- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel bezeichnet sich selbst als Luxushotel, hat aber in allen Belangen das selbst definierte Ziel meilenweit verfehlt. Das Coral Bay hat ca. 70 Zimmer auf 3 Stockwerken. Es wurde laut Angaben des Reiseveranstalters 2005 gebaut, macht aber den Eindruck mindestens 20 Jahre alt zu sein; Beschädigungen und Dreck sind allgegenwärtig. Zu den einzelnen Kritikpunkten kommen wir gleich... zwischen Aqaba und dem Coral Bay entstehen gerade sehr viele Hotelneubauten, wovon das Radisson während unseres Aufenthaltes wohl gerade eröffnet wurde. Die Auswahl wird also größer und alle werden besser sein als das Coral Bay... Europäischen Reiseveranstaltern raten wir dringend, das Coral Bay umgehend aus dem Programm zu nehmen.
Das Zimmer an sich hatte eine ausreichende Größe und war auch ordentlich ausgestattet mit Möbeln, kleinem Kühlschrank, Fernseher und Klimaanlage, war aber, obwohl erst 3 Jahre alt, schon wieder renovierungsbedürftig. Genau das wurde in unseren Nachbarzimmern auch gemacht, insbesondere die Möbel wurden aufgefrischt. Leider ist der Lösungsmittelgeruch mehrere Tage lang immer wieder in unser Zimmer gelangt, was unsere Negativliste natürlich noch erweitert hat. Wie schon erwähnt, ließ die Sauberkeit insbesondere im Bad zu wünschen übrig. Unser Badboden war die ganze Zeit naß, weil irgendetwas undicht war. Unser Hinweis an den Zimmerservice führte zu der Auskunft, daß das in jedem Zimmer so sei. Kein Wunder, daß der Schimmel in den Bädern nur so sprießt. Wir waren uns nicht sicher, wie regelmäßig unsere Handtücher getauscht wurden. Es lagen jeden Tag gefaltete Handtücher auf dem Bett, aber nach gründlicherer Betrachtung konnten wir häufiger mal das Handtuch vom Vortag identifizieren.
Wie schon berichtet, gab es eine Strandbar. Diese hatte eine recht gute Auswahl an kalten und warmen Snacks, die aber wie die Getränke sehr teuer waren - probiert haben wir nur ein Sandwich, das war geschmacklich ok. Das Restaurant war zum Frühstück mit einem Büffet ausgestattet, das je nach Laune der Angestellten unterschiedliche Öffnungszeiten und Essensangebote hatten. An unserem Abreisetag waren wir pünktlich zum Beginn der Frühstückszeit da, das Büffet war aber noch fast leer und der Zuständige wollte uns weis machen, das Büffet würde immer erst eine halbe Stunde später öffnen. Ein andermal war das Büffet zwar schon eröffnet, aber als wir uns nach Honig erkundigten, war die lapidare Antwort, Honig gebe es erst nach 8: 00, was aber gleich am nächsten Tag widerlegt wurde. Oder, wenn man später kam, war der Toast schon leer, es gab laut Kellner auch keinen mehr, und wenn man eine halbe Stunde später wieder reinschaute, war - o Wunder - doch noch welcher aufgetaucht. Das Frühstück war insgesamt sehr "arabisch", es gab viele Oliven, seltsame Pasten, Schafskäse, Joghurt usw. Wir haben fast alles versucht, das wenigste hat uns leider zugesagt, so daß wir uns auf Toast, Butter und Honig sowie hartgekochte Eier beschränken mußten. Das Fladenbrot war im Vergleich zu dem, das wir einmal in Aqaba in einer Bäckerei gekauft haben, zäh wie Leder und geschmacklos. Die Sauberkeit im Restaurant war insgesamt miserabel. Morgens mußte man sich aus 30 Gläsern mühsam das sauberste aussuchen, um Saft einzufüllen, und auch das sauberste hatte noch Reste vom Vortag drin. Gleiches galt für die Tassen. Die