- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel hat nach eigenen Angaben eine Kapazität von 222 Betten in unterschiedlichen Zimmergrößen. Die Depandance 'Fr. Kouba' befindet sich direkt gegenüber. Das Hotel hat schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel, macht aber insgesamt – und insbesondere im öffentlichen Bereich – für 3 Sterne Landeskategorie einen guten Eindruck. An manchen Bauteilen, vor allem im Außenbereich, ist allerdings sichtbar, dass die Zeit nicht spurlos vorüber gegangen ist. Im Hotel befinden sich ein Konferenzsaal und 4 Konferenzräume, Geldwechselmöglichkeit (1 Euro = 22 Kronen etwas mager, aber keine zusätzlichen Gebühren), Mietsafes im Eingangsbereich (30 Kronen/Tag), ein Minisportraum mit TT, Billard (20 Kronen), ein 18x6 m großes Hallenbad (wenn nicht im Reisepreis enthalten, Erwachsene 70 Kronen/h, Kinder die Hälfte), Sauna (160 Kronen/1,5 h für 3 bis 10 Personen), Whirlpool, Massage (360 Kronen/30 min.), eine Minigolfanlage und Parkplätze. Das Hotel verfügt damit über umfangreiche Räumlichkeiten und Möglichkeiten, für das Ferienglück der Gäste zu sorgen; leider fand während unseres Aufenthaltes im Herbst die Beglückung nur in geringem Umfang statt. Der Ferienort Staré Splavy ist fast ausschließlich auf Sommer-/Badeurlaub eingestellt, obwohl die Landschaft viel mehr zu bieten hat. Nach Ende der Sommersaison werden die Fußsteige hochgeklappt, fast alle Hotels, Restaurants und Kioske waren geschlossen. Auch im Hotel Bezdez wurde 'auf Sparflamme gekocht', Restaurant und Tagesbar waren entweder gar nicht oder nur stundenweise geöffnet bzw. nicht mit Personal besetzt. In der Zeit von nach dem Frühstück bis zum Abendessen war das Hotel wie ausgestorben. Veranstaltungen fanden nicht statt. Fast alle Hotelgäste waren entweder mit eigenem Pkw oder mit Bussen angereist, die vor Ort blieben und Ausflüge zu Städten oder anderen Sehenswürdigkeiten durchführten, die es zur Genüge gibt. Ob die Gäste täglich Ausflüge machen, weil das Hotels nichts anbietet, oder das Hotel nichts anbietet, weil alle Gäste weg fahren, weiß man nicht; wahrscheinlich sowohl als auch. Das Hotel machte deshalb mehr den Eindruck einer Pension oder Herberge. Da der Bus unseres Reiseveranstalters nicht vor Ort blieb, waren wir, da nicht mehr wandertüchtig, im wesentlichen auf Spaziergänge in dem kleinen Ort und am nahe gelegenen Teil des Seeufers beschränkt. Zum Glück hatten wir Prachtwetter und Halbpension. Die Gäste waren überwiegend Tschechen, darunter auch eine Kindergruppe, ein Reisebus aus Holland, ein Reisebus aus Norddeutschland, die 6 Personen unseres Kleinbusses und einige wenige deutsche Einzelgäste mit Pkw. Die Handy-Erreichbarkeit war gut, die Signalstärke über zwei Mobilfunkanbieter war einwandfrei. Die beste Reisezeit hängt von den individuellen Wünschen ab; wer Badeurlaub und viel Freizeiterlebnisse will, muss in den Sommermonaten fahren, wir hatten den Goldenen Herbst bei sehr eingeschränktem Service.
Unser Zimmer war sehr geräumig, die Möbel stabil, aber antiquiert, nicht ergonomisch geformt (für mich die Sitzmöbel zu niedrig, die Betten zu weich, die Kopfkissen zu groß); sie könnten eine Aufarbeitung vertragen. Die Toilette ist eher etwas für kleinwüchsige Menschen, getrennt vom Duschraum; beide aber sauber und ordentlich. Im Zimmer ist ein kleiner Fernseher vorhanden, die Bild- und Tonqualität ist wie bei Hotel-TVs meist üblich, und für Hörgeschädigte eher anstrengend. Deutschsprachige Sender: ZDF, RTL II, Pro 7. Ein Zimmertelefon gibt es nicht; in der Lobby befindet sich aber ein Münzautomat. Unser Zimmer hatte Zentralheizung, die auch in der kälteren Tageszeit in Betrieb war. Mietsafes befinden sich im Eingangsbereich. Unser Zimmer hatte einen Balkon, von dem man nur Aussicht auf Bäume hatte, was uns aber nicht sonderlich gestört hat.
