Alle Bewertungen anzeigen
Peter (71+)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2024 • 2 Wochen • Sonstige
Ein Juwel mit Wermutstropfen
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Ich erspare mir detaillierte Beschreibungen, die auch in vielen anderen Bewertungen genannt werden, sondern gebe nur wieder, was ich als positiv, aber auch als eher störend empfunden habe. Was das ‚Kumul‘ fast zu einem Geheimtipp werden lässt, sind die schöne Gartenanlage, mit dem gigantisch großen Pool, die weißen neoklassizistischen Gebäude, die - obwohl durchaus wuchtig – nicht störend wirken, dann das Fehlen von Kindern und Jugendlichen, was insgesamt dazu führte, dass sowohl beim Essen (!) als auch am Pool und Strand eine angenehm ruhige und entspannte Atmosphäre herrschte. Man kam schon nach Tagen ganz runter und empfand das alles als sehr wohltuend. So war am Pool den ganzen Tag über eigentlich nur das Plätschern des Wassers zu hören. Gegen späten Nachmittag war dann auch mal die Animation und Musik vom Nachbarhotel zu vernehmen, aber durchaus erträglich. Zu dieser Wohlfühlatmosphäre trug wohl auch die sehr große Zahl an Stammgästen bei (einige waren schon 8 bis 14 mal als Gäste hier (Nur nebenbei: Woher nimmt man dann die Vergleichsmaßstäbe für eine Bewertung?). Überhaupt handelte es sich um ein durchweg kultiviertes Publikum, fast ausschließlich aus Deutschland und der Schweiz, eher Individualisten, die gerne für sich sind, aber durchaus auch kommunikativ aufgelegt sind. Durch das Fehlen der Kinder/Jugendlichen war der Altersdurchschnitt natürlich höher. Aber auch Gäste in den Dreißigern gab es vereinzelt. Nun herrschte dort aber nicht „Friedhofsruhe“: In den Bars und beim den Mahlzeiten gab es selbstverständlich Hintergrundmusik, auch an der Strandbar – gehört sich auch so. Was wir bei keinem Hotelaufenthalt im Süden so erlebt haben, das war die Freundlichkeit des Service-Personals, man hatte nie das Gefühl, dass das trinkgeldorientiert war! Nach unserer Schätzung waren Anfang September höchstens gut 25 Gäste beim Frühstück und Abendessen. In den weiteren Tagen nahm die Zahl zu, bis auch in der zweiten Septemberhälfte die Restaurantterrasse beim Abendessen gut gefüllt war. Ein Manager an der Rezeption erklärte uns, dass die meisten Besucher im Oktober kommen würden, „wenn die Klimaanlage nachts nicht mehr gebraucht wird.“ (Dazu folgender Hinweis: Auch im September braucht man nachts keine Klimaanlage: Fenster oder Tür etwas öffnen – (Fliegengitter ist vorhanden! -, dann kommt die Kühle und frische Luft ins Zimmer.) Nun zum Thema „Strand“: Der Strandshuttle fährt, auch wenn dort nur zwei Hansel stehen. Wundervoll große Abstände zwischen den Liegen (ein erschreckender Blick auf den Hotelstrandabschnitt zur linken Seite: ‚Strand der Ölsardinen‘!!!): Dies hier erinnert wirklich an einen Privatstrand – man ist praktisch für sich. Nicht zu vermeiden: Man bekommt zwangsläufig auch die Beschallung der benachbarten Strandabschnitte mit – kann man aushalten. Trotz all dem Positiven gab es leider auch einige störende Beobachtungen und Erlebnisse: Das beginnt damit, dass die Unterkunftsgebäude dringend einer Renovierung bedürfen: Teile der Fassaden und Stützmauern blättern ab, Teile der Gartenanlage, so schön sie auch war, war in Randbereichen ungepflegt. Die Teppichböden in Teilen der Zimmer und besonders in den Fluren sind von vorvorgestern, in den unteren Fluren der Gebäude tagsüber nur sparsames Tageslicht (wenig einladend): Schwierigkeiten, den Kartenschlitz zu finden. Die Temple-Bar dient tagsüber als Beach-Bar. Man sitzt dort nicht schlecht im Schatten, um ein Bier zu trinken, aber das Ambiente dieser Bar, in der auch abends (alle 3 Tage) Aufführungen stattfinden wird, ist gepflegt, aber doch einfach! Das Gleiche trifft auf die Strand-Bar zu. Klar, schaut man dort sehr schön vor Sonne geschützt aufs Meer, aber es ist letztlich nichts anderes als eine auf den Sand gesetzte größere Holzkonstruktion. Da könnte man mehr daraus machen! Gut war es, dass es abends – aber ohne Veranstaltungen – noch zwei andere Bars gab: die Eukalyptus-Bar und die