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Annika (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Dezember 2004 • 2 Wochen • Strand
Im Vergleich und für örtliche Verhältnisse ganz in Ordnung
2,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Es kommt sehr darauf an, worauf man im Urlaub Wert legt. Einige Dinge bei diesem Hotel sind extrem schlecht, andere dagegen wirklich ok. Fangen wir mal mit dem Positiven an: Die Anlage ist sehr hübsch und im Außenbereich auch sehr gepflegt. Es gibt viel grün, viele blühende Pflanzen und Palmen, alles wird regelmäßig gesäubert und gewartet. Die Unterkunft besteht aus ebenerdigen Bungalowreihen, die alle in karibischen Farben gestrichen sind, was sehr pittoresk aussieht. Der Poolbereich war ebenfalls sauber und gepflegt. Die Angestellten waren eigentlich fast alle nett. Aber es gab eben auch sehr viel Negatives (s. auch unter den übrigen Rubriken). Durch das Dach regnete es bei uns und bei vielen anderen im Badezimmer rein. Es gibt keine Lüftung oder Fenster, so dass deswegen und wegen der Feuchtigkeit vom Duschen die Decke gammelt und man häufig ein Stückchen schimmeligen Putz im Handtuch findet. Die Liegen sind am Pool und am Strand Mangelware, zumindest, wenn wie in unserem Fall Hochsaison ist. Am Strand liegt man wie Ölsardinen und wird ständig mit mindestens zwei unterschiedlichen lateinamerikanischen Musiken vollgedröhnt. Fliegende Händler stürzen sich wie Schmeissfliegen auf einen, besonders blonde Frauen müssen eigentlich ununterbrochen den Kopf schütteln und sie abwimmeln. Das Wasser hat immer eine sehr starke Brandung mit heftiger Unterströmung, was einerseits Spaß macht, aber sehr gefährlich ist (besonders für Kinder absolut ungeeignet). Trotzdem wird der Strand aber nicht bewacht. Auch wenn es sich teilweise so anhört, als wäre das Hotel richtig übel: Gemessen an den Verhältnissen, die uns Reisende aus anderen Hotels geschildert haben, ist es ganz in Ordnung. Man muss eine gehörige Portion Gelassenheit und Humor mitnehmen und dann seinen Urlaub vor Ort optimieren. Unsere Tipps dazu sind folgende: Raus aus dem Hotel, so sooft es geht. Man kann mit Bussen und Taxen relativ günstig rumkommen, am besten ist es aber wohl, wenn man sich ein Auto mietet (hierbei Vorsicht und auf keinen Fall in die Innenstadt von Porlamar, der Verkehr macht euch fertig!). Wir haben eine Jeep-Inselrundfahrt gemacht, auch die kann man mit einem Mietwagen lieber selbst machen, denn die Tour läuft nach Fließbandmentalität ab und ist ein ziemlicher Touri-Nepp; gestoppt wird immer nur kurz und gern auch da, wo man Provisionen von den angefahrenen Restaurants und Liegenverleihs kassieren kann. Viel zu kurz kommen dabei solche Stationen wie der wilde Badestrand oder einige hübsche Dörfer, und der größte Beschiss ist der romantische Sonnenuntergang: 50 Jeeps aller Unternehmen stehen auf einem staubigen Parkplatz an der Steilküste, es gibt Souvenirs und Eis und Massen von Touris knipsen für 2 Minuten den Sonnenuntergang. Wer trotzdem so eine straff organisierte Tour machen möchte, sollte nicht im Hotel buchen, sondern zu Isabela Tours auf der Playa el Agua gehen. Der deutsche Inhaber Rudi bietet ganz gute Touren an, wesentlich günstiger als im Hotel, und ist immer froh, wenn er in seiner Muttersprache ein Pläuschchen halten kann oder mit Rat und Tat rund den Urlaub behilflich sein kann. Bei ihm kann man auch die ansonsten nur schwer eintauschbaren Travellercheques einlösen. Besser aber Dollar mitnehmen und im Hotel oder in der Wechselstube wechseln, Banken machen da nicht mit. Gegen das schlechte Essen hilft nur essengehen oder im Supermarkt (z.B. Johnnys Bodegon an der Hauptstr.) eigene Vorräte zur Ergänzung einkaufen. Essengehen in Playa el Agua kann man ganz gut im Pappas Hutspot, Harrys, Guachique oder Golden Fish. Außerdem lohnt sich ein Besuch im großen Einkaufszentrum Sambil in Pampatar. Dort kann man nicht nur gut essengehen (alle Länderküchen und viele Fastfoodrestaurants), sondern auch ganz gut Klamotten shoppen, was in der Innenstadt von Porlamar wider erwarten nicht so gut geht - dort gibt es mehr Straßenmärkte, und die Läden haben eher Klamotten für den venezuelanischen Geschmack. Unbedingt mitnehmen sollte man 1. ein kleines Werkzeug (Taschenmesser o.ä.), so kann man sich schon selbst ein bisschen helfen. 2. Hochwirksames Mückenschutzmittel und Moskitonetz - so fiese Mücken wie da habe ich noch nicht erlebt, man hört und sieht sie nicht, aber sie sind da. 3. starken Sonnenschutz, die Sonne brutzelt unvorstellbar. 4. eine Tube Waschmittel.