Teller waren zu bestimmt zwei Dritteln beschädigt, zum Teil hatten sie richtig scharfe Ränder und große Absplitterungen, waren aber sauberer als die Gläser. Der Milchspender für Müsli war wohl durch eine Milchhaut größtenteils verstopft, es hat aber drei Tage gedauert, bis die Verstopfung und damit die angegammelte Milch entfernt wurde. Zwischendurch wurde der Behälter immer wieder aufgefüllt und den Gästen zugemutet, mehrere Minuten für die Füllung ihres Müslischälchens mit dem kleinen Rinnsal, das noch rauskam, zu brauchen. Nun ja, abends wurde dank der Nebensaison nur dreimal ein Büffet aufgebaut, ansonsten gab es für die Halbpensionsgäste ein 4-Gänge-Menü, wobei beim Hauptgang zwischen Fisch und Fleisch gewählt werden konnte. Das Büffet war ok, aber die 14 JD pro Person, die ÜF-Gäste zahlen mußten, völlig überzogen. Zur Krönung ist hier noch zu berichten, daß Gäste, die nach dem Preis für das Büffet gefragt hatten, 7 JD genannt bekamen, die o. g. 14 JD auf ihrer Rechnung wiederfanden. Auf deren Nachfrage hin antwortete der Kellner, er arbeite eigentlich nur morgens und habe ihnen den Preis für das Frühstück genannt, da er den des Büffets nicht kenne. Die Suppe im Viergänge-Menü war meist ok, der Salat dafür aber einfach nur ekelhaft. Die Hauptgänge waren durchwachsen, mal gut mal mäßig, und haben vor Fett immer getrieft. Abends nach Aqaba zu fahren und dort in einem Restaurant zu essen, wäre wohl die schmackhaftere und günstigere Alternative gewesen. Wir haben das einmal gemacht, gut und viel gegessen und zusammen inklusive Getränke weniger bezahlt als den offiziellen Menüpreis im Hotel. Leider ist uns das Essen, auch wenn wir auf den Salat verzichtet haben, auf die Verdauung geschlagen. Wir waren zwar nicht wirklich außer Gefecht gesetzt, haben aber gut daran getan, vor unseren Ausflügen nach Petra und in die Wüste, wo so schnell mal keine Toilette erreichbar ist, nicht im Hotel zu essen.
Was wir dort erlebt haben, kann man eigentlich nicht mehr als Service bezeichnen. Ganz im Gegenteil haben wir uns immer als lästiges, aber notwendiges Übel empfunden. Die Angestellten waren sehr konsequent darin, die Gäste nicht zu grüßen. Man hatte immer den Eindruck zu stören, wenn man sich an der Strandbar eine völlig überteuerte Dose Cola (1. 78 JD, im Markt in Aqaba 0. 25 JD, als 2. 5 Liter-Flasche 0. 75 JD) holen wollte und die 4-5 an der Bar herumhängenden Angestellten auseinandertreiben mußte, um überhaupt an den Barkeeper heranzukommen. Das, was uns den Urlaub allerdings am meisten verdorben hat, war die Musik. Ab ca. 10 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang wurde der gesamte Hotelstrand mit diversen arabischen Songs und zwischendurch einer Ladung Backstreet Boys in Diskolautstärke beschallt. Wir haben direkt bei den Barmitarbeitern, and der Rezeption und beim Hotelmanagement versucht zu erreichen, daß die Lautstärke wenigstens so weit reduziert wird, daß wir, wenn wir am äußersten Eck des Hotelstrandes saßen, die Musik ausblenden konnten. Leider waren wir erfolglos, insbesondere, da die Musik eher der Belustigung des Personals statt der Gäste diente. Ganz extrem wurde es nach einer Woche, als sie es geschafft haben, die Stereoanlage neben dem Pool zu reparieren und man also einer "Stereobeschallung" mit zwei verschiedenen Songs auf einmal ausgesetzt war. Die letzten zwei Tage unseres