- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel hat drei Sterne und laut Beschreibung 10 Stockwerke. Man merkt, dass wohl schon länger nicht mehr in die "Infrastruktur" und in die Fassade des Hotels investiert wurde, wir fühlten uns in die 60er-Jahre zurückversetzt. Trotzdem war das Hotel nicht schmutzig oder verkommen, sondern versprühte einfach einen "familiären, gemütlichen Charme". ;-) Über diverse Anbieter konnte man das Hotel auch nur mit Frühstück buchen, der Großteil der Gäste entschied sich augenscheinlich jedoch für Halbpension. Wie sonst wäre der überfüllte Frühstücks- und Abendessenraum zu erklären? Mehr zum Abendessen aber später... In etlichen Hotelbewertungen wurden wir schon darauf vorbereitet, dass das Hotel hauptsächlich von Niederländern und Russen frequentiert wird. Dies machte sich aufgrund der Tatsachen, dass es sich doch um schon etwas ältere Semester (Niederländer) oder um zumindest nur teilweise "partygeile" Hotelgäste handelte, Gott sei Dank nicht weiter bemerkbar und wir empfanden die anderen Gäste als angenehm. Alles in allem gebe ich 4 Sonnen, weil das Hotel doch sehr hellhörig und unser Zimmer spartanisch eingerichtet war. Für den übrigens über FTI gebuchten Reisepreis sind die Leistung und das Hotel aber absolut akzeptabel Das Hotel ist für wenig anspruchsvolle Reisende durchaus geeignet. Auch bei schlechtem Wetter kann man sich im und um das Hotel herum gut die Zeit vertreiben, bei gutem Wetter ist der Strand absolute Pflicht. Für einen nächsten Aufenthalt in Blanes werde ich aber doch ein höherklassiges Hotel wählen. Die beste Reisezeit für einen Partyurlaub scheint Juli und August zu sein; wenn man es, wie wir, etwas ruhiger mag, sollte man Anfang bis Mitte September hinfahren. Viele Länder haben dann keine Ferien mehr, auch haben einige Diskotheken und Kneipen das Ende der Saison eingeläutet. Zwar war es bei uns etwas windiger, dafür waren auch die Wellen höher. ;-) Bei einer Buchung des Hotels Boix Mar empfehle ich, den Preis über einen Reiseanbieter und den Preis bei Buchung direkt im Hotel zu vergleichen. Weiterhin möchte ich anfügen, dass einige Leute, die hier ihre Bewertung abgeben, anscheinend ein Luxushotel erwarten. Ich finde, bevor man eine überzogen schlechte Bewertung für dieses Hotel abgibt (und jeden Satz mit einem total aussagekräftigen Ausrufezeichen abschließt), sollte man sich mal vor Augen führen, dass ein Dreistern-Hotel in Südeuropa nicht mit einem Dreistern-Hotel in Deutschland zu vergleichen ist.
Die Einrichtung der Zimmer war, wie oben schon erwähnt, sehr spartanisch. Uns "rettete" der Balkon, der zum Tennisplatz hin zeigte. Hier verbrachten wir in Ermangelung einer anderen Sitzgelegenheit im Zimmer viel Zeit. Negativ anzuführen ist vor allem die Hellhörigkeit des Zimmers, was uns einige wichtige Stunden Schlaf kostete, die wir dann tagsüber nachholten. Das Zimmer war etwa 30m² groß, dazu noch ein Bad von etwa 6 m². Für große Menschen ist das Bett nicht geeignet, da es nur 1, 80 m lang ist. Zudem handelt es sich bei der Matratze um eine Spiralmatratze, die nur wenig bequem war. Den Zimmersafe nahmen wir gleich am ersten Tag in Anspruch; die Gebühr für eine Woche betrug EUR 18, 00 plus Kaution von EUR 10, 00, die bei Abreise wieder erstattet wurde.
Nun muss ich zum größten Negativpunkt des Hotels kommen: das Essen am Abend. Während das Frühstück mit einer Auswahl von Wurst, Käse, Brot / Brötchen, etc. noch einigermaßen akzeptabel war, gestaltete sich das Abendessen gerade für meine Freundin zu einer eintönigen Sache. Außer trockenem Fisch, trockenem Brot, trockenen Pommes frites und dem Dessert gab es für sie nichts zu essen. Die Fleischspeisen (bis auf einen Gummiadler) waren ok, einigermaßen gut gewürzt und warm. Das Gemüse allerdings war definitiv aus der Dose und hätte auf der Speisekarte die Beschreibung "Gemüse à la Bonduelle" verdient. An Menge fehlte es am Buffet nicht; ständig wurden leere Platten und Bleche gegen volle ausgetauscht, so dass nicht der Eindruck entstand, nur noch Reste zu essen zu bekommen. Allgemein war das Essen auf die Zielgruppe Engländer, Niederländer, Deutsche und Russen ausgelegt. Typische spanische Küche kam dadurch zu kurz, nur am ersten Abend gab es Paella. Die Sauberkeit im Restaurant - abgesehen von kleineren Flecken auf der Tischdecke, die noch vom Vorgänger stammten - war akzeptabel. Als störend empfanden wir nur, dass die Bedienungen direkt hinter uns sehr laut mit den abgeräumten Tellern klapperten. Die Auwahl der Getränke orientierte sich auch am nordeuropäischen Standard; die Preise der Getränke dagegen waren günstig (0, 5 l Wasser EUR 1, 75, Glas Wein ca. EUR 1, 50).
