- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Der Birgitten-Orden hat in Rom zwei Gästehäuser - wir waren im Stadtteil Trieste. Der Kloster-Komplex besteht aus einer kleinen Kapelle, Schwestern-Unterkünften, Gästetrakt, Gartenwohnhaus und einem schönen Garten. Man kann jederzeit kommen und gehen, da alle Gäste auch Hausschlüssel bekommen. Teilnahme am Gottesdienst ist möglich, aber keinesfalls verpflichtend. Das Haus hat etwa 30 Zimmer, davon auch einige Doppelzimmer. Weiterhin gibt es einen großen Speisesaal im Souterrain, einen gemütlichen "Salone" (Wohnzimmer) mit Sitzgruppen und Klavier, eine Dachterasse und viele Sitzgelegenheiten im Innenhof und Garten. Das meiste ist in gutem Zustand (reinlich u. heile) und wird regelmäßig instand gehalten. Lediglich in einem Zimmer hat es am Badezimmerfenster etwas Schimmel . Im Haus wohnen Touristen, aber auch Geistliche, die in Rom zu tun haben. Es ist internationales Publikum, meist älter, Kinder waren unseres Aufenthalts nicht anwesend. Die Schwestern betreiben das Gästehaus komplett selbst, d. h. beim Check-in u. den Mahlzeiten hat man mit ihnen Kontakt. Es wird Übernachtung mit Frühstück oder mit Halppension angeboten.
Die Zimmer (meist Einzel) sind freundlich und zweckmäßig eingerichtet, alle haben ein Bad mit Dusche o. Sitzwanne, Toilette, Waschbecken, Bidet und geräumigem Spiegelschrank. Manche Bäder haben auch ein Fenster. Das Zimmer ist neben Bettdem mit einem geräumigen Schrank, Schreibtisch mit Stuhl und Frisierspiegel und einem Fernseher (1 dt. Programm) sowie Telefon und Heizung/ Klimaanlage ausgestattet (Heizen ist in Rom v. Nov. - März erlaubt) . Mein 2. Zimmer hatte außerdem einen 2000W-Heizlüfter. Das Mobiliar ist in gutem Zustand und sauber geputzt. Kühlschrank, Safe und Balkon waren nicht vorhanden. Die Matratzen sind fest, dazu gibt es ein 40 x 80-Nacken-Stütz-Kissen, eine Steppdecke und mehrere Wolldecken, sodass man sich nach Belieben seine Zudecke zusammenstellen kann. Alle Räume sind gefliest. Die Zimmer sind recht hellhörig, im Haupthaus gehen manche Zimmer Richtung einer stark befahrenen Straße (Corso Trieste) o. zum angrenzenden Supermarkt. Daher empfehle ich das Gartenhaus, dort sind nur wenige Zimmer und man ist rundum von einer Mauer umgeben, sodass kein Lärm vom Corso Trieste durchdringt. Laut Preisliste kostet ein Einzelzimmer 60 Euro pro Nacht m. Frühstück, 20 Euro Aufschlag für die Halppension.
Frühstück und Abendessen werden im Souterrain im Haupthaus eingenommen. Der Raum bietet etwa ca. 30 Plätze. Das Frühstück wurde als kleines Büffet (kontinental, erweitert) angeboten. Es gab: Kaffee oder schwarzen Tee, 1 Glas Orangensaft (100 % Frucht), Milch, Cornflakes oder Knuspermuesli, Butterkekse, Zwieback, Weißbrotscheiben und Brötchen (1 Sorte, Weizen). Weiterhin Käse (1 Sorte, meist Parmesan, 1 x eine andere Schnittkäsesorte), Wurst (meist Salami, 1 x Schinken). Dazu Butter und 3 Sorten Marmelade in Portionspackungen. Im Lauf der Woche erhielten wir einmal einen Jogurth, einmal 1 gekochtes Ei und am Sonntag gab es Pannetone. Ich weiß, das Frühstück ist in Italien nicht so wichtig und besteht eher aus einem Capuccino und einem Hörnchen. Trotzdem fand ich das "Büffet" nicht gut. Die frischen Früchte vom abendlichen Dessert hätte ich mir z. B. auch zum Frühstück gewünscht und keinen Parmesan als Brotbelag. Das Abendessen war daher um so besser - alles sehr lecker, reichlich und abwechslungsreich! Es gibt täglich ein 3-Gang-Menü bestehend aus Vorspeise (Pasta in allen Variationen), Hauptgang (Fisch o. Fleisch m. Gemüse- und Stärkebeilage) und Dessert (frische Früchte, Eis oder frisch gebackener Kuchen). Alles ist köstlich gewürzt, frisch und von bester Qualität. Wir waren begeistert. An Getränken kann man zwischen Tafelwein und Qualitätswein wählen (5,- bzw. 10,- Euro pro 0,7-Liter-Flasche), Bier (2,- Euro je 0,330-L-Dose) und Wasser (2,- Euro für 1,5-Liter). Abschließend wird ein Kaffee serviert (inklusive). Aufgrund des hervorragenden Abendessens 5 Sonnen!
