- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Aus unserer Sicht eines der schönsten Hotels von Playa El Agua. Sehr geschmackvoll mit vielen kleinen Accessoires ausgeschmückt. Kein Null-Acht-Fünfzehn-Bau, sondern eine kleine "schnucklige" und gemütliche Anlage in warmen Rot-Tönen, blau abgesetzt. Einfach nur nett anzuschauen und zum Wohlfühlen. Schöner Pool mit sauberem Wasser von Rasen, Palmen und Pflanzen umgeben. Insgesamt überhaupt sehr sauber, die Zimmermädchen nehmen sich richtig Zeit zum Reinigen und Aufräumen. Da Nebensaison war, gab es nur wenige Gäste, davon nur noch zwei weitere deutsche Paare. Was wir nicht erwartet hätten: Es ist Nebensaison von März bis September, weil in dieser Zeit kaum Europäer nach Venezuela reisen. Uns hat das nichts ausgemacht, manchmal wäre es auf der Strandspromenade mit mehr Gästen sicherlich interessanter (und sicherer) gewesen. Stichwort Sicherheit: Das größte Problem Venezuelas und auch der Isla Margarita. Abends sollte man sich nicht am Strand oder auch unbelebten Straßen aufhalten, da man dort überfallen werden kann. Besonders schlimm ist es am Wochenende, wenn "Gelegenheitsräuber" vom Festland auf der Insel sind. Wenn das Land das Problem der Kriminalität nicht in den Griff bekommt, werden nach unserer Einschätzung immer mehr Touristen wegbleiben (hat schon begonnen), da ja auch die politische Situation im Lande nicht gerade ein Aushängeschild darstellt. Man sollte übrigens möglichst bar und nicht mit Kreditkarte (hohe Betrugsgefahr) zahlen. Euro lassen sich problemlos tauschen (das Zimmer hat einen Safe), Geld per Bankkarte am einzigen Automaten ist etwas schwierig und limitiert (keien 100 Euro je Abhebung). Eine erste Adresse und unbedingt zu empfehlen ist ein Besuch in Rudis Deutschen Reisebüro (Strandpromenade). Wir haben dort eine Jeep-Safari und einen Zweitagesausflug in das Orinoko-Delta und nach Canaima in Zentral-Venezuela gebucht. Rudi ist sympatisch, berät ganz toll und ruht nicht eher, bis er das Gewünschte auch in der Nebensaison (bei ausgedünntem Angebot) anbieten kann. Er berät übrigens auch in pekuniären Fragen.
Wir hatten Premium-Zimmer zu einem geringen Aufpreis im zweiten Stock. Der kleine Balkon (leider ohne Tisch und mit nur einem Stuhl, beides konnten wir aber aus dem Zimmer nach draußen verlagern) ging auf den schönen Innenbereich mit Pool und Restaurant heraus. Das Zimmer war groß mit breiten getrennten Betten und einem großen begehbaren Kleiderschrank. Wir hätte uns allerdings etwas mehr Stauraum für Hemden, Wäsche u.ä. gewünscht. Waschbecken und große Toilette/Dusche sind praktischerweise durch eine Tür getrennt. Das Zimmer war sehr geschmackvoll möbliert, die Ausstattung gepflegt und ohne Mängel. Die Klimaanlage funktionierte tadellos - ohne die geht es bei 35 Grad und halb acht morgens auch nicht.
Wir hatten das Zimmer nur mit Frühstück gebucht. Dieses war gut ausreichend (ein warmes Gericht, Käse, Wurst, Marmelade, Toastbrot, Gebäck, Müsli, Obst, Joghurt, Milch, Saft, Kaffee, Eierspeisen nach Bestellung aus der Küche). Allerdings hätten wir uns etwas mehr Abwechselung bei der Wurst und dem Käse sowie Brötchen oder Brot gewünscht. Es gab fast immer dieselben Sorten Aufschnitt und Toastbrot zum Selbst-Toasten (drei Toaster). Abends haben wir entweder im Ort (verschiedene ordentliche Lokale vorhanden, aber in der Nebensaison nicht alle geöffnet) gegessen oder im hoteleigenen Restaurant. Die Küche im Hotel ist eher landestypisch mit europäischen Akzenten und durchweg sehr schmackhaft. Das Bier ist günstig, Wein eher nicht. Zum ohnehin überall erhobenen und auf der Rechnung ausgeworfenen Bedienungsgeld von zehn Prozent haben wir immer noch wenigstens fünf Prozent Trinkgeld gegeben.
Das Personal war sehr freundlich und bemüht. Die Damen an der Rezeption verstanden und sprachen immer gut Englisch, eine Mitarbeiterin sogar gut deutsch. Für das übrige Personal braucht man Grundkenntnisse in Spanisch, die man aber schnell vor Ort erwirbt. Die (übrigens exzellente) Köchin ist eine Deutsche. Der Service ließ uns die geringe Auslastung des Hotels nicht merken: Trotz der wenigen Gäste und der geringen Zimmerzahl (ca. 40) erlebten wir einen Service wie in anderen Hotels zur Hauptsaison. Nachts wird die Anlage per Video und durch einen Security-Mitarbeiter überwacht. Da kann man bei offenem Fenster schlafen, wenn einem die 25 - 30 Grad in der Nacht nichts ausmachen. Funktioniert etwas nicht, wird es sofort (!) instand gesetzt, ohne dass es einer Bemerkung bedarf. Beschwerden waren niemals nötig. Allen merkt man an, dass die Zufriedenheit der Gäste im Vordergrund steht.
Das Hotel liegt in einer Nebenstraße der Strandpromenade, ca. 200 m vom Strand entfernt. Der nächste größere Supermarkt mit gutem Angebot (Bodega Jonny) liegt fünf Gehminuten entfernt. Im Hotel bekommt man täglich frische Badetücher für den Strand (oder den Pool) sowie Tickets, die man am Strand bei zwei Anbietern kostenfrei gegen Liegen und einen Sonnenschirm eintauschen kann. Wir sind mehrfach mit dem Bus nach Polarmar (26 km) gefahren, ein Erlebnis als einziger Tourist zwischen den ganzen Einheimischen für umgerechnet ca. 50 Cent!!! Haltestellen gibt es nicht - die Hauptstraße ist etwa fünf Gehminuten entfernt und man hält einfach die Hand hoch, wenn der Bus kommt. An drei Tagen hatten wir einen Mietwagen für insgesamt 85 Euro. Das Angebot von Bucher/Neckermann im Hotel war das günstigste im Ort und enthielt darüber hinaus Vollkasko ohne (!) Selbstbeteiligung. Der Wagen wird gebracht und abgeholt. Wir sind unfallfrei (das ist bei der Fahrweise der Inselbewohner bemerkenswert) kreuz und quer über die Insel gefahren und haben nach drei Tagen den leeren Tank gefüllt - 30 Liter für insgesamt ca. 40 Cent!!!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Freizeitangebote haben wir kaum genutzt und sind im Hotel unserer Meinung nach auch nicht vorhanden. Uns haben sie nicht gefehlt. Der Pool, den wir auch des Öfteren abends bei Dunkelheit aufgesucht haben und Deutsche Welle TV (der einzige deutsche von ca. 90 empfangbaren Sendern) haben uns gereicht.. An der Strandpromenade ist ein günstiges "Internet-Cafe" (ohne Cafe), in dem man für eine Stunde Internet rund einen Euro bezahlt und aus dessen Kabinen man sehr (!) preisgünstig (geschätzt: ein bis zwei Euro für zehn Minuten) mit der Heimat kommunizieren kann.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im Mai 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Horst |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 5 |