Hotel Club Saraceno

Die Hotelanlage selbst ist sehr schön gestaltet und gepflegt. Man sollte jedoch unbedingt sich mit den Hotelinformationen vertraut machen bevor man bucht. Beim Frühstück beispielsweise darf man sich trotz Buffet nichts nehmen, man muss sich anstellen und bekommt hoffentlich das worauf man gedeutet hat. Das gleiche auch in der hell erleuchten kantinenähnlichen Location zum Abendessen. Wenn man zu zweit abends da trotzdem essen möchte, ist man mit 80 € dabei. Es ist ja löblich, wenn ein Hotel sehr viele Bedienstete am Start hat und der Urlauber bestens versorgt wird. Da gibt es aber einen Unterschied, ob ein Wettbewerb draus gemacht wird, wer zuerst einen leeren Teller ergattert, den Urlaubsgast freigibt. Das war ziemlich nervig über die 14 Tage, dass man immer seinen Teller verteidigen musste. Haben wir in Hotels dieser Klasse noch nie so erlebt. Sich ein belegtes Brötchen mitnehmen, wenn man morgens mal nix runterkriegt ist untersagt und wird vom Hotel in Rechnung gestellt. Ausserdem war die Auswahl der Speisen sehr überschaubar und bis auf 1 Wechsel bei der Wurst pro Tag war es 14 Tage immer das Gleiche. Der Kaffee ist lauwarm wenn er kommt, weil den Kännchen der Deckel fehlt, oder schon zu lange irgendwo rumsteht. Wer Zimmer mit MeerblickDeluxe bucht, kann Glück haben, oder muss sich mit nicht mal seitlichem Meerblick zufriedengeben. Eigentlich ist es Blick in den Innenhof in die Bar. Den Lärm dazu gibt es inklusive. Es ist eine Kategorie mit erheblichen Differenzen der Zimmer zueinander. Am Pool mit Salzwasser, der grösste der Anlage, wird man permanent von „Aufpassern“ (Bademeistern) gescannt. Mit einem kleinen Ball mit ca 10 cm Durchmesser ins Wasser ist verboten. Spaß haben im Wasser ist nicht erwünscht. Es dürfen nur hoteleigene Getränke am Pool verzehrt werden. Die Liegen am Pool sind sehr unansehnlich bis schmutzig, das Adjektiv versifft zu vermeiden, ist schwierig. Dazu kommt, dass man seine sauberen Badehandtücher darauf legt, aber für einen Handtuchwechsel 2 Euro pro Handtuch bezahlen muss. Das passt irgendwie nicht zusammen. Bei Wind (es war normaler Wind, kein Sturm) werden rigoros die Schirme von den „Aufpassern“ geschlossen. Egal ob da Persönliches unterm Schirm hängt. Kleine Kinder oder generell hellhäutige Menschen sind auf den Schatten angewiesen. Der Schirm wird geschlossen egal wie sehr sie das anzweifeln. Das nicht nur am Pool, sondern auch am Hotel-Strand so. Wenn man kein Auto hat, ist man genötigt, sich in der Hotelanlage aufzuhalten oder auf sein Zimmer zu gehen. Wind gehört nun mal zum Meer. Und zu einem guten Hotel gehören entsprechende Sonnenschirme. Wir sind dann mit dem Auto an einen Strand gefahren, wo wir den Rest des Tages noch genießen konnten. Unter einem offenen Sonnenschirm. Außerdem wird von diesem Hotel eine Zwei-Klassen-Gesellschaft produziert. Die erste und die zweite Reihe am Hotelstrand sind die Liegen mit gepolsterten Auflagen ausgestattet und sind kostenpflichtig (30€ / 25€ pro Tag) die 3. + 4. Reihe sind ohne gepolsterte Auflagen und kostenfrei. Haben wir so hotelintern noch nie erlebt. Über dem Salzwasserpool befindet sich ein kleiner Infinity Pool, eine sogenannte Relax Zone mit 5 x 2 Liegen mit Schirm. In 14 Tagen meines Aufenthaltes wollte niemand da rein weil ein Schirm + Liegen für 4 Stunden 30€ kosten. Das Personal ist bis auf wenige Ausnahmen sehr bestimmend und arrogant. Auch was die Animateure angeht, war es sehr anstrengend, sich permanent äußern zu müssen, dass man einfach nur entspannen möchte. War der erste weg, kam die zweite oder der dritte und hat versucht uns mit nachhaltiger Penetranz zu irgendeiner Freizeitaktivität bewegen zu wollen. Wir waren schon in verschiedenen Ländern wie Spanien Portugal, oder auf Kreta in Hotels ähnlicher Kategorie oder höher und haben so etwas wie in diesem Hotel noch nicht erlebt. Das Schlimmste an der Sache war, dass in den 14 Tagen im Hotel nicht einmal die Hoffnung aufkam, für die ersehnte Urlaubsstimmung, die man sich so vorstellt. Die kam dann an den Stränden, die wir mit unserem Auto erreichen konnten. Allerdings muss man schon so anderthalb bis 3 Stunden fahren, um die schönen Flecken entdecken zu können. Die Insel ist nun mal sehr groß und das Hotel ist für solche Ausflüge sehr ungünstig gelegen. Wir können nur empfehlen, ein Auto zu mieten, am besten direkt schon bei der Buchung, vor allem dann, wenn man nur mit Frühstück bucht, weil das, was man fußläufig erreichen kann, ist sehr überschaubar und von minderer Qualität und alles in Hotelnähe ist ziemlich trostlos und hat keinen Flair. Was auch immer sie zu beanstanden haben, wird man in die Antwort geben: Das steht doch so in den Hotelbestimmungen! Dann sollte das Hotel auch bitte in die Bestimmungen und Informationen noch mit aufnehmen, dass bei Wind, die „Aufpasser“ berechtigt sind, alle Schirme in kürzester Zeit zu schließen. Zeitweise sind wir uns vorgekommen wie in so einer modernen Vollzugsanstalt für kleinere Delikte. Wer das möchte, dem kann ich das Hotel nur wärmstens empfehlen und allen anderen größeren Abstand.

Das Deluxe Zimmer mit Meerblick hat leider einen Blick in die Hotelbar

viel zu teuer für mittelmäßige Qualität

viel zu viel des Guten, dass es einem schon unangenehm ist. Aber das habe ich in meiner Rezession ja geschrieben.

leider sehr trostlos und wenn man kein Auto hat, ist man so gut wie aufgeschmissen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand