Hotel Costa Caribe Beach

Von der Reise geschwächt und von leichten Zweifeln durch negative Hotelbewertungen vorheriger Urlauber angenagt, standen wir endlich im Eingangsbereich des Hotels. Bereits in der ersten Sekunde, als unsere Augen durch das Haus wanderten und wir vielleicht deshalb nur beiläufig bemerkten, wie freundlich man uns empfing, fühlten wir uns wohl und freuten uns auf die kommenden Tage. Die wohnliche Atmosphäre in der gesamten gepflegten Anlage lud zum "Herumfläzen" ein - genau, wie wir uns das wünschten. Die AI-Getränke (mit / ohne Alkohol) trugen ihr Übriges dazu bei, den Urlaub entspannt und "irgendwie karibisch" genießen zu können. Wohl aufgrund der Reisezeit waren nur wenige weitere "Dauerurlauber" jeder Altersgruppe gleichzeitig mit uns im Hotel beherbergt. Doch die, die da waren - vor allem aus Deutschland und Österreich - waren allesamt angenehme Miturlauber. An den Wochenenden stieg die Gästezahl, weil sich viele Einheimische eine kurze Auszeit auf der Insel gönnen. Auch die Zum-Wochenende-Hin-Ist-Wieder-Mehr-Los-Tatsache war nicht unangenehm, wo doch erst durch einen beobachteten und imitierten Latino/Latina-Hüftschwung der Karibikurlaub auch als solcher bezeichnet werden darf... Abschließend gäbe es so viel zu sagen und doch läuft alles auf das Gleiche hinaus: Wer nicht bereit ist, ein Land zu erleben, wird wohl nie zufrieden aus einem Urlaub heimkehren. Meiner Ansicht nach ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiche Reisen in ein Land wie Venezuela - es kennenlernen zu wollen, über die Unterschiede zum eigenen Land schmunzeln zu können, offen zu sein und die Kirche am besten im heimischen, spießigen Dörflein zu lassen. Wer an Neuem interessiert ist und gerne etwas erleben will, ist dort goldrichtig und wird voll auf seine Kosten kommen!

Unser gemütliches Zimmer war mit einem bequemen Bett, einem Schrank, Nachtkästchen und Kommode ausgestattet. Wir verfügten über einen kleinen Kühlschrank, einen Safe, einen neuen Flat-TV und einen Föhn. Das Zimmer war klein, aber fein, relativ neu und vor allem sauber. Gelegentliche Stromausfälle lassen den Aufenthalt im Zimmer zum romatischen Zwangsmoment werden :-) Eine Kerze lag im Nachttischchen bereit, eine Taschenlampe kann nicht schaden. So kann ein shampoonierter Kopf bei völliger Dunkelheit nicht zum Problem werden.

Das Essen im Hotel ist - Vorsicht, Überraschung! - geschmackssache. Wir können nur für uns sprechen, wir mochten es überwiegend und hätten auch nicht mehr Abwechslung haben wollen. Wenn mir doch die Nudeln und besonders die rote Sauce schmecken, kann ich sie auch schon öfter mal essen. Immer fein waren Fisch und Gemüse, die mit Biss und doch zart serviert wurden. Anfängliche Schwierigkeiten bereitete mir das Frühstücksangebot. Es gab Bohnen, Hackfleisch, Würstchen und Co., das war für mich nix, wurde aber tatsächlich gefrühstückt! Ich beobachtete überrascht und suchte akzeptable Nahrung. Sodann hielt mich an süßem Brötchen, Banane und ner Tasse Kaffee fest und startete den Tag. Gefehlt hat mir eine größere Käseauswahl und Nutella! Im Restaurant kann man gelegentlich auch den ein oder anderen Vogel bemerken. Ich nutzte die Gelegenheit und beobachtete die schier unglaublichen Verrenkungen und lebensmüden Einsätze der Tierchen, um durch die gut verspannten Netze an Futter zu gelangen. Kein langweiliges Essen, aber auch keine Bedrohung. Homo sapiens amüsieren mich, sie regen sich fürchterlich über die essensdiebischen Vögel im Restaurant auf und füttern ein paar Meter weiter voller Hingabe die Papageien, die im Hotel wohnen...

Das Personal war immer freundlich, auch ohne aufgesetztes Dauergrinsen, und wuselt zumeist galant im Hintergrund. Hatten wir Fragen, wurde uns auf Deutsch, wahlweise Englisch, nur in Ausnahmen auf Spanisch weitergeholfen. Beim Abendessen wurden wir mit unseren favorisierten Getränken versorgt, ein kleines Trinkgeld macht's möglich :-) Grundsätzlich sind Trinkgelder gerne gesehen, aber in welchem Land ist das nicht so?! Besonders positiv überrascht waren wir von der Zimmerreinigung. Jeden Tag wurde unser ganzes sand-, salz-, sonnencremeverschmutzes Zimmer blitzeblank geputzt, schnell und diskret. Handtücher wurden in Tierform gebogen (das Auge duscht ja mit) und der Schlafanzug lag hübsch drapiert auf dem Bett. Auch etwas Geld, Kamera, Handy, alles nicht in den Safe gesperrt, konnten wir nach 2 Wochen wieder mit nach Hause nehmen. Das Trinkgeld für die Putzfrau war mehr als verdient!

Vom Hotel aus bieten sich vielfältige und interessante Ausflugsmöglichkeiten an, die man unbedingt wahrnehmen sollte. Für uns unbegreiflich, jedoch bringt Homo sapiens es durchaus fertig, sich zwei Wochen in der Hotelanlage zu verschanzen und in der Sonne zu braten (Solarium käme günstiger, da bin ich sicher) und nichts vom unbekannten Land kennen zu lernen. Ein unvergessliches Erlebnis war für uns der Ausflug zum Orinoco-Delta und in den Canaima Nationalpark. Pirhanas angeln, einen Kaiman streicheln, Papageien fliegen sehen, durch einen Wasserfall gehen und mit etwas Glück vom Flugzeug aus auf den höchsten Wasserfall der Erde zu schauen - für solche Dinge sollte man Begeisterung aufbringen, dann lohnt sich die Reise in ein solches Land mit Sicherheit!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Auf die im Hotel befindliche Tauchbasis (unser Grund für die Auswahl des Hotels) waren wir am meisten gespannt und sie war es, die uns den Urlaub unvergessen macht. Die Crew war freundlich und sehr um uns bemüht, für uns ein Highlight zum Weiterempfehlen! Da Animation, Pool, Liegestühle, etc. nicht allzu interessant / relevant für uns waren, kann ich mich dazu nicht weiter äußern. Die Tanzshows am Abend sind auf jeden Fall sehenswert.