- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das im Belle Epoque-Stil errichtete Strandhotel ist der Klassiker des Badeortes Donostia-San Sebastian und zieht daher seit jeher Touristen aus aller Welt, vor allem jedoch aus Spanien selbst, an. Das im Jahre 1902 eröffnete Gebäude steht prominent an der sehr schönen Playa de Concha (Muschelbucht), leider führt der Ruf des berühmten Hauses auch dazu, daß man es mit dem Service und der Freundlichkeit gelegentlich nicht allzu ernst nimmt - das Haus füllt sich praktisch von selbst. Das kleine Foyer mit Rezeption fällt langweilig und schmucklos aus, recht gemütlich hingegen das sich anschließende Café mit Bartheke sowie der Hotelgästen vorbehaltene plüschige Salon mit großen Panoramafenstern zur Küstenstraße. Preislich ist das 4-Sterne-Hotel in der oberen Liga angesiedelt, in der Vorsaison (November bis März) und ggf. an Wochenenden kann man jedoch über Buchungsportale relativ günstige Raten erzielen, die in meinem Reisezeitraum für das Meerblickzimmer ohne Frühstück ab etwa 95 € und die stadtseitigen Unterkünfte bei etwa 75 € lagen. Im Sommer oder gar während es Internationalen Filmfestivals im September ist das Hotel für "Normalverdiener" nahezu unerschwinglich und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt überhaupt nicht mehr. Wer in San Sebastian wirklich gediegenen Luxus sucht, ist mit dem Hotel "Maria Christina" wesentlich besser bedient, dieses "glänzt" jedoch mit noch weit höheren Zimmerpreisen und und liegt auch lange nicht so schön wie das "Londres". Als 5-Sterne-Hotel in der Stadt Bilbao (Ausflugstipp von San Sebastian, 1 Busstunde), möchte ich das "Carlton" empfehlen, hierüber habe ich eine separate Bewertung eingestellt.
Das Hotel verfügt auf sieben mit Aufzug oder über das Treppenhaus erreichbaren Etagen über etwa 170 Zimmer und Suiten, empfehlen würde ich trotz des höheren Preises die meerseitigen Unterkünfte, da der Ausblick selbst bei nicht so gutem Wetter einfach umwerfend ist. Ich bewohnte ein kleines, etwas beengtes Doppelzimmer im 1. Stock mit Blick auf Bucht und Promenade (Zimmer 113), infolge guter Schalldämmung der Balkontüre waren Außengeräusche nur wenig vernehmbar. Das Zimmer umfasste u.a. einen grauen, teilweise recht fleckigen Teppich, ein sehr gutes Doppelbett mit 1 Zudecke und 4 Kissen, Schreibtisch mit Warmwasserkocher/Kaffee/Tee und Telefon, kleine Sitzecke mit Polstersessel, winzigen Kühlschrank mit Minibar, Garderobe mit ausreichend Stau-und Ablagefläche und Elsafe, verstellbare Aircon sowie einen Balkon mit Blick "mitten ins Geschehen". Der an der Wand hängende Flatscreen war leider defekt und konnte (am Sonntag) auch nicht repariert werden, als Ausgleich wurden 10% Discount auf den Zimmerpreis gewährt. Das Bad ebenfalls etwas eng, mit allerdings bequemer Duschkabine (Rainshower), Doppelwaschtisch mit Shampoos/Seifen, Vergrößerungsspiegel, effizientem Haarföhn, WC, Bidet und 2 Bademänteln.
Das Hotel hält einige Restaurants und Cafés vor, ich nahm im über der Promenade gelegenen Frühstücksaal nur das ab 7.00 Uhr servierte Buffetfrühstück ein. Die Auswahl war einem 4-Sterne-Haus angemessen, erwarten Sie aber keine Wunderdinge, auch wenn ein Koch zusätzlich für frische (Eier-) Speisen sorgt. Der Aufbau des Buffets war optisch ziemlich mißglückt und in dem ohnehin nicht allzu großen Raum im Eck platziert, was bei entsprechenden Gästeaufkommen naturgemäß zu Enge und kleineren Rempeleien führte. Der Service durch die beiden Frühstücksdamen geriet freundlich und zuvorkommend, an der räumlichen Situation konnten sie nichts ändern. Tipp: Frühstücken Sie daher so früh wie möglich, dann können Sie die erste Mahlzeit des Tages auch genießen. Das Preisniveau für alle gastronomischen Leistungen im Hotel ist hoch bis ungerechtfertigt, das sollte es einem dann auch leicht machen, die baskische (und internationale) Küche außerhalb zu probieren.
Abgesehen von dem pampigen und arroganten Empfang durch eine Mitarbeiterin - ich wurde beim Check-In darauf hingewiesen, zwei (!) Zimmer gebucht zu haben, was erst nach einiger Diskussion bereinigt werden konnte - lernte ich andere Mitarbeiter als etwas zugänglicher kennen, ein Pamperprogramm sollten Sie jedoch nicht erwarten oder nur dann, wenn Sie mit dem Benz vorfahren und eine Suite gebucht haben. Daß die Empfangsdame auch noch eine Hotelbestätigung über ein 2018 von mir gecanceltes Zimmer verlangte, setzte dem Ganzen die Krone auf. Empfehlung: Sehen Sie sich alle Hotelrechnungen genau an und nehmen Sie ggf. etwaige frühere Korrespondenz mit dem Hotel mit. An Services werden u.a. Wäsche-und Reinigung, freies WLAN, Mietwagenbeschaffung, Taxi etc. angeboten, die Palette eines 4-Sterne-Hauses eben. Wenn Sie gutes Trinkgeld geben, wird man Sie vielleicht auch mit einem Lächeln beschenken.
Da San Sebastian nur über einen selten angeflogenen Aeropuerto verfügt, fliegt man am besten nach Bilbao und besteigt am dortigen Flughafen den Lurralde-/ Pesa-Bus zum unterirdischen Busterminal in Donostia (Einzelfahrt € 17,50, auch online über die PESA-Webseite). Vom Busbahnhof geht man zum Hotel etwa 15-20 Minuten (Taxi 12 - 15 €). Das "Londres" befindet sich am Beginn der Playa de Concha und dort etwa mittig zwischen Neu-und Altstadt. Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten findet man im nahen Umkreis in Hülle und Fülle, im Grunde kann alles Wichtige zu Fuß erledigt werden.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Im Hotel selbst Fehlanzeige, der Hauptanziehungspunkt San Sebastians ist für die meisten Gäste jedoch der weite und feinsandige Strand, der unmittelbar am Hotel beginnt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2019 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 548 |