Hotel Bonanza Playa

Zunächst einmal: Die Atmosphäre / Architektur gleicht eher der eines Tagungshotels, als der, die wir uns für ein RIU-Palace-Hotel erhofft hatten. Bei der Ankunft wird man im Foyer von dem schönen Panoramablick aufs Meer bezaubert. Ein überschwänglicher Empfang durch den Hoteldirektor. Im Zimmer angekommen: die erste Enttäuschung. Zwar derselbe wunderschöne Blick aufs Meer, jedoch eine braun-beige Zimmerausstattung, die zwar gepflegt wird, jedoch deutliche Gebrauchsspuren (Schrankschubladen fallen auseinander) aufweist. Stets ein "frischer" Geruch von Mottenkugeln in der Nase, wenn man das Zimmer betritt. Alterserscheinungen auch bei der Klimaanlage. Wir haben das Zimmer wechseln müssen, weil das Rumoren der Anlage so laut war, dass die Wände vibrierten. Von Straßenlärm ist hingegen dieses Hotel - bedingt durch die ruhige Lage etwas ausserhalb im Villenviertel von Illetas - nichts zu spüren. Die zweite Enttäuschung: Das Essen! 1.) Die Hälfte der Salatschüsseln war mit Essiggemüse (saure Gurken, eingelegte Silberzwiebeln, eingelegte Kapern, minderwertige grüne und schwarze Oliven, labberige Möhrenraspel aus der Dose) gefüllt, die anscheinend aus "optischen Gründen = Volumen am Buffet" allabendlich präsentiert wurden. Die frischen Salate waren eintönig (Eisbergsalat, Tomate, Gurke) und ebenfalls minderwertig (Grüner Salat mit braunen Stellen, Rote Tomate mit grünen Stellen, Gurkenscheiben gelblich eingetrocknet.) 2.) Die Suppen: lauwarm, salzarm-verwässert, die Basis der Suppen: Tüteningredienzien 3.) Geschmorte Speisen sahen verdächtig nach "Resteschüsseln" aus und machten ebenfalls einen eingetrockneten, aufgewärmten Eindruck. 4.) Die Auswahl beim Showcooking bestand darin, dass man sich für ein Stück Fisch, oder Fleisch oder Geflügel entscheiden konnte, das dann vor den Augen des Gastes kurzgebraten wurde. Also jeden Abend Kurzgebratenes - das geht auch (besser) zu Hause. 5.) Die Tellergerichte zwar mit Phantasienamen versehen, jedoch: einmal und nie wieder. Mein Lammbraten mit Dattelsauce war eine zähe, muffige Fleischfaserscheibe - vermutlich in der Mikrowelle erwärmt; neben dem Klecks Tütensauce lagen zwei getrocknete Datteln. 6.) Einzig die Nachspeisen waren von guter Qualität: wirklich frische, leichte Cremes und Kuchen - wie von Konditorhand. (Ausnahme leider: das Billig-Speiseeis). Bei der Obstauswahl fand man ausschliesslich Melone, Ananas und Khakifrüchte auf großen Tellern aufgeschnitten. Das Frühstück war ebenfalls eintönig, qualitativ minderwertig (hier vor allem abstoßend: rosa und gelbe Joghurts statt frischem Obstquark, billige Blätterteigkekse statt luftigem Hefegebäck, nach Chlor schmeckender Kaffee etc.). Entsprechende diplomatische Kritik bei der Hoteldirektion ("Sagen Sie uns, wenn Sie mit etwas nicht zufrieden sind, es soll Ihnen nicht nur gut sondern SEHR gut schmecken...") stieß auf taube Ohren. Schade, schade! Wir haben uns in der Wintersaison Ende November explizit für ein "gutes" Hotel entscheiden wollen - Leib, Magen und Seele sollten eine Woche lang verwöhnt werden. Dafür sollte ein RIU Palace Garant sein. Wir haben die Konsequenz gezogen und für den nächsten Urlaub eine hochwertige Finca-Unterkunft gebucht.

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