Den Service sowohl im Restaurant als auch an der Rezeption kann ich nur positiv hervorheben. Stets freundlich wurden wir mit "hola" begrüßt, im Restaurant vom Oberkellner auf Deutsch bedient. Die RezeptionistInnen waren alle mehrsprachig; man hätte sich neben Deutsch und Englisch auch auf Französisch, Niederländisch und natürlich Spanisch verständigen können. Unsere Anliegen und Wünsche wurden weitgehendst berücksichtigt, wobei es einen Punktabzug dafür gibt, dass eines unserer Lunchpakete am Abreisetag nicht wie ausdrücklich gewünscht vegetarisch war, sondern auch ein Schinkensandwich enthielt. Eine Beschwerde haben wir nicht vorgebracht. Eine kurze Geschichte jedoch hierzu: ab der dritten Nacht war in unserem Stock eine Gruppe junger Niederländer untergebracht, die ab 04: 00 Uhr früh lautstark zu feiern anfingen. Nach mehreren Beschwerden anderer Gäste an der Rezeption am nächsten Morgen herrschte in den darauffolgenden Nächten absolute Ruhe. Folglich muss die Beschwerde vom Hotel wohl gut bearbeitet worden sein. ;-) Über die Zimmerreinigung kann man sich nicht beschweren. Die Handtücher wurden täglich gewechselt. Hier eine kurze Information an ein paar Bewerter: es ist NORMAL, teilweise auch in Deutschland, dass die Bettwäsche bei einem Aufenthalt von einer oder zwei Wochen nicht täglich gewechselt wird... also: cool bleiben! Zusätzlich nutzten wir eine Woche lang die Garage, die sogar für einen Kleinwagen noch sehr eng war. Ungünstig ist auch die steile Einfahrt in die Garage: wir setzten jedes Mal mit unserem Leihwagen unten auf. Gott sei Dank hat Europcar nix gemerkt... ;-)
Das Hotel ist in Blanes leicht zu finden. Dass wir trotzdem eine halbe Stunde in Blanes mit dem Auto herumirrten, war eher ein "strategischer Fehler" meinerseits. Die Nähe zum Strand ist absolut gegeben (maximal 100m) und man kann sich eigentlich gleich in den grobkörnigen, aber nicht unangenehmen Sand fallen lassen. Der Strand selbst ist etwa 20 m breit. In der Nähe des Hotels befinden sich mehrere Souvenirshops, die - neben jeder Menge Ramsch - auch einige schöne Postkarten verkaufen. Die gastronomische Seite kommt um das Hotel Boix Mar herum auch nicht zu kurz; mehrere Restaurant laden mit gutem (aber relativ teurem - eine Pfanne Paella erhält man ab EUR 11, 00) Essen und nettem rustikalen Ambiente zum Schlemmen ein. Die Namen der Nachbarhotels habe ich mir nicht gemerkt, aber ich schätze, dass sich fünf oder sechs weitere Hotels (3 bis 4 Sterne) in unmittelbarer Nähe befinden. Wir mieteten uns am Flughafen Barcelona einen PKW, was uns in unserem Urlaub die so wichtige Flexibilität und Unabhängigkeit gab. Vom Flughafen aus erreicht man Blanes in ca. 1, 5 Stunden. Empfehlenswert ist die Fahrt auf der N-II, eine Art Bundesstraße, die teilweise direkt am Mittelmeer entlangführt. Der Ausblick ist traumhaft. Öffentliche Verkehrsmittel nutzten wir dementsprechend nicht und können keine Aussage über die Verkehrsanbindung mit den ÖNV-Mitteln treffen. Weiterzuempfehlen sind Ausflüge nach Girona und Barcelona. Wir besichtigten beide Städte an jeweils einem ganzen Tag, was zumindest in Barcelona fast zu kurz war.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zu den zusätzlichen Leistungen des Hotels dürfen zwei Billardtische, ein Kicker, ein Airhockeytisch, ein Spielautomat (Ballerspiel) sowie eine Minigolfanlage und ein Tennisplatz gezählt werden. Eventuell vom Hotel organisierte Ausflüge nahmen wir nicht in Anspruch. Im Hotel selbst fand am ersten Abend eine Flamenco-Show statt, die wir allerdings nicht mitverfolgten. Am Vorabend der Abreise war ein halbwegs talentiert Alleinunterhalter eingeladen, der auf seinem Keyboard klampfte.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Axel |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 2 |