Hotel Creu de Tau Art & Spa - Adults only

Wir waren im Februar 2020 für 7 Tage im Hotel Creu de Tau. Das Hotel liegt ca. 50 Minuten vom Flughafen Palma entfernt, mitten im malerischen Capdepera. Es war unsere zweite Golfreise nach Mallorca im Februar, und - nach dem Park Hyatt im Vorjahr - wurden unsere Erwartungen hier mehr als übertroffen. Das Hotel, erst im Mai 2019 eröffnet, ist eine absolute Bereicherung des schön untouristischen Ortes Capdepera. Es wurde sehr aufwändig (angeblich für 8 Mio €) und mit sehr viel Liebe zum Detail aus einem ehemaligen Kloster, das lange leer stand, erbaut. Dabei wurde versucht, die ursprüngliche Aufteilung beizubehalten, die Gewölbe wirken wie aus einer anderen Zeit, ein besonderes Flair. Dies wird unterstützt durch viel Kunst an den Wänden, großformatige Bilder aller Richtungen (teils schwarzweiß, teils sehr bunt und auch eine Plastik im Restaurant). Das Treppenhaus ist eng (und natürlich gibt es einen Fahrstuhl) - wir stellten uns stets vor, dass den Nonnen hier schwindelig wurde beim Auf und Ab. Die Bar ist vor dem alten Altar erbaut, sieht majestätisch aus, alles wirkt alt und doch hoch modern. Die Möbel sind groß, bequem und rustikal, im Restaurant stehen massive Holztische. Mit nur 27 Zimmern ist es ein kleines, aber eben überaus feines Boutique-Hotel. Man fühlt sich sofort wohl hier, hohe Räume, viel Luft (und ein wunderbarerer Duft schon beim Eingang aus der engen Strasse, 1/2 Stock unter der Rezeptionshalle). Es gibt auch einen behindertengerechten Eingang (Rampe) zum Fahrstuhl.

Neben den Standard Doppelzimmern (das wir gebucht hatten) gibt es Superior Doppelzimmer (in dessen Genuss wir dank eines gratis Upgrades kamen) sowie Suiten, die wir aber nicht gesehen haben. Unser Zimmer, 201, war jedenfalls wundervoll. Ausgestattet mit einem großen Bett, das sehr bequem war, Doppelwaschbecken, großer begehbarer Dusche, WC und riesigem Kleiderschrank. Dazu der heute fast übliche Flatscreen-TV (mit deutschen Programmen) und einer elektrischen Bewegungssteuerung, die die Lichter im Bad/WC steuert. Das war das einzige Manko, denn die Steuerung funktionierte nicht wirklich intelligent. Mal ging das Licht auf dem WC aus, wenn man grade drauf war, und in der Dusche ging es während der Zeit in der man drin war, immer aus. Ich habe den Verdacht, dass die Bewegungsmelder von WC und Dusche das jeweils andere Licht steuerten, habe das auch beim Checkout erwähnt. Schade, denn moderne Technik ergibt ja nur Sinn, wenn sie richtig funktioniert. Mal sehen, ob das behoben werden kann. Der überdachte Balkon von 201 war im Übrigen riesig, mit herrlichem Blick auf das Castell und die Landschaft westlich von Capdepera, einfach grandios. Leider ist es im Februar etwas zu kühl um lange im Schatten draussen zu sitzen, sonst hätte ich das sicher öfter genutzt...

Wir hatten Ü/F gebucht, das im Restaurant kredenzte Frühstück war hervorragend, frische Speisen wie Omelette oder Spiegelei werden auf Wunsch zubereitet, das Buffet bietet neben Wurst, Käse und einiger mallorquinischen Spezialitäten auch Müsli, Brot, Kuchen, (leider kein Birchermüsli, das ich sehr gern im Hotel genieße) aber die Auswahl reichte uns jeden Tag um sehr satt den Tag starten zu können. Weitere gastronomische Angebote des Hotels (z.B. das a la carte Essen im sehr schönen Restaurant) haben wir nicht in Anspruch genommen, lediglich am ersten Abend genehmigten wir uns in der sehr schönen Bar noch ein Glas Rotwein. Sonst waren wir lieber in Capdepera unterwegs, das nahe gelegene „Nou Segle 12“ hatte es uns sehr angetan (kannten wir bereits aus dem Vorjahr), außerdem können wir das „Renaissance“ empfehlen. Wahrscheinlich ist das Essen im Hotel ebenfalls von hoher Qualität, uns hatte es aber eher das Tapas-Essen angetan...

