- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Hotel Doria ist ein auf den ersten Blick kleineres Hotel mit geschätzten 50 Zimmern und einem kleinen Speiseraum. Bereits im Hoteleingang empfangen den Besucher ausgestopfte Tiere und eine Hotelrezeption, hinter der sämtliche Zimmerschlüssel in offenen Fächern liegen - beim Aufstieg der Treppe entdeckt man daraufhin die gelben Tonnen am Aufzug, die der Müllentsorgung dienen. Einige Zimmer sind nur zu erreichen, indem man durch einen weiteren, wohl Jahre lang nicht benutzten und daher auch unzumutbar verstaubten Speisesaal läuft, dessen Tische sogar noch gedeckt sind! Jeden Tag gibt es hausgemachtes Frühstück und Abendessen - da wir als Kursfahrt in der Nebensaison dort waren, befanden sich außer uns 35 angehenden Abiturienten, den 3 Lehrern und der Hotelbesitzer-Familie keinerlei Menschen im Hotel Doria. Der vorher versprochene Fitnessraum war abgeschlossen, die Tür mit Zeitungen verklebt, sodass man nur durch die Schlitze einen Blick in einen leerstehenden Raum werfen konnte. Die Dachterasse mit Whirlpool war wohl nur durch diesen Raum zu erreichen, oder gar nicht vorhanden - laut Hoteleigentümerin war "alles abgebaut". Der erste Eindruck war daher schon einmal mehr schlecht als recht. Dieses Hotel ist für eine kleine Durchreise, oder einen Aufenthalt von einer Nacht vielleicht geeignet - die 3 Sterne täuschen jedoch gewaltig! Was vor 40 Jahren vielleicht mal ein schöner Familienbetrieb war, ist heute nur noch eine Hotelleiche! Ich persönlich kann es nicht weiterempfehlen! Am besten auch keine Beschwerden anbringen, da die Hotelbetreiber sehr unfreundlich sind.
Wie bereits erwähnt befanden sich bei Ankunft teilweise Klobürsten in den Toiletten, es gab riesige Macken an den Wänden, die Safes funktionierten teilweise nicht, sodass man stets Angst um seine Wertsachen haben musste usw. Der Fernseher verbreitete Krankenhausflair, zumal man sich in die gegenüberliegende Ecke des Zimmers stellen musste, um einen vernünftigen Blick auf das kleine Gerät zu haben. Für drei Personen waren die Zimmer schlichtweg zu klein, es gab nur ein Zimmer mit Balkon für die Schüler (die Lehrer bekamen alle einen Balkon). Das Badezimmer fiel unterschiedlich aus - mal geräumig, mal eine Zelle, mal konnte man gleichzeitig auf dem Klo sitzen, sich die Haare waschen und Zähneputzen! Die Sauberkeit war unter aller Sau - es lagen Krümel herum, leere Flaschen unter den Betten (von Vorbewohnern) und die Wände waren mehr als dünn! Man konnte durch das ganze Hotel hören, was jemand am anderen Ende des Hotels gesagt hat! Ameisenstraßen waren an der Tagesordnung in den Zimmern, die Reinigung war quasi nicht vorhanden. In den Schränken hingen jeweils 2 Kleiderbügel, es gab Plastikzahnputzbecher, die jedoch nach dem Wegschmeißen nicht ersetzt wurden und einige Betten waren nicht mehr im Vollbesitz ihrer Latten, oder brachen beim Hinlegen gar auseinander! Unmöglich!
Nun gab es neben dem unbenutzten, verstaubten Speisesaal noch den Speiseraum und eine Bar. Die Preise für die Getränke gingen in Ordnung - es entsprach dem landestypischen Durchschnitt. Der Speiseraum war im Gegensatz zum Rest des Hotels sauber, wenn auch etwas zu rustikal eingerichtet. Die Qualität der Speisen und Getränke verursacht hier allerdings den größten Abzug: jeden Morgen gab es je eine Scheibe Schinken und Käse für jeden, sowie je 2 Brötchen, die bereits beim Abendessen am Vorabend bereitgestellt wurden. Zum Frühstück gab es zwei große Karaffen mit Multivitamin-Saft, der das Highlight in Sachen Verpflegung im Hotel darstellt! Da wir über den Tag stets Ausflüge machten, gab es das Abendessen immer pünktlich zu unserer Ankunft - ein kleiner, positiver Aspekt also. Jeden Abend gab es als Vorspeise halbgare Nudeln und Karaffen mit LEITUNGSWASSER! Die Hauptspeise bestand entweder aus zerkochtem Fleisch oder unidentifizierbarer Breimasse - teils auch mit Schinken und Käse, was die Frage nach dem Verbleib der übrig gebliebenen Scheiben vom Frühstück wohl erübrigt. Insgesamt gab es beim Abendessen eine friedliche Atmosphäre, auch wenn man es nicht wagen sollte, Nachschub zu beordern - das zieht Haare auf dem Teller nach sich!
Selbst die größten Verteidiger des Hotels sahen nach kurzer Zeit ein, dass die Betreiber von Hotel Doria mehr als unfreundlich und "zickig" waren. Die Leiterin des Hotels und Familienmutter sprach angemessenes Deutsch, die stets miesgelaunte Tochter, sowie der Familienvater sprachen nur ein paar wenige Worte Deutsch. Die Zimmerreinigung beschränkte sich auf - ja, auf was eigentlich? Bei der Ankunft waren bereits Krümel in den Zimmern vorzufinden, der eingans erwähnte, nie benutzte Speisesaal war zugestaubt bis zum geht nicht mehr, es gab nie frische Handtücher. Letzteres würde kein Problem darstellen, wären hier vernünftig trocknende Handtücher verwendet worden - doch diese Tücher blieben nach der ersten Benutzung über Tage hinweg nass! Bei der Ankunft lagen in einigen Zimmern gar Klobürsten komplett in der Toilette... doch zu den Zimmern komme ich ja später noch. Die zusätzliche Serviceleistung beschränkte sich auf herumliegende Prospekte, sowie eine hoteleigene Bar, die regelmäßig von Einheimischen besucht wurde. Hatte man es nun gewagt, nach einem neuen Handtuch zu fragen, oder Schäden an den Zimmerwänden sowie Verschmutzung der Zimmer zu beanstanden, so wurde entweder alles abgewehrt, verneint, als unmöglich abgetan oder man bekam tatsächlich mürrisch ein neues, frisches Handtuch in die Hand gedrückt. Zunächst sollte man immer nachts einen Schlüssel mitnehmen, da das Hotel stets abgeschlossen würde - um 23.00 Uhr. Soweit, so gut! Doch wieso konnte man dann um 1.00 Uhr Nachts noch in das Hotel gelangen, ohne jemanden anzutreffen? Sämtliche Schlüssel lagen an der Rezeption offen - ein Eindringen würde kein Problem darstellen. Nach einer kleinen Feier habe die Putzfrau gar eine halbe Stunde auf dem (bereits von uns bereinigten) Balkon gebraucht, was ein noch übleres Abendessen als gewohnt zur Folge hatte - doch dazu später mehr. Kurzum: Unter Service verstehe ich was anderes!
Das Hotel Doria liegt in Nago-Torbole, einem höhergelegenen Dorf, ca. 3km Fußweg vom Strand entfernt, der eben in Torbole selbst lag. Der Eingang mündet direkt an eine tagsüber relativ viel befahrene Straße. Unweit des Hotels gab es einen Sparladen, der gefühlte 2 Stunden am Tag geöffnet hatte und komischerweise nur dann, wenn wir von einem Ausflug heimkehrten. Auch ein weiterer Lebensmittelladen, der jedoch nur bis 19.00 Uhr geöffnet hatte liegt in der Nähe des Hotels, sodass man sich in Ruhe mit lebensnotwendigen Dingen eindecken konnte - bereits morgens um 8.00 Uhr konnte man hier Reiseproviant erstehen - natürlich zu horrenden italienischen Preisen!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Wie eingangs erwähnt war die verschlossene Tür zum (leerstehnden) Fitnessraum mit Zeitungen verklebt, sodass man nur kleine Blicke durch die Lücken hineinwerfen konnte. Der Zugang zur Dachterasse mit dem (laut Hoteleigentümerin "abgebauten") Whirlpool war dementsprechend ebenfalls nicht zu erreichen. Animation hatten wir durch unsere Ausflüge mehr als genug (ein Lob hierfür an die Organisation durch die Lehrer!), das Hotel bot keinerlei Freizeitmöglichkeiten. Der Strand war zu weit weg, als dass man ihn eben kurz erreichen konnte, um ein bisschen im Gardasee herumzuschwimmen - schade eigentlich, denn das Wasser im Gardasee war glasklar! Der Kiesboden ermöglichte klaren durchblick im Wasser, es war angenehm warm für Oktober und mehr als sauber!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marian |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 2 |