Agora-Bar. Erstere ist wohl zur Hochsaison nicht geöffnet, die andere war vom Innenraum riesig und besaß eine schöne Terrasse (über der Restaurantterrasse gelegen), wo sich viele Gäste abends bei einem Drink entspannten – mit einem schönen Blick auf die beleuchtete Gartenanlage. Eine für uns etwas schockierende Erfahrung war anfangs das Abendessen, dass - vielleicht auch bedingt durch die geringe Gästezahl - sehr einfach war, eher türkische Hausmannskost, wie wir es von einer Türkei-Rundreise kannten. Später, als mehr Gäste gekommen waren, wurde das Essen vielseitiger und auch hochwertiger – aber nie einem 5-Sterne-Hotel gemäß (auch wenn es sich bei dieser Einteilung um eine sog. landestypische handelt). Zudem war der Saal, in dem das Büffet aufgebaut war, sehr schlicht, hatte den Charakter einer Kantine – die Büffets etwas lieblos und einfallslos sowie irgendwie aus der Zeit gefallen – das Auge isst auch mit! Natürlich wurde man satt und das gebotene Essen war trotz allem durchaus schmackhaft. Von der Zimmerverteilung bzw. –einteilung waren wir überrascht: Nach der Buchung über holyday.check lief die Abwicklung über das Unternehmen Schauinsland. Wir hatten bei der Buchung keine Möglichkeit einer Zimmerauswahl (nur Doppelzimmer) und nahmen es anfangs hin, dass uns ein Zimmer quasi auf der Rückseite der Blocks zugeteilt wurde. Das Zimmer entsprach in etwa denen, die zur Vorderseite zeigten und den Blick auf den Garten und den Pool hatten. Wir schauten aus den Fenstern und aus der eingezogenen Terrasse auf eine Reihe von hoch gewachsenen Zypressen, die einen weiteren Blick auf ein dahinterliegendes wildes Naturschutzgebiet nicht zuließen. Sonne schien nie in die Fenster oder auf die Terrasse, so dass nasse Badesachen nicht vollständig trockneten. Wir kamen uns irgendwie vor wie abgeschoben („ 3. Klasse am Katzentisch“), hatten keinen Blick auf das, was diese Anlage so attraktiv macht. Erst im Nachherein erfuhren wir, dass wir wohl eines der günstigeren Zimmer gebucht hatten, Nach einer Woche baten wir um einen Zimmerwechsel in ein Zimmer mit Garten- und Poolblick. Es bedurfte eines längeren, intensiven Gesprächs mit dem Chef, dass uns das „erlaubt“ wurde, allerdings auch nur im Erdgeschoss eines Blocks. Wir hätten auch zugezahlt, aber angeblich waren alle Zimmer in den höheren Stockwerken reserviert, so dass wir eben das Zimmer im Erdgeschoss bekamen – sonst waren Erdgeschosszimmer überhaupt nicht belegt. Störte uns nicht, waren jetzt erst richtig zufrieden. Irritierend und etwas störend empfanden wir, dass die Stammgäste während des Essens und auch in den Bars regelmäßig die Aufmerksamkeit der Chefs bekamen, und sei es nur für eine Begrüßung und einen Small-Talk – Stammgäste brauchen das vielleicht. Zum Strand: So schön der Strand und so groß der Abstand auch zwischen den Liegen war, der Übergang vom Strand zum Meer war äußerst steinig – kein Spaß, ins Wasser zu gehen und wieder hinaus. Das war besonders, als gegen Ende unseres Urlaubs der Wellengang stärker wurde und dadurch wohl auch viele Steine an Land gespült wurden. Diese Steinzone zog sich nicht nur ins Wasser, sondern auch entlang der Nachbarstrandabschnitte, so dass Strandspaziergänge nicht immer ein Genuss waren (weiter tiefer im Wasser war herrlicher Sandboden) Nachbemerkung: Die Unterkunftsgebäude, die im Halbrund die Gartenanlage umfassen, bestehen aus 4 Blocks auf der rechten Seite und 4 Blocks auf der linken Seite. Nach Auskunft eines Managers werden nur die Zimmer auf der rechten Seite belegt, links gar nicht. Begründung: Nur das ließe sich ökonomisch vertreten, weil das Verhältnis zwischen der Zahl der Gäste und der des Service-Personals so stimmig sei. Vielleicht ist das nur die halbe Wahrheit: Würden die 4 linken Blocks auch noch belegt, wären die Kapazitäten des Hotels völlig ausgereizt. Vom Charme dieses Hotels würde nichts bleiben!!!


Aktivitäten

Beliebte Aktivitäten

  • Sonstiges

Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gut
Infos zur Reise
Verreist als:Paar
Dauer:2 Wochen im September 2024
Reisegrund:Sonstige
Infos zum Bewerter
Vorname:Peter
Alter:71+
Bewertungen:5