Hotel Des Indes

Das 1881 eröffnete und heute der "Luxury Collection" der amerikanischen Starwood-Group zugehörige "Des Indes" gilt als die führende Adresse der Stadt und ist als solche eine der bevorzugten Anlaufstellen für Luxus suchende Reisende. Allerdings finde ich die 6 Sterne, die dem eher einer privaten Residenz ähnelnden Haus gelegentlich zugestanden werden, schon etwas überzogen. Das Hotel befindet sich in einem sehr schönen, alten und perfekt restaurierten Gebäude und verfügt auf vier Stockwerken über 92 Zimmer und Suiten. Blickfang ist sicher die Eingangshalle mit kleiner Rezeption, Lounge und Foyer, plüschiges Mobiliar, viel roter Samt, Lüster, eine pompöse Glaskuppel und das alles in etwas "dunkler Vornehmheit" geben den Stil des Hauses vor. Preislich gesehen spielt das "Des Indes" natürlich in der Oberliga, an Wochenenden kann man jedoch auch relativ günstige Sonderangebote erzielen (bei diversen Portalen ab ca. € 160,00 ohne Frühstück). Ich persönlich kann das Hotel empfehlen, rate es aber nur dem sehr anspruchsvollen Gast, der explizit ein intimes Hotel sucht und dabei gerne unter seinesgleichen bleiben möchte. Einen gewissen elitären Charakter hinterlassen Hotel und so mancher Gast nämlich schon. Weitere aktuelle Bewertungen meiner Benelux-Reise habe ich für folgende Hotels eingestellt: Hotel Metropole Brüssel, Kurhaus Grand Hotel Amrath Scheveningenund Hotel New York Rotterdam.

Als "Starwood preferred guest" war ich auf ein dafür vorgesehenes Zimmer im 4. Stock gebucht worden, die Unterkunft erwies sich zwar als hochwertige und durchaus gemütliche, aber doch sehr kleine und etwas beengte Bleibe. Das Zimmer war mit neuwertigem, dunklen Mobiliar ausgestattet und verfügte über ein hohes und sehr breites Doppelbett mit zwei tief herabhängenden Lampen, Kopfpolster, 4 Kissen, nur einer Zudecke und zwei Nachttischchen (incl. zwei biegbaren Leselampen), sauberen, hochflorigen Teppich, einen im Stil einem Amsterdamer Grachtenhaus nachempfundenen Kleiderschrank mit ausreichend Stauraum, Safe, Bügelbrett, Bügeleisen, Bademantel und Hausschuhen, Kühlschrank mit Minibar (Wasser, 0,33l Bier je 5 €), Polstersessel, an der Wand befestigten, ausziehbaren Flachbild-TV (viele deutsche Sender ..), I-Pod-Dock, Nespressomaschine mit Kaffee-/Teebeuteln und verstellbare, gut kühlende Klimaanlage. Das Fenster wies auf die Innenstadt und war einen Spalt zu öffnen. In der dunklen Diele ein sehr schlecht beleuchteter Schreibtisch mit Schreibmappe, Telefon und Steckdosen (freies WLAN ...). Das recht enge Bad schloß sich an, hier eine Wanne mit Duschkopf und zusätzlicher Regenwasserdusche, WC, winziger Waschtisch (Armaturen sehr unglücklich positioniert, daher "kleine Wäsche" nur umständlich möglich ...) mit Spiegel, Kosmetikspiegel, Haarföhn, Shampoos und Seife, Waage, Telefon sowie hoch-und neuwertige Hand und Badetücher.

Ein feines Restaurant, eine intime Bar, die edle Lounge mit Glaskuppel - hier wird auch das Frühstück serviert - bilden die Halle, hier kann man in sehr exklusivem Ambiente essen, trinken, sich zu Geschäftsbesprechungen treffen, sich in seinem Laptop vergraben oder einfach nur die Zeit vergehen lassen. Bei warmen Temperaturen ist vor dem Hotel eine kleine, recht nette Terrasse geöffnet. Das Frühstück hat mit € 34,50 (American breakfast) bzw 24.,50 € (Continental), seinen (überhöhten) Preis, der äußere Rahmen stimmt zwar, aber die Sitzgelegenheiten sind zum Essen doch etwas "unkommod" , die Tische nicht groß, sodass es zu zweit recht eng werden kann. Wer nicht im Hotel konsumieren und stattdessen die typisch lockere niederländische Atmosphäre genießen möchte, dem empfehle ich die tolle "Dudok"-Brasserie neben dem "Novotel" unweit der Kneuterdijk-Tramhaltestelle, hier gibt es sehr gutes Essen, ein frisches "Heineken" (0,5l 5 €) und eine prima Stimmung dazu.

Die Mitarbeiter, mit denen ich Kontakt hatte (Rezeption, Empfang) erwiesen sich als professionell freundlich, ausnehmen muß ich jedoch die beiden Doormänner, die kaum ein Lächeln auf die Lippen brachten und mich ansonsten - auch beim Vorbeigehen - ignorierten. An Dienstleistungen wird das für ein 5-Sterne-Hotel Übliche vorgehalten, Reise-/Businessangelegenheiten werden von Rezeption und Concierge unterstützt. Ein kleines Business-Center mit zwei PC ist vorhanden, WLAN ist im ganzen Haus frei verfügbar. Wer mit dem eigenen PKW anreist, hat die Wahl zwischen (wenigen und höchstens an Sonntagen freien) Stellplätzen vor dem Hotel oder den relativ teuren Valet-Parking (ca. 35 €/Tag).

Das Hotel liegt direkt an der sehr schönen Parkanlage "Lange Vorhuut" , ins Stadtzentrum mit dem Parlament, den Ministerien und den Sehenswürdigkeiten wie Binnenhof, Ritterzaal, Mauritshuis gelangt man per pedes in guten 5 Minuten. Die Straßenbahnhaltestelle Kneuterdijk befindet sich in etwa 500m Entfernung, von dort kann z.B. mit der Linie 1 der Bahnhof Central oder in gegensätzlicher Richtung der Vor-und Badeort Scheveningen angefahren werden (Einzelfahrt 3,60 €, alle 15 Minuten). Die Bahnhöfe Central und Holland Spoor sind etwa 1km bzw. 2km entfernt, die Taxikosten betragen 6 € / 11 €.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Hotelgäste haben freien Eintritt zum im Keller (!) gelegenen "Health Club", dieser ist - auch bereits im Bademantel - ab allen Etagen mit einem speziellen Lift erreichbar. Das ganze Areal ist nicht sehr großzügig, einige Massageräume, Umkleiden, ein Fitnessraum sowie ein winziger ovaler Pool - der eigentlich eher den Namen Planschbecken verdienen würde - - bilden das Angebot. Hinter dem Schwimmbecken ein Ruheraum mit 4 Liegen, ich persönlich fand jedoch das Ambiente so ungemütlich und düster, daß ich nach kurzem Schwimmen wieder das Weite gesucht habe. Vielleicht ist es ja "Meckern" auf höchstem Niveau, aber dieser Health Cub ist wirklich etwas unglücklich gestaltet und weniger wäre in diesem Falle vielleicht mehr gewesen.