Im Hotel befinden sich ein in mehrere Sektionen unterteilter Speiseraum, ein Restaurant (optisch abgetrennter Teil des Speiseraumes), eine Tagesbar und eine bescheidene Lobbybar, bestehend aus 3 Tischchen mit je 4 Stühlen. In letzterer erfolgt die Bedienung durch die Rezeptionistin. Die Gaststätte und die Tagesbar waren in dieser Jahreszeit entweder gar nicht oder nur stundenweise geöffnet bzw. nicht mit Personal besetzt. Das Speisenangebot im Rahmen der Halbpension zum Frühstück und Abendessen war für diese Hotelkategorie in Ordnung, die Speisen waren ausreichend, gut zubereitet und schmackhaft, manchmal aber etwas versalzen. Hygiene und Sauberkeit waren immer ok. Die Küche war landestypisch. Die Preise waren angemessen bis gegenüber deutschen Hotels eher günstig. Befremdet hat uns, dass in dem Hotel eines Landes mit Biertradition weder Fassbier noch Flaschenbier der bekannten Marken noch dunkles Bier angeboten wurde. Einzig 33 cl-Flaschen eines bernsteinfarbenen Bieres konnte man ordern. Das macht zwar nicht die Seligkeit aus, aber mutet doch recht seltsam an. Überraschung: Für Sonntag, den 25.09.2011, wurde die Zeit für das Abendessen von normal 2 Stunden auf 30 Minuten reduziert. Wir vermuteten die Bewirtung einer Gesellschaft. War aber nicht so, das Personal wollte nur den Sonntagabend genießen.
Das Personal war allgemein freundlich. Uns gefiel lediglich nicht, dass, als wir einmal um 16.10 Uhr die Tagesbar aufsuchten, mürrisch darauf hingewiesen wurde, dass die Bar um 17.00 Uhr geschlossen wird. Wir waren die einzigen Gäste und schluckten unseren Kaffee in 10 Minuten. Die Damen an der Rezeption sprechen deutsch, differenziert von gut bis ausreichend. Ansonsten verständigt man sich wie überall im Ausland. Mehr konkrete Hinweise in deutsch über Bahn- und Busfahrpläne etc. wären hilfreich. Das Zimmer wurde täglich ordentlich gereinigt und hergerichtet, der Balkon blieb allerdings außen vor. Zusätzliche Leistungen haben wir nicht wahrgenommen. Beschwerden haben wir nicht vorgebracht. Vermisst haben wir rauchfreie Aufenthaltsmöglichkeiten außerhalb von Zimmer, Restaurant und Speiseraum. Sowohl in der Tagesbar, in der Lobby als auch an den Sitzmöglichkeiten vor dem Hoteleingang ist Rauchen gestattet. Im Hotel befindet sich ein Lift, mit dem allerdings die Tagesbar nicht erreichbar ist. Das Angebot an Ansichtskarten an der Rezeption war ausgesprochen dürftig, Briefmarken dazu waren bei Nachfrage nicht vorhanden.
Das Hotel liegt im Ferienort Staré Splavy (Tammmühl), der wohl zu Doksy (Hirschberg) gehört, im Bezirk Ceská Lípa (Böhmisch Leipa) im Böhmischen Mittelgebirge, etwas erhöht unweit des Machasees in zum Teil bewaldeter Umgebung. Den See erreicht man in ein paar Minuten. Um den See herum führt ein Uferweg, der in der Saison allerdings durch den eingezäunten 'Aqua Park' unterbrochen ist und dann nur gegen Eintrittsgebühr für den Park benutzt werden kann; eine unschöne Beschränkung für Wanderer und Spaziergänger. Während unseres Aufenthalts war freier Zutritt möglich. Der Aqua Park bietet verschiedene Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten, macht aber in Teilen einen eher etwas provisorischen Eindruck; mit professionell gestalteten Wasserparks ist er nicht zu vergleichen. An verschiedenen Stellen des Sees ist die Mietung von Booten und anderen Wassergefährten möglich. In der näheren und weiteren Umgebung gibt es reichlich gekennzeichnete Wanderwege, in der weiteren Umgebung auch mehrere Sehenswürdigkeiten wie Städte, alte Burgen und Schlösser. Einzige Einkaufsmöglichkeit im Ort ist ein Minimarkt, einzige Möglichkeit für einen Mittagssnack ein Kiosk am Jachthafen, der sich auf Grund der superfreundlichen Bedienung und fehlender anderer Möglichkeiten großer Beliebtheit erfreute.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Sport und Hallenbad haben wir nicht genutzt, Unterhaltung fand nicht statt. Kostenpflichtiger WLAN-Zugang ist im Eingangsbereich möglich (pro Anmeldung 20 Kronen plus 1 Krone/min.).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2011 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Manfred |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 34 |