Aufenthaltes wurden dann auch noch mit Parties für die Einheimischen in der Tauchschule gekrönt, so daß bis nachts um 2 unser Bett vibriert hat. In dieser Hinsicht war die abgelegene Lage des Hotels äußerst unvorteilhaft, da man der Dauerbeschallung auf dem Hotelgelände absolut nicht entkommen konnte. Einfach am Strand mit Badetuch über den Zaun auf das brachliegende Nachbargrundstück zu klettern und genug Abstand zwischen sich und die Musik zu bringen, ging auch nicht, da man in diesem Fall Lärm gegen Müll en masse getauscht hätte. Unser ursprünglicher Gedanke, ein abgelegenes Hotel zu wählen, um Ruhe zu haben, ging demnach völlig daneben. Auch ansonsten war der Service ein Trauerspiel. Wir haben ca. 1400,- € für 2 Wochen pro Person hingeblättert (in Ägypten hätten wir um diese Jahreszeit für 1000,- € ein 5-Sterne-Hotel evt all inclusive bekommen) und im Prinzip nichts dafür geboten bekommen. Der einzige nette Angestellte war unser Kellner, der zwar nicht viel Englisch konnte, dafür aber auch der einzige war, der sich unsere Gesichter gemerkt hat. Alle anderen haben es über die ganzen zwei Wochen nicht geschafft, sich zu merken, in welchem Zimmer wir wohnen. Und das, obwohl man ständig nach der Zimmernummer gefragt wurde und für jede Kleinigkeit immer erst einmal ausdiskutiert werden mußte, wie man denn zu zahlen gedenke. So viel zum allgemeinen Eindruck. Der Zimmerservice: Der Fußboden in unserem Zimmer wurde in den gesamten 2 Wochen unseres Aufenthaltes kein einziges Mal gefegt, so daß wir in den Ecken schon kleine Sanddünen aufhäufen konnten. Das Bad war in unserem ersten Zimmer so stark verschimmelt, daß wir sofort auf den Wechsel in ein anderes Zimmer bestanden haben. Das ging zwar, mit einigen Mißverständnissen der Hotelangestellten untereinander, relativ reibungslos, aber auch unser zweites Bad war bei weitem kein Paradebeispiel für Sauberkeit. Im Endeffekt hat der Zimmerservice nur das Bett gemacht, manchmal den Mülleimer geleert und die schon benutzten Handtücher wieder so gefaltet, als wären sie frisch. Alles andere, was vielleicht hätte getan werden können, entging der Aufmerksamkeit, was darin resultierte, daß wir mehrmals suchend durch die Gänge gelaufen sind, um irgendwie an Toilettenpapier heranzukommen. Besonders traurig war der Checkout am Abend vor der Abreise: Eines Abends wurde wohl unser Getränkebeleg vor dem Unterzeichnen vertauscht, so daß wir im Halbdunkel des Restaurants und im Vertrauen darauf, daß unser Kellner uns schon den richtigen bringen würde, den falschen Beleg unterzeichnet haben. Beim Auschecken ist uns das dann aufgefallen, weil wir die auf dem Beleg stehenden Getränke in unserem ganzen Urlaub nie bestellt hatten. Faktisch sind also zwei Fehler passiert: der Beleg wurde vertauscht und wir haben nicht richtig kontrolliert. Normalerweise kann man sowas ja im Einvernehmen regeln, aber nachdem uns dann nonchalant ans Herz gelegt wurde, wir hätten eben einfach vergessen, daß wir Orangensaft getrunken hätten und es ginge doch ohnehin nur um 5 JD, was ja für uns ein Klacks wäre. Von dieser Aussage wollte der Herr an der Rezeption auch um keinen Millimeter abweichen, so daß wir irgendwann keine Lust mehr hatten und die Rechnung so akzeptiert haben. So geht man mit Gästen doch nicht um, insbesondere, wenn man für sich selbst laut Broschüre in Anspruch nimmt, ein Luxushotel zu sein.
