- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel in Hanglage wurde im Villagestil errichtet. Jedes Appartement verfügt über einen großzügigen Balkon (gebenenfalls Terrasse). Wir bewohnten ein größeres Appartement (Typ B) mit einem Wohnraum und offener Küche und einem separaten Schlafzimmer. Das Hotel verfügt über ca. 119 Wohneinheiten. Einige Hotelgebäude wurden wahrscheinlich in jüngerer Zeit außen neu gestrichen. Dennoch machte die Anlage insgesamt auf uns einen eher renovierungsbedürftigen Eindruck. Der Außenbereich wirkte bis auf die Poolumgebung wenig liebevoll gestaltet, so dass wir ein stimmungsvolles Gesamtambiente in diesem Hotel vermissten. Insgesamt wirkt die Anlage sauber, die Gartenanlagen wirkten hingegen eher vernachlässigt. Besonders markant: das windschiefe Hinweisschild mit dem Hotelnamen vor dem Hotel. Wir hatten Halbpension gebucht (Frühstück und Abendessen). Neben griechischen und deutschen Gästen gab es während unseres Aufenthaltes Gäste aus Tschechien, Bulgarien und Rumänien (in der Regel Familien mit Kindern). Der Hotelmanager begrüßte uns bei unserer Ankunft mit den Worten: "Wir sind hier eine Famlie". Diese Philosophie war für uns nicht wirklich erkennbar. Da wir grundsätzlich keine Gäste sind, die sich während ihres Urlaubs mit Hotelmängeln auseinandersetzen und beschäftigen, sondern versuchen das Beste aus den vorgefundenen Bedingungen zu machen, haben wir uns mit unserem Hotel arrangieren können. Dennoch sind wir der Meinung, dass das Hotel Corfu Residence mit vier landesüblichen Sternen überbewertet ist. Wir sind außerdem der Meinung, dass die Wirkung des Hotels im "wirklichen Leben" negativ vom Eindruck auf der Homepage abweicht. Insgesamt finden wir, dass mehr an der Atmosphäre des Hotels gearbeitet werden sollte, damit sich Gäste, die neben einer trockenen Unterkunft auch ein Griechenlandambiente vorzufinden wünschen, wirklich wohlfühlen können. Wir haben im Hotel das Herz für den Gast und die Hand für sein Wohlbefinden vermisst.
Wir bewohnten das Appartement der Kategorie B (ca. 65 qm). Diese bot einen Wohnbereich mit zwei Sofas und offener Küche sowie einen zusätzlichen Schlafraum und ein Badezimmer (Badewanne mit Duschmöglichkeit). Das Appartement war offensichtlich kurz zuvor frisch gestrichen worden. Störend war der Schimmelgeruch in der Küchenzeile, der sich für uns unter der Spüle der Einbauküche entwickelte. Außerdem war am Tage der Ankunft die Dunstabzugshaube im Glasbereich völlig verschmiert. Die Einrichtung des Wohnraumes war in Ordnung. Der Kleiderschrank im Schlafzimmer hingegen wirkte sehr ramponiert. So konnte zum Beispiel eine Schranktür nicht geschlossen werden. Die Schirme der Nachttischleuchten waren stark beschädigt und gehören aus unserer Sicht ausgetauscht. Das Badezimmer befand sich in einem sehr schlechten Zustand und wirkte sehr vernachlässigt und alt: bröckelnde Fugen, fehlende Armaturenteile, provisorisch geklebter Handtuchhalter, morsche Fensterbank. Die beiden Klimaanlagen ( 1 x Wohnbereich, 1 x Schlafbereich) funktionierten reibungslos.
Zum Zeitpunkt unseres Urlaubs wurde das Restaurant und die Hotelbar im Foyer betrieben. Die Poolbar mit ihrer Terrasse und dem großzügig angelegten und neu möblierten Außenbereich war hingegen 14 Tage lang unbewirtet und daher nahezu verwaist. Das Frühstück und das Abendessen wurden in Büffetform angeboten. Frühstück und Abendessen konnten wahlweise im Restaurant oder auf dem Balkon eingenommen werden. Das Restaurant war aus unserer Sicht wenig stimmungsvoll, vom Balkon hingegen gibt es einen wunderbaren Blick auf das Meer und das albanische und griechische Festland. Das Angebot beim Frühstück wechselte bei den warmen Speisen zwischen Omelette mit Würstchen und Spiegelei mit gebratenem Schinkenspeck. Das Aufschnittangebot war mit einer Sorte Käse und gekochtem Schicken landestypisch übersichtlich. Außerdem im Angebot: verschiedene Marmeladen, Honig, griechischer Yoghurt, Konservenobst, Kaffee, Tee, Orangensaft und Müsli. Das Abendessen hingegen fiel umfangreicher aus. Es wurden vorwiegend landestypische Speisen angeboten. Es gab jedoch auch Ausflüge in die exotische Küche (Wiener Schnitzel, Spaghetti Bolognese, Penne Carbonara). Sehr lecker waren die frisch gegrillten Fleischgerichte. Fisch wurde eher selten angeboten. Eher eintönig die Nachspeisen, die bis auf wenige Ausnahmen aus Wassermelonen bestanden. Küche und Restaurant wirkten sehr sauber.
