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Markus (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2008 • 1 Woche • Sonstige
Hotel Carmen
3,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut
  • Zustand des Hotels
    Gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Gut

Gepflegtes 3-stöckiges Hotel mit gut 20 Zimmern, (öffentliches) Restaurant mit Blick in den mit Olivenbäumen bepflanzten Garten, kein Hafenblick wie im Dertour-Katalog versprochen. Die Hotelchefin (eine ältere Dame) geht zum Lachen in den Keller, das konnte man schon bei der Ankunft feststellen: Man hatte das Gefühl, sich entschuldigen zu müssen, dass man in ihrem Haus wohnen will. Und es ging damit weiter, dass sie unserer Bitte nach zwei (getrennten) Bettlaken/-decken (anstatt einer einzigen großen) nicht nachkommen wollte, mit dem Hinweis, dass das noch nie vorgekommen wäre. Eine freundliche Angestellte, die außerdem dolmetschen musste, konnte die Chefin schließlich überreden und brachte und zwei Bettlaken, mit denen wir die vorhandenen Decken einwickelten. Ebenso verweigert wurde und ein Zimmer im zweiten oder dritten Stock (mit Hafen-/Meerblick) mit dem Hinweis auf eine in einigen Tagen ankommende Reisegruppe. Die Gruppe bestand schließlich aus zwei älteren Ehepaare, die nach 3 Tagen wieder abreisten. Wir hatten für eine Woche gebucht, aber vielleicht ist ein Dertour-Zimmer das schlechteste Zimmer: Die Matratzen waren steinhart. Wir zwei Leichtgewichte hatten am Morgen Probleme ohne Antistax aus den Betten zu kommen. Das Bad war so klein, dass man die Toilette direkt vor die Duschwand gebaut hatte, was bedeutete, dass man sich nicht so auf die Toilette setzen konnte, wie es gedacht ist, sondern nur quer. Wie machen das beleibtere Personen? Aus dem Abfluss im Boden roch es auch nach Abfluss, der Duschkopf versprüte Wasser in alle Richtungen (in wirklich alle) und die Duschabtrennung war nicht dicht, so dass man alle noch verfügbaren Handtücher zum Beseitigen der Überschwemmung verwenden musste. Das Zimmer an sich war für 3 Sterne ganz nett und auch ausreichend (wenn auch altmodisch mit Großmutter-Charme) mit hübschem kleinen Balkon mit genug Stauraum und endlich auch mal ausreichender Beleuchtung. Achtung: Stechmücken-Alarm! Schlafen nur bei geschlossener Balkontür möglich und nachdem man alle im Zimmer befindlichen Mücken erschlagen hatte (das war ein Leichtes, auf Pro7 lief gerade Krieg der Sterne...). Wir hatten HP gebucht, ein 3-Gang-Menü mit jeweils 3 Wahlmöglichkeiten bei Vorspeise und Hauptgang, was am abend vorher festgelegt werden muss. Für istrische Verhältnisse relativ abwechslungsreich. Vorspeisen (Nudeln mit Meeresfrüchten oder Tomatensoße, Gnocchi/Gnocchetti mit Käse, Fischsuppe=klare Fischbrühe) nicht schlecht mit Ausreißern nach unten und oben, Hauptgang ebenso (mal saftig gebratener Fisch oder Tintenfisch, mal trockenes Thunfischfilet). Nachspeisen gut bis sehr gut, meist gefüllte Pfannkuchen oder Kuchen, einmal auch Obstsalat (auf den hätte ich verzichten können). Das angekündigte Früchtebuffet besteht entweder auch Wassermelone oder Weintrauben. Das Abendessen wiederholt sich identisch nach einer Woche, war aber insgesamt besser als im 4-Sterne Hotel, in dem wir vorher gewohnt hatten (Villa Rosetta, Zambratija). Verglichen mit guter italienischer Küche (z. B. Masseria Panareo, Otranto) ist die istrische (nicht nur im Hotel Carmen) etwas einfallslos und karg (sozialistisches Überbleibsel?). Aufgetragen wurde das Essen meist von der griesgrämigen Chefin, auch wenn man das Essen lobte, verzog sie den Mund nur ganz kurz (etwas nach oben), manchmal servierte auch der Enkel (?) im Jogging-Anzug. Das war wohl das, was der Katalog mit familiär-persönlich meint. "Freundlicher" wurde die Chefin erst zu Gästen über 60, dann aber eher plump-vertraulich mit Schulterklopfen und dem Ausruf "Amore!". Gedeckt wurde etwas schlampig. Mal fehlten Gläser, ein anderes Mal Teile des Bestecks. Frühstück karg (nur 2 Sonnen), und auch wenn das häufig als normal hingestellt wird, darf man es trotzdem kritisieren. Als einzige Brotsorte trockenes Weißbrot, von wem auch immer (mit geschlossenen Augen?) in Daumen-dicke bis Papier-dünne (auch die einzelne Scheibe) Stücke geschnitten. Wenigstens war ein Toaster vorhanden. Es gab etwas Mortadella, die sofort weg war, dann gab's nur noch knallrot gefärbte Salami oder Press-Schinken. Und immer saß die Chefin auf Ihrem Hocker und beäugte die Gäste misstrauisch. Der im Katalog angekündigte abwesende Hausherr sah mit gleichem Blick aus einem Foto auf dem Kamin zu. Und merken Sie sich: Sie müssen zuerst grüßen! Das Personal (Koch, Köchin/Küchenhilfe und eine weitere Angestelle) war allerdings immer freundlich und hilfsbereit. Die "malerische Bucht" ist ein recht langer, tief eingeschnittener Fjord mit schmalen, felsigen Uferstellen, an denen man irgenwie in Wasser kann; für Ungeübte etwas aber schwer zu begehen. Auf die Füße aufpassen, im Uferbereich gibt's viele Seeigel. Vom in der Tat noch betriebsamen Fischerhafen ist das offene Meer nicht zu sehen, es kommt deswegen wenig "Meergefühl" auf. Zum Baden also weniger geeignet, aber wer Boot fahren will, ist hier durchaus richtig. Am Hafen noch ein Restaurant und anscheinend eine Tauchschule. Das Hotel selber steht hinter einem kleinen, etwas schmuddeligen Dauercampingplatz. Keine Einkaufsmöglichkeit gesehen. Die existiert im Ort Krnica, in 2, 5 km Entfernung und nach 15%iger Steigung zu erreichen. Dort auch eine hübsche Holzofen-Pizzeria und eine wenig einladende Konoba. Um sich die Zeit zu vertreiben, wenn man nicht Bootfahren oder Tauchen will/kann (oder im Hotel versauern will), muss man sich jeden Tag ins Auto setzten. Von den Entferungen her sind Fahrten nach Pula, Rovinj oder auch Brestova (Fährhafen nach Cres, stündlich) kein großes Problem, aber auf die Dauer etwas nervig. Zum Baden sei die Dugauvala-Bucht südlich der Krnicka-Bucht empfolen, im September kaum noch was los. Fazit: Ein durchaus angenehmes Hotel, wenn man denn ein Zimmer mit vernünftigem Bad hat und wenn die Chefin nicht wäre. Im Urlaub will ich nicht dauernd einen Griesgram vor Augen haben und mich für meine Anwesenheit entschuldigen müssen. Als kleines Hotel sei die Villa Rosetta im Nordwesten von Istrien empfolen: Direkt am Meer, komfortabel und mit hervorragendem Frühsück (Neckermann macht's möglich).


Zimmer
  • Eher gut
    • Zimmergröße
      Eher gut
    • Sauberkeit
      Gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Eher gut

    Restaurant & Bars
  • Eher gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Eher gut
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Eher gut
    • Essensauswahl
      Eher gut
    • Geschmack
      Eher gut

    Service
  • Eher schlecht
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Sehr schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Eher gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Eher schlecht

    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Schlecht
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Eher schlecht

    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Eher gut

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Schlecht

    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im September 2008
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Markus
    Alter:41-45
    Bewertungen:4