Was ich hier gar nicht genug lobend erwähnen kann, ist die persönliche Betreuung durch die liebevollen Menschen im Creu de Tau. Sowohl Hana, Manuela, Severine und natürlich Toni hatten immer Zeit für ein Gespräch, erkundigten sich nach unseren Wünschen und ob alles in Ordnung sei. So nett und persönlich, man fühlt sich mehr als „gepampert“. Das Gleiche gilt natürlich für den Frühstücksservice, das täglich strahlende Gesicht der uns liebevoll betreuenden Servicekraft brachte Licht in unsere Herzen. Die Reinigung des gesamten Hotels wie auch unseres Zimmers war tadellos. Das Zimmer war immer top, alles bestens. Die Keycards funktionierten zwar nicht immer, man brauchte manchmal mehrere Versuche, aber man gewöhnt sich dran (umdrehen der Keykarte half meistens).

Eine knappe Autostunde vom Flughafen Palma entfernt, liegt das Hotel gleich am Anfang con Capdepera. Capdepera ist der Verwaltungssitz der Region im Nordosten, zu dem u.a. auch die Touristenhochburg Cala Radjada gehört. Der Ort bietet neben dem sehr hübschen Castell auch einige gute Restaurants und Tapas Bars, ist aber ansonsten noch recht ursprünglich und insbesondere im Februar doch angenehm relativ leer. Für uns ideal, um abends nicht mehr mit dem Auto irgendwohin fahren zu müssen, sondern zu Fuß z. B. In die Tapas Bar am Plaza de‘l Orient zu gehen. Alle 4 umliegenden Golfplätze (Canyamel, Capdepera, Pula und Son Servera) sind innerhalb weniger Minuten erreichbar, Wanderungen im nahe gelegenen Parc de Península de Llevantes oder an der Küste entlang sind möglich. Und wer‘s mag, stürzt sich in Cala Radjada ins Leben (aber auch hier geht es im Februar eher gemütlich zu, viele Lokale sind bis März oder April geschlossen).

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Im Hotel gibt es einen Spa Bereich, einen kleinen Indoorpool mit angrenzenden 6 Liegen, etwas dunkel dort unten und die Luft ist auf Grund des beheizten Poolwassers sowohl feucht als auch gut warm, um dort zu liegen, muss man das mögen. Ebenso im selben Raum wie der Pool ist die kleine Sauna, eher untypisch für Nordländer geht man ja in Spanien mit Badesachen bekleidet ohne Handtuch dort hinein, die Glastür zum Pool hin lässt Ein- und Ausblicke zu... nun ja, wir waren nur einmal in der Sauna, und da wir allein bzw. nur mit einem weiteren deutschen Paar im Spa Bereich waren, ging das auch wie gewohnt, nackt mit Handtuch. Was fehlt, ist eine Möglichkeit nach der Sauna an die frische Luft zu kommen, die Duschen in der Sauna reichen zum Abkühlen jedoch durchaus. Schade eigentlich, meines Erachtens nach einfach ein Planungsfehler, für ein aus deutscher Sicht adäquates Spa Erlebnis reicht der kleine Bereich eben nicht. Ein sehr schöner Aussenpool ist über den Weg hinter dem Hotel durch den Garten erreichbar, im Februar maximal für ein paar Sonnenstunden geeignet, zum Baden aber zu kalt... wenn man den Spa Bereich mit dem Aussenpool verbunden hätte, dann wäre das sicher schöner gewesen (meine persönliche Meinung). Vor dem Spa befinden sich 4 Fitnessgeräte, aber ob dort jemand jemals Fitness betreiben wird, wage ich zu bezweifeln, die Geräte stehen direkt im Flur vor dem Pool und vor den Anwendungsräumen. Man müsste schon etwas extrovertiert sein, um dort tatsächlich zu trainieren (oder man ist, wie wir, oft ohnehin allein dort, aber das weiß man ja vorher nicht). Für uns stand aber ohnehin Golf und Wandern im Vordergrund. Die 4 umliegenden Golfplätze kannten wir aus dem Vorjahr bereits, sind ja alle fix erreichbar. Außerdem kann man hier eben wundervoll wandern, oder eben einfach in Cala Radjada alles am Meer genießen, was dort geboten wird. Wir haben 4 schöne Runden gespielt, waren dieses Mal auch zum ersten Mal in Alcanada - wohin der Weg allerdings mit 45 Minuten doch lang ist (und durch das hässliche Can Pincafort führt). Dann bleibt man lieber in der nahen Umgebung, die dortigen 4 Golfplätze bieten alles, was ein Golferherz begehrt.