Der Hotelmanager und eine hauptverantwortliche Mitarbeiterin des Hotels waren für uns jeder Zeit ansprechbar. Unserer Reklamation wegen einer defekten (undichten) Toilette kam man relativ schnell nach. Andere Hotelangestellte präsentierten sich jedoch eher sehr zurückhaltend und eher unfreundlich, so dass wir das Gefühl hatten, sie durch unsere Freundlichkeit erst wohlgesonnen stimmen zu müssen. Gefehlt hat uns vor allen Dingen ein freundlich-zugehendes kundengerichtetes Verhalten, wie z.B. ein morgendlicher Gruß bei einer Begegnung. Hier waren wir in der Regel die Initiatoren. Die Zimmerreinigung war okay. Der Hotelmanager spracheinwandfreies Deutsch. Mit der hauptverantwortlichen Mitarbeiterin erfolgte die Verständigung in englischer Sprache. Über den Hotelmanager wurde uns ein Mietwagen zu einem relativ günstigen Preis (wir hatten vorher die Preise vor Ort verglichen) vermittelt.
Das Hotel Corfu Residence liegt in Hanglange, nur wenige Meter von der Inselringstraße entfernt. Diese Straße muss überquert werden, um zum ca. 500 Meter entfernten, kleinen idyllischen Fischerhafen Nissaki mit seiner kleinen Badebucht zu gelangen. Auf dem Weg dorthin befindet sich ein Minimarket und ein Autoverleih. Der Minimarket ist an sieben Tagen ganztägig geöffnet. Im kleinen Fischerhafen Nissaki liegen drei, sehr stimmungsvolle Tavernen. Nissaki selbst ist eher ein lang gezogenes Straßendorf an der Inselringstraße. Der Ort ist -anders als die benachbarten Orte Barbarti und Ipsos- ein vergleichsweise ruhiger und ursprünglicher Ort. Das Zentrum Nissakis mit Einkaufsmöglichkeiten (Bäckerei, Eisdiele, Minimarket etc.) ist in ca. 15 Gehminuten erreichbar. Allerdings sind keine Gehwege vorhanden, so dass sich der Fußmarsch in der Sommersaison durch den Verkehr durchaus stressig gestalten kann. Unmittelbar vor dem Hotel befindet sich eine Bushaltestelle für öffentliche Busse (Greenline), die in Richtung Kassiopi (Nordosten) und in Richtung Kerkyra (Korfu-Stadt) fahren. Mit diesen Bussen sind mehrere wunderschöne Badebuchten in der Umgebung erreichbar. Die Busse verkehren mehrmals täglich. Es gibt einen offiziellen Fahrplan, der aber nicht exakt eingehalten wird. Wartezeiten von bis zu einer halben Stunde sind durchaus möglich. Von der Inselringstraße zweigt eine Nebenstrecke ab, die direkt am Hotel Corfu Residence vorbeiführt. Auf dieser Strecke gelangt man in das Gebirgsmassiv des Pantokrators mit einem atemberaubenden Blick auf die Küstenlandschaft (von Kerkyra bis zur albanischen Küste). Die Lage des Ortes Nissaki vor dem Gebirgsmassiv des Pantokrators ist aus unserer Sicht besonders reizvoll. Durch den Verlauf der Küstenstraße kommt es allerdings morgens und am späten Nachmittag zu Verkehrsgeräuschen, die im Hotel -je nach Lage des Zimmers- mehr oder weniger deutlich wahrzunehmen sind. D.h. die Lage ist nicht unbedingt als "ruhig" zu bezeichnen. Wir selbst fühlten uns durch die Verkehrsgeräusche jedoch nicht gestört. Abends und nachts ist es in der Hotelumgebung sehr ruhig. Wir empfanden die Ausgangslage für unsere Touren über die Insel als optimal. Wir waren sowohl zu Fuß, als auch mit dem Mietwagen und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Wir fanden im Hotel ein größzügig angelegtes Poolareal vor. Im Umfeld des Pools gibt es Liegen mit Auflagen, Sonnenschirme und einen Außenbereich mit schätzungsweise 100 Sitzplätzen (moderne Korbmöbel und Designerstühle im Phillip Starck-Stil). Leider wurde der Poolbereich während unseres Urlaubs vom 7. bis 21. Juni nicht erkennbar betreut und bewirtet. D.h. wir hatten im Hotel nach dem Abendessen eigentlich keine Gelegenheit im angenehmen Ambiente Getränke einzunehmen. Der gesamte Außenbereich wirkte abends wie ausgestorben, so dass nach dem Abendessen kaum so etwas wie eine Gastkultur bemerkbar war. Anders als beim Reiseveranstalter angekündigt, fand nicht dreimal wöchentlich, sondern kein einziges Mal Livemusik bzw. eine Magicshow statt. Das fanden wir allerdings nicht sehr bedauerlich. Die Bar im Foyer des Hotels empfanden wir als sehr dunkel, ungastlich und wenig stimmungsvoll, so dass wir niemals auf die Idee gekommen wären, dort unseren After- Diner-Drink einzunehmen. Das Hotel lud aus unserer Sicht abends keinesfalls zum Verweilen vor Ort ein, sondern animierte uns eher dazu die sehr stimmungsvollen Tavernen im kleinen Hafen von Nissaki aufzusuchen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Horst |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 5 |