. Der Wirt kümmerte sich aber sofort um Beschwerden. Die Essenszeiten wurden an unsere Ausflüge angepasst. Zum deutschen Pokalhalbfinale überließ er unserer Gruppe den großen Fernseher im Zimmer hinter der Rezeption. Für das "Geburtstagskind" ließ er einen sehr leckeren Kuchen backen. Auf meinen Wunsch, gutes Olivenöl zu bekommen, besorgte er mir von einer seiner Putzfrauen 5ltr. zu einem guten Preis.

Direkt hinter dem Hotel befindet sich ein großer Supermarkt, nur 5 Minuten weiter ein komplettes Einkaufszentrum (Der Wirt hatte nichts dagegen, dass wir die gekauften Getränke mit aufs Zimmer nahmen, nur in Alkoholorgien sollte das Ganze natürlich nicht enden). Am Supermarktparkplatz konnte uns auch der Bus abholen, da es in der Straße vor dem Hotel recht eng ist. Aber PKW können direkt in der überdachten Einfahrt parken. Der Steinstrand und die Uferpromenade sind nur 3-5 Gehminuten entfernt. Von dort aus kann man wunderbar ins kleine Zentrum von Salò spazieren, schneller geht es über die Hauptstraße. Dort befinden sich einige Boutiquen, Bars, Restaurants und Eisdielen sowie der Dom. Insgesamt ist Salò eine schöne kleine Stadt, um sich zu erholen und Italien zu genießen.

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