Hotel Christine

Das Hotel macht äußerlich zwar einen ganz passablen Eindruck. Unserer Meinung nach ist das "Hotel" allerdings eher eine Pension als ein Hotel. Man sollte also nicht allzu große Erwartungen mitbringen. Einen Aufzug hat das Hotel nicht. Die Koffer muss man also selbst u. U. zwei Stockwerke schleppen - je nachdem, wo sich das Zimmer befindet. Die "Chefin" bemüht sich um einen freundlichen Umgangston. Der wirkt allerdings oft sehr aufgesetzt und mitunter kommt auch gegenüber den Gästen der Befehlston durch. Wir würden das Hotel kein zweites Mal buchen.

Gebucht hatten wir ein Doppelzimmer für zwei Personen. Ein Doppelzimmer ist laut Angaben des Hotels ca. 27 qm groß. Bekommen haben wir ein sogenanntes "kleines Doppelzimmer" mit lediglich 21 qm. Das Hotel verfügt auch noch über Einzelzimmer zu 20 qm. Es ist ein großer Unterschied, ob man allein 20 qm zur Verfügung hat oder zu zweit 21 qm. Da wir fast die einzigen Gäste waren, die als Paar angereist sind, muss die Mehrzahl der allein reisenden Gäste ein großes Doppelzimmer zur Alleinnutzung bekommen haben. Wir kamen uns da natürlich etwas verarscht vor. Das "kleine Doppelzimmer" ist für eine Nutzung zu zweit eine Zumutung. Das Bett ist 1,60 m breit (soweit in Ordnung). Man hat sich allerdings nicht die Mühe gemacht und entweder eine Matratze von 1,60 m Breite oder zwei Einzelmatratzen zu je 0,80 m Breite zu verwenden. Nein, ein Gast hat eine Matratze von 1,00 m und der andere eine winzige Matratze von nur 0,60 m. Logisch war uns das nicht. Für denjenigen, der auf der kleinen Matratze schlafen muss, war es nicht angenehm, ständig auf der Kante bzw. im Spalt zu liegen. Darüber hinaus ist das Zimmer derart klein, dass man keine Möglichkeit hat, seine Koffer irgendwo abzulegen. Dafür muss man das Bett nehmen - äußerst hygienisch - oder den "sauberen" Boden (siehe "Service"). Sitzmöglichkeiten gibt es zwei: einen Sessel und einen Stuhl. Abends zu zweit noch gemütlich am Fernseher beisammen zu sitzen, war so leider nicht möglich. Die Zimmer verfügen über eine Terrasse oder einen Balkon zur Gemeinschaftsnutzung. Privatsphäre hatte man auf dem Balkon nicht, wenn die Nachbarn ebenfalls dieselbe Idee hatten. Also hat man lieber wieder das Feld geräumt und ist ins Zimmer gegangen. Wir hätten uns gewünscht, dass die großen Balkone durch längliche Pflanzkübel o. Ä. unterteilt wären, sodass man wenigstens etwas Privatsphäre hat und nicht gleich von den Nachbarn beobachtet werden kann. Die Nachbarn können also auch zu einem ins Zimmer schauen oder sogar reinkommen, wenn man die Balkontür offen lässt.

Frühstück gab es von 7:15 bis 9:30 Uhr. Der Frühstücksraum ist das eigentliche "Highlight" des Hotels. Es ist toll eingerichtet und man hat von dort einen schönen Blick auf den See. Wer möchte, kann auch auf der Terrasse im Freien frühstücken. Coronabedingt darf man sich nicht selbst am Büffet bedienen. Nur der Kaffeeautomat steht zur Selbstbedienung zur Verfügung - hier sollte man allerdings auch auf die Einhaltung der Hygienevorschriften achten, wenn jeder Gast ohne Handschuhe oder Desinfektion der Hände das Touchfeld bedient. Das Angebot an Brötchen und verschiedenen Wurst-, Käse- oder Marmeladensorten etc. ist überschaubar, aber in Anbetracht der Hotelgröße ausreichend. Auch, wenn man die Bedienung des öfteren behelligen muss, sie ist stets freundlich und hilfsbereit. Zudem wird man wird man satt und es schmeckt.

Die Rezeption haben wir nur zur Frühstückszeit besetzt erlebt, obwohl sie bis abends besetzt sein soll. Nach dem Frühstück hatte man offenbar keine Lust mehr oder Besseres zu tun. Bei unserer Anreise befand sich ein Zettel an der Rezeption, dass man leider nicht anwesend ist, da man mit dem Hund Gassi gehen musste. Wie lange der Zettel dort schon lag, wussten wir nicht. Zumindest hat sich auch den restlichen Tag niemand an der Rezeption sehen lassen. Die Zimmerschlüssel und Hinweise für neu anreisende Gäste befinden sich stets und für alle frei zugänglich in einer offenen Ablage außerhalb des Gebäudes. Die Reinigung von Zimmer und Bad war katastrophal. Es wurde weder durchgekehrt, geschweige denn gewischt. Wahrscheinlich werden die Zimmer nur bei Neubezug gereinigt und danach nicht mehr. Im Bad ist mir einmal ein schwarzer Socken auf den Boden gefallen. Der war danach weiß von Dreck und Staub. Im Bad hatten sich in den Ecken am Boden zudem mehrere Spinnen häuslich niedergelassen. Die fühlten sich offenbar nicht von Besen oder Wischer gestört, die kamen ja auch nur selten bzw. während unseres Aufenthaltes von 7 Tagen nie. Bad und Dusche sind zwar ausreichend groß. Unsere Dusche war allerdings überall von Schimmel befallen. Der Schimmel steckte nicht nur in den Fugen, sondern ist bereits aus den Fugen heraus über die Fließen gewachsen. Dies passiert nur dann, wenn dort schon seit Monaten nicht mehr gereinigt wurde. Unser Hinweis an das Reinigungspersonal wurde zur Kenntnis genommen und ignoriert. Daraufhin haben wir selbst Putzversuche unternehmen müssen. Den Schimmel von den Fließen konnten wir durch Drüberwischen zumindest oberflächlich entfernen. Aber ist das Aufgabe der Gäste? Ich glaube nicht... Im Punkt "Service" vergeben wir nur deshalb zwei Punkte (Sonnen), weil die Bedienung beim Frühstück sich sehr bemüht hat und freundlich war.

Das Hotel liegt ruhig, verkehrsgünstig und in unmittelbarer Nähe zum Untersee auf der Halbinsel Mettnau. Der hoteleigene Parkplatz befindet sich direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Man ist auch zu Fuß schnell in der Innenstadt von Radolfzell, am Strandbad Mettnau oder unterwegs zu Sehenswürdigkeiten rund um den Bodensee.

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