Das Hotel liegt ca. 10 km südlich von Aqaba direkt am Strand mit Korallenriff. Zugang ins Meer ist nur über einen Steg möglich, dadurch werden die Korallen geschont, die direkt neben dem Hotel wirklich schön sind. Direkt neben dem Hotel sind ein Polizeierholungsheim und ein Marinestützpunkt angesiedelt, allerdings war dort nie jemand zu sehen. Der vom Hotel angebotene Bustransfer nach Aqaba ist ausreichend, allerdings mit 2 JD für eine Hin- und Rückfahrt sehr teuer. Zum Vergleich: der Bustransfer Aqaba-Amman über ca. 400 km kostet 5 JD pro Person. Das Hotel nutzt das Shuttle auch als Transportmittel für die Angestellten, so daß es meistens sehr eng ist. Da der Fahrer je nach Laune auch noch andere Einheimische mitnimmt, sind die zahlenden Gäste immer deutlich in der Minderheit, so daß man sich mal wieder als Melkkuh fühlt, die für alle anderen mitzahlen muß. Der Transfer zum Flughafen in Aqaba dauert etwa 40 min und ist damit angenehm kurz; wir hatten auf der Hinreise das Pech, zu spät in Amman zu landen, keinen Anschlußflug mehr nach Akaba zu bekommen und dann viereinhalb Stunden mit einem Taxi durch die jordanische Nacht fahren zu müssen. Einen solchen Überlandtransfer können wir nicht weiterempfehlen, wer kann, sollte ihn vermeiden. Das Hotel organisiert keine Ausflüge, man muß dafür nach Aqaba fahren und dort eine Tour oder einen Mietwagen buchen. Wir haben mit einem Mietwagen gute Erfahrungen gemacht, die Straßen sind in einem hervorragenden Zustand. Nur der Mietwagenpreis ist saftig: 1 Tag ohne km-Begrenzung kostete beim günstigsten Anbieter 65 JD (= 65 €), zwei Tage waren für 50 JD pro Tag zu haben. Benzin kostet ca. 0, 6 JD pro Liter. Von Aqaba aus mit vernünftigem Aufwand zu erreichen ist Wadi Rum (ca. 1 h Fahrzeit) und Petra (ca. 2. 5 h Fahrzeit). Beides ist absolut sehenswert! Alle anderen Sehenswürdigkeiten sind viel weiter im Norden und lassen sich bei einer Rundreise oder von Amman aus besser erreichen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Auch die Tauchschule hat unsere Erwartungen nicht erfüllen können. Service gab es hier nicht, man hat sich um alles selbst kümmern müssen. Das einzige, was wichtig war, war die Unterschrift auf dem Beleg, möglichst noch vor dem Tauchen. Übrigens konnte sich auch der Buchhalter der Tauchschule sich nicht dauerhaft unser Gesicht merken, obwohl wir ungewöhlich lange da waren und auch entsprechend viele Tauchgänge gemacht haben. An der jordanischen Küste des Roten Meeres gibt es ca. 16 Tauchplätze. Wir haben 10 Tauchgänge gemacht und haben nur 6 davon zu sehen bekommen, da jede Gelegenheit genutzt wurde, direkt vor dem Hotel zu tauchen, da dort natürlich der Aufwand am geringsten ist. Leider konnte man sich auf die Angaben zu den Orten der nächsten geplanten Tauchgänge nicht verlassen. Jeder hat einem etwas anderes erzählt. Letztentlich half nur, kurz vor knapp dort zu erscheinen und nachzufragen und dann kurzfristig zu entscheiden, ob man mittauchen möchte. Sagte man hingegen schon am Vormittag, daß man den für Tauchplatz Y geplanten Tauchgang am Nachmittag mitmachen würde, konnte es durchaus vorkommen, daß man nachmittags vor vollendete Tatsachen gestellt wurde und wieder einmal der gleiche Tauchplatz vor dem Hotel angesteuert wurde. Begründet wurde das mit allem möglichen, mal war der Bus ausgefallen (den man dann kurz darauf wegfahren sehen konnte), mal Personalmangel usw. Schade war auch, daß alle Tauchgänge automatisch auf max. 40-45 min begrenzt wurden, obwohl man dort nicht tief taucht. Bei allen anderen Tauchschulen, bei denen wir bisher getaucht haben, war die Grenze bei einer Stunde. Das Tauchrevier im Golf von Aqaba an sich ist sehr schön, es gibt wunderschöne und auch intakte Korallen, sehr viele Anemonen- und Feuerfische. Das Schiffswrack und der Panzer sind auch für Freizeittaucher gut machbar, da nicht allzu tief (max. 25 m). Großfische sollte man hier aber nicht erwarten, man hat aber den Vorteil, daß kaum Taucher außer der eigenen Gruppe unterwegs sind. Besonders gut gefallen hat uns der Tauchplatz namens Saudi Border, wo man in Sichtweite der Grenzposten ins Wasser geht und an einer Wand entlangtauchen kann. Leider hat der überall präsente Müll, insbesondere beim Einstieg, der immer vom Ufer aus erfolgte, aber auch in den Riffen, das Tauchvergnügen etwas geschmälert. Wer mit Schnorchelflossen unterwegs ist, hat beim Ein- und Ausstieg Nachteile - es lauern außer vielen Seeigeln auch Glasscherben und anderer Müll, durch den man eigentlich nicht durchwaten möchte, schon gar nicht barfuß.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uli & Jörg |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |