Hotel El Hana Beach

Da wir auf einer Hochzeit in der Nähe von Port Kantaoui eingeladen waren, suchten wir eine Möglichkeit, einen günstigen Flug und Unterkunft zu finden und buchten einen Pauschalurlaub im El Hana Beach für 5 Personen (2 Paare und eine Einzelperson). Da etwas kurzfristig gebucht wurde, war der Preis auch dementsprechend höher. Dies lag leider nicht ganz im rechten Verhältnis zum Zustand des Hotels. Das Hotel umfasst ca. 1000 Zimmer auf 8 oder 9 Etagen. Das Gebäude ist nicht mehr das jüngste und ein wenig abblättender Putz oder Rost hätte niemanden gestört, jedoch geht der Zustand dieses Hotels darüber noch hinaus. Fürs Fahrstuhlfahren sollte man etwas mehr Zeit einrechnen, da diese zum Teil defekt waren oder überfüllt, oder die Stockwerke gar nicht erst angefahren sind. Wir selbst hatten Halbpension gebucht, andere Möglichkeiten waren von unserem Reiseveranstalter nicht angeboten. Die Gästestruktur war gemischt, vorwiegend, Osteuropäer, Deutsche, Holländer, Tunesier und Algerier. Man kann über die Rezeption Telefonate erledigen oder teuer mit dem eigenen Handy telefonieren. Gegenüber des Hotels gibt es einen Telefonshop, in dem man günstiger telefonieren kann. Der August ist der heißeste Monat in Tunesien, man sollte entweder in diesem Monat die Mittagshitze meiden oder früher oder später reisen. Großer Geheimtip: Das Restaurant "Bypass" in einer Parallelstraße in der Nähe des Hotels. Dort git es zwar keinen Alkohol, aber edleres Interieur und supergutes und edles Essen zu echt günstigen Preisen (Rumpsteak + Beilagen + Brot mit Dips für ca. 5 Euro). Auch die anderen Restaurants in der Nähe sind gut und bieten landestypische leckere Küche (Couscous!!!) zu günstigen Preisen.

Die Ausstattung unseres Doppelzimmers beschränkte sich auf ein Bett, einen Schrank, einen Schreibtisch einen Stuhl und ein Badezimmer, was eigentlich auch ausreicht. Wir hatten einen Balkon mit wunderschönen Blick auf die Straße. Die Sauberkeit entsprach nicht unserem Standard, der Boden (irgendwer hatte damals beschlossen, es müsse unbedingt Teppich sein) war fleckig und klebrig, das Badezimmer schimmelig, die Armaturen mit Krusten überzogen und Handtücher und Bettbezüge waren mit schwarzen und rostfarbenen Flecken versehen. Es war auf jeden Fall ausreichend groß und mit einer Klimaanlage versehen. Diese röhmerte wie ein alter Traktor los, wenn man sie anschaltete, deswegen konnte man sie nur tagsüber anschalten, wenn keiner im Zimmer war.

Wir haben lediglich im Restaurant des Hotels gefrühstückt, es gab aber wohl auch ein oder zwei Bars (drinnen, sowie draußen). Ein Frühstück war in Büffetform vorhanden, jedoch gab es fast keine Variationen (2 x gab es noch Krautsalat). Das Frühstück bestand aus getoastetem Weißbrot und Bagutte, süßen Croissants, gekochten Eiern, Rühreei, gegrillten Tomaten, einer Sorte pinkfarbener Wurst, grellgelbem Käse, einer Art Schafskäse, sowie 2 Sorten bräunlicher Marmelade (Feige?). An Getränken gab es Kaffee, Tee, Milch und einen süßen gelben Zitronensaft. Qualitativ leider nicht einwandfrei, aber essbar. Das Restaurant war im großen und Ganzen sauber, die Tische waren nicht vollständig eingedeckt und teils fleckig, was sich aber im erträglichen Rahmen hielt. Ein Küchenstil war nicht zu erkennen, leider war eine landestypische Küche nicht vorhanden. Wir haben lediglich einmal zu Abend im Hotel gegessen, ansonsten ist man außerhalb auch sehr gut. Dementsprechend gab es nicht wirklich eine Atmosphäre im Hotel. Obwohl wir dem Restaurant-Personal kein Trinkgeld gegeben haben, wurden wir höflich bedient und bekamen am letzten Tag sogar Löffel auf den Tisch gelegt.

2 von 3 Zimmer musste von unserer Gruppe gewechselt werden, da sie entweder nicht fertig gemacht wurden oder noch belegt waren. Dies ging ganz problemlos, wir schienen aber auch nicht die ersten gewesen zu sein, die das Zimmer wechselten. Das Personal an der Rezeption war eher unverbindlich. Unser Zimmerpersonal war immer sehr nett zu uns, aber das schien auch Glückssache zu sein. Das Servicepersonal im Restaurant war teils nett, teils unverbindlich. Im Hotel wurde häufig deutsch gesprochen, manchmal sogar eher als englisch. Wie oben erwähnt, die Zimmerreinigung entspricht weder deutschem Standard noch ist sie repräsentativ für tunesischen Standard anzusehen. Eine Krabbler lag während der ganzen Zeit tot bei uns im Badezimmer. Wir haben täglich einen Dinar aufs Kissen gelegt und bekamen dafür zumindest das Bett gemacht und neue Handtücher. Einer unserer Mitreisender legt am ersten Tag 5 Dinar aufs Kissen und bekam am ersten Tag eine Rose aufs Bett gelegt, am nächsten Tag sogar einen ganzen Blumenstrauß (war wohl ein Überbleibsel von einer Hochzeit). Einen Wäscheservice zu beauftragen schafften wir leider nicht, wir wurden mehrmals zwischen Rezeption und Zimmerservice hin- und hergeschickt, dann kapitulierten wir.

Die Lage ist bei diesem Hotel am Positivsten zu bewerten, man ist innerhalb von kurzer Zeit zu Fuß in der Medina (Altstadt), es gibt direkt gegenüber des Hotels zahlreiche Souvenirläden, sowie Supermärkte. Es ist kein Problem dort einzukaufen und bspw. Getränke mit ins Hotel zu nehmen. Ebenso schnell ist man am Strand, man kann sich direkt an den Strand legen oder auf dem Hotelgelände liegen und zum Strand rüberlaufen, um dort zu baden. Für ca. 5 Dinar (ca. 3 Euro) kommt man mit dem Taxi nach Port El Kantaoui (8 km entfernt). Dies ist unbedingt empfehlenswert. Eine andere Möglichkeit sind TucTuc-Taxis oder die Auto-Bimmelbahn. Hier werden 2 Dinar pro Person berechnet. In der Nähe von Port El Kantaoui ist auch Nordafrikas größte Disko, das BoraBora, gelegen. Für ebenfalls wenige Dinar kommt man mittels Taxi zum Bahnhof oder zum Kamel-Markt (in Sousse immer Sonntags). Wir haben unsere Ausflüge immer auf eigene Faust gemacht, aber die Reiseveranstalter bieten auch einiges an, es lohnt sich, mal aus dem Hotel rauszukommen und die schönen Seiten des Landes kennezulernen.

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