Die Schwestern sind freundlich und bemüht. Sie sprechen alle Englisch und etwas Italienisch, die Oberin auch Deutsch. Gefreut hat mich, dass sich die Schwestern kleine Besonderheiten gemerkt haben und von sich aus entsprechend gehandelt haben (z. B. für mich nur heißes Wasser statt Schwarztee, da ich meinen eigenen Tee dabei hatte). Trotzdem nur 3 Sterne, weil: 1. Beim Essen kam es oft vor, dass die Getränke erst zum 2. Gang serviert wurden, mancher Gast wurde gar ganz übersehen. Außerdem haben die Nonnen einen straffen Zeitplan, der es nötig macht, dass man nach dem letzten Gang den Speiseraum zügig verlässt. Gemütliches Verweilen ist leider aus organisatorischen Gründen nicht möglich. Etwas eklig fand ich, dass wir am Beginn des Aufenthalts eine Stoffserviette bekamen, die wir dann die ganze Woche benutzen sollten. 2. Die Zimmerreinigung war bei uns ok (wir hatten 2 Einzelzimmer), Mitreisende beklagten aber, dass schmutzige Gläser nicht weggeräumt und die Betten nicht gemacht wurden. 3. Besonders negativ ist mir leider die Oberin aufgefallen, die für uns Gäste selten bis nie ein Lächeln übrig hatte und jeden Service, der über die Grundversorgung (Essen u. Unterkunft) hinaus ging, m. E. nur widerstrebend ausgeführt hat. Z. B. die Safenutzung. Außerdem wurde meine Reservierung für das Gartenhaus eigenmächtig ohne Rücksprache geändert in ein Zimmer im Haupthaus. Nachdem ich eine Probenacht dort verbracht hatte und umziehen wollte, wurde von der Oberin zunächst einmal in Frage gestellt, dass ich von meinem Zimmer im Haupthaus die stark befahrene Straße überhaupt hören könne. Dank Vermittlung unserer Reiseleiterin konnte ich zwar umziehen, das musste dann aber sofort innerhalb von 15 Minuten geschehen.
Der Stadtteil Trieste ist sehr gut an den Nahverkehr angebunden: man kann das Kloster mit zwei Buslinien (Haltestelle 2 Min. zu Fuß) und einer Straßenbahnlinie (ca. 10 Min. zu Fuß) erreichen. Fahrzeit ins Zentrum jeweils ca. 15 bis 20 Min. Leider fahren die Busse völlig unvorhersehbar und wenn sie kommen, sind sie manchmal so überfüllt, dass man besser auf den nächsten wartet. Das spricht eher für ein Hotel im Zentrum, von dem aus man zu Fuß starten könnte. Im Viertel sind alle notwendigen Geschäfte fußläufig erreichbar: Supermarkt (an der Klosterrückseite, 5 Min. zu Fuß), Apotheke, Zeitungskiosk, kleine Bar (Cappucino, Snacks, Süßigkeiten), Eiskaffee (alles an d. Hauptstraße Corso Trieste, 2 - 5 Min. zu Fuß) sowie mehrere Restaurants. In der Nähe befinden sich auch ein kleiner Park (Villa Paganini) und ein großer (Villa Torlonia), sowie die Santa Agnese-Katakomben. Weniger gut ist, dass sehr viele Flugzeuge über den Stadtteil fliegen: recht tief und auch nachts. Zum Flughafen Leonardo da Vinci sind wir mit Transfer ca. 45 Minuten gefahren.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Das Klosterhotel bietet 2 Internetterminals (2 Euro/ Stunde), jedes Zimmer verfügt über einen Fernseher mit 1 deutschen Kanal (HR3) und im Salone (Wohnzimmer) steht ein Klavier. Außerdem kann man sich im großen, blührenden Garten oder auf der Dachterrasse entspannen. Wer möchte kann am Gottesdienst teilnehmen. Das ist natürlich kein großes Angebot, aber da wir eine Städtereise gebucht haben, fand die Freizeitgestaltung im Wesentlichen außerhalb des Hotels statt.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2010 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Jenny |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 26 |