Zimmer
  • Eher gut
  • Jedes Appartement ist einfach, aber hübsch eingerichtet, hat einen ca. 16 qm großen Schlafraum mit zwei Grand Lits, einem sehr kleinen Kleiderschrank, einem Fernseher, einem Kühlschrank (sehr praktisch!) und einem großen Schreibtisch. Der Fußboden ist gekachelt, es gibt ein Fenster, einen Deckenventilator und eine Klimanlage. Durch einen offen Durchbruch geht es in den Waschbereich mit ziemlich viel Ablagefläche, davon mit einer Tür abgetrennt sind WC und ebenfalls sehr große Dusche mit Wäscheleine. Die Klimaanlage ist extrem laut, wer nachts nur mit eingeschalteter Anlage schlafen kann, sollte sich Ohrstöpsel mitnehmen. An der Decke laufen Holzbalken lang, an denen man mit etwas Geschick z.B. ein Moskitonetz anbringen könnte. Blöd ist, dass man keine Terasse oder so mit 2 Stühlen und einem Tisch hat. So muss man immer in den Gastro-Bereich, wenn man einfach mal draußensitzen möchte (s.o.).


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Bis zu Gesprächen mit Leuten aus anderen Hotels dachten wir, unser Essen wäre ziemlich schlecht. Aber man kann es wohl noch schlimmer treffen. Fest steht: 2 Wochen nur Hotelküche geht gar nicht. Eigentlich gibt es jeden Tag das gleiche, Fisch oder Fleisch vom Grill, Huhn, alles eher Abfall als Fleisch, und absolut geschmackloser Nudel-oder Reispamps dazu. Das Dessert ist meistens Kuchen oder Gebäck und geht noch so, ebenso frisches Obst (Ananas oder Melone). Das Salatbuffet ist auch ein ziemlicher Witz, aber die absolute Katastrophe ist das Frühstück. Brotscheiben hart wie Steine, eine Sorte Käse (Feta-artig) und matschige Bierwurst. Manchmal keine Butter. 6 Sorten Marmelade mit Fleischbeilage Wespe, die alle gleich schmecken. Sowas wie englisches Frühstück gibt es auch, ist aber nicht unser Fall, können wir also nicht beurteilen. Kaffee ein Albtraum (Nescafe mitnehmen!), Tee oder gar Milch Fehlanzeige. Extrem blöd ist auch, dass man abends nur im Restaurant- oder Rezeptionsbereich draußen sitzen kann, überall anders wird geschlossen, Licht ausgemacht und Stühle und Tische werden weggestellt. So sitzt man immer mitten im Essenstrubel und bekommt in unsäglicher Lautstärke die Animation mit. Irgendwo mal ruhig sitzen und ein Spiel spielen oder so geht kaum.


    Service
  • Schlecht
  • Für dortige Verhältnisse ist der Service wohl gut. Als Europäer (und besonders als Deutscher ;-)) muss man aber echt Abstriche machen. Die Angestellten waren zu 99% sehr lieb und freundlich und hilfsbereit, soweit es in ihrer Macht stand. Unser Wasserkasten von Toilette war gleich bei der Ankunft um 22 Uhr defekt und wurde sofort repariert. Aber danach funktionierte sie auch nur sehr eingeschränkt, wir mussten jedes mal den Kasten aufmachen und den Schwimmer hochziehen, nicht sehr appetitlich. Außer extrem fiesen Mücken und ab und zu mal einer Ameise hatten wir keine Mitbewohner, und es wurde (meistens) zufriedenstellend geputzt und mit Insektenspray evtl. Ameisenansiedlungen im Keim erstickt. Aber mit der Handtuchvergabe sind die dort absolut überfordert. Die Duschhandtücher werden um halb zehn abgeholt, und erst gegen 16 Uhr gibt es neue. Manchmal aber auch nicht. Manchmal bekommt man einen Wannenvorleger, manchmal nicht. Strandhandtücher zu ergattern ist ganz große Glückssache und wenn, sind sie in einem erbärmlichen Zustand. Wir haben die ganzen 2 Wochen keine frische Bettwäsche bekommen, was auch durch ein saftiges Trinkgeld an unser Zimmermädchen und mehrfache Beschwerde nicht anders wurde. Vielleicht hat man uns aber auch nicht verstanden, denn selbst an der Rezeption sprach die Mehrzahl der Angestellten absolut kein englisch. Die Kellner sind allesamt sehr freundlich und aufmerksam, mit dem Cocktailmischen kennen sie sich aber eher nicht aus...


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel liegt ganz am Ende der Meile, schon etwas ab vom Schuss. Zum Strand ist es nicht weit, und die Lage am Ende hat den Vorteil, dass man nur etwa 400m am Strand entlang gehen muss, um zu einem wilden Abschnitt zu kommen. Dort gibt es zwar keine Bars und keine Liegen und Schirme, dafür Palmen, gleich gute Bademöglichkeiten und die Chance, auch mal das Meer rauschen zu hören. Dorthin kommen auch schon wesentlich weniger Leute und fliegende Händler. Der Nachteil an der Lage ist, dass man ziemlich weit latschen muss, um etwas von den Restaurants, Minisupermärkten oder Internetcafes zu haben. Generell ist die ganze Playa El Agua nicht zu vergleichen mit Ferienzentren oder -orten in Europa. Alle Bars und Restaurants sind sehr hübsch aber ärmlich, an den Straßenecken verwesen riesige Müllberge und fast 80% der Gastronomie hat nur tagsüber geöffnet. Abends nett essengehen kann man zwar, aber eingeschränkt - und oft gibt es ähnliche Küche wie Hotel.


    Aktivitäten
  • Sehr schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Außer einmal am Tag Volleyball oder Tischtennis gibt es kein Sportangebot. Die Animation ist so schlecht, dass sie schon wieder gut ist. 3 schwule Tunten sind ununterbrochen damit beschäftigt, Ihre Hintern und Schw... in hautengen Radlerhosen zu präsentieren. Dann sind da noch zwei echte Mädels, die wohl die nötige Portion Hetero-Sexappeal verbreiten sollen. Es wird nur spanisch gesprochen und meistens irgendeine Form von Tanzwettbewerb gemacht. Als Ausländer kapiert man kein Wort, aber den Venezuelanern scheint es zu gefallen - sie machen begeistert mit. Andere Länder, andere Geschmäcker. Am besten entflieht man diesem unsäglichen Treiben in eine der wenigen noch offenen Bars (empfehlenswert: Pappas Hutspot, ein holländisches Lokal mit Rock-Pop-Lifemusik, Billard, Internet und auch ganz gutem Essen.) oder fährt nach Porlamar.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Dezember 2004
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Annika
    Alter:31-35
    Bewertungen:1