- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Flamingo-Hotel ist ein älteres 4-Sterne-Hotel in der Hotelzone von Cancún. Nicht gerade billig und auch nur mit mäßiger Bewertung. Darum war ich zunächst nicht sicher, ob ich dieses Hotel denn für einen romantischen Mexiko-Aufenthalt buchen soll. Doch irgendwie gefiel mit der Retro-Stil mit dem Flair der 1960er Jahre. Erinnerungen an die Hotel-Szene im James-Bond-Film „Goldfinger“ und an das Motel in Spielbergs "Catch Me If You Can" wurden wach. Und nach Tagen sinnloser Grübelei hat es einfach „Klick“ gemacht. Zum Glück ist das Kapitel „Flamingo Cancún“ am Ende kein Fall für „erst gefreut und später bereut“ geworden. Denn das Hotel war deutlich besser als erwartet. Die Lage: Bestwertung. Direkt am weißen Sandstrand. Nur ein kleiner Palmenhain trennten Hotel und Meer. Von Algen keine Spur. Das türkis schimmernde Wasser, glasklar und rein. Kein anonymer Hotelbunker, sondern ein Gebäude mit Charme und Geschichte. Balkon. Meerblick. Fairer Preis. Was will man mehr...? Okay, das Hotel ist alt. Aber die Möbel in unserem Zimmer waren gut gepflegt. Matratze und Bettzeug nicht muffig oder durchgelegen. Wir haben geschlafen wie auf Wolke Sieben und wurden am Morgen von den ersten Sonnenstrahlen, die durch unser Panorama-Fenster fielen, geweckt. Das Frühstück. Na ja. Augen zu und durch. Das Restaurant glich eher einer billigen SB-Kantine. Und das Essen am Buffet sagt bestimmt nicht jedem Gast zu. Denn es wird auch zum Frühstück mexikanische Hausmannskost serviert. Also NICHT Wurst, Speck und Bohnen, sondern Tacos, Tortilla und Guacamole. Optisch nicht so der Bringer. Aber alles hat geschmeckt und Montezumas Rache hat uns nicht heimgesucht. Der Pool im Zentrum vom Hotel ideal um zur Mittagszeit zu relaxen. Aber viel Zeit haben wir dort nicht verbracht. Denn die Liegen am Meer waren gratis. Und klares Meerwasser hat doch eine andere Magie, als das schönste Schwimmbecken. Insgesamt möchte ich unsere Zeit im Flamingo Hotel nicht missen. Und das, obwohl ich bei Bewertungen sonst sehr pingelig bin. Das Hotel war nur unwesentlich teurer als ein Hotel im Zentrum der Stadt. Direkt weiter nach Playa del Carmen (das machen viele Touristen so) wollten wir nicht. Das absolute Top-Hotel darf man natürlich nicht erwarten. Charme, Lage, Preis, Zimmer und das günstige Frühstück bilden aber ein gutes Gesamtpaket. Daher: Für UNS sehr Empfehlenswert...!!!
Wir hatten ein Standard-Zimmer (Nummer 210) mit Meerblick gebucht. Das Zimmer verfügte über riesige Panorama-Fenster und einen breiten Balkon. So, dass wir auf den Pool, der Swim-Up-Zimmer unter uns, einen schönen Palmenwald, den Strand und das Meer schauen konnten. In jedem Fall war der Ausblick super. Insbesondere der Sonnenaufgang am frühen Morgen himmlisch. Zimmergröße: Gut. Der Boden mit sandfarbenem Marmor ausgelegt. Kein Teppich. Die Wände in ähnlichem Ton gestrichen. Das Mobiliar schon älter, aber noch bestens in Schuss. Das amerikanische Doppelbett, ein Platzwunder. Mit durchgehender Matratze, gemeinsamer Zudecke und vier Kopfkissen. Hervorragender Schlafkomfort (also KEIN altes, durchgelegenes oder stinkendes Bettzeug). Links und rechts vom Bett Nachttische (hier fehlten leider Steckdosen). Vor dem Bett ein Sideboard mit Schubladen. Darauf stand das gewaltige TV-Gerät. Ein Kühlschrank (leer) daneben. Vor dem Fenster zwei Polsterstühle und ein Tisch. Der offene Wandschrank mit massig viel Stauraum, Zimmersafe und Kofferablage. Auf dem Balkon: Ebenfalls zwei Stühle und ein Tisch. Bedauerlicherweise keine Liege. BADEZIMMER Das Badezimmer schlauchartig angelegt. Der Waschtisch mit richtig viel Ablagefläche. Durchgehender Spiegel. Separater Kosmetik-Spiegel. Der zu kleine Haartrockner fest an der Wand montiert, aber OHNE viel Kraft. Normales WC. In der mit einer Glaswand abgetrennten Duschkabine hätte eine komplette Fußballmannschaft Platz gehabt. Wasserdruck und Temperatur exakt einstellbar. Einziger Wermutstropfen: Nur eine dünne Kopfbrause. Keine Handbrause. Keine richtige Rain-Shower. Pflegeprodukte: Conditioner und Shampoo in Flaschen (am Waschbecken und in der Dusche). Dazu Stück-Seife (gutes Öko-Produkt). Tissue. Aber kein Vanity-Kit. Schon etwas älter, aber sauber und ohne Löcher: Zwei Handtücher, zwei kleine Tücher, ein Tuch für die Füße und zwei Badetücher. ALLGEMEIN Die Reinigung im Zimmer gut. Es wurden täglich die Handtücher gewechselt, durchgefegt und das Bett gemacht. Nachdem wir ein paar Dollar-Noten als Trinkgeld hinterlassen hatten, gab es als eine schöne Handtuch-Deko auf dem Bett und im Badezimmer (Schwan), sowie die doppelte Ration Pflegeprodukte. Die Klimaanlage alt. Funktionierte aber noch bestens. NICHT vergessen: In Mexiko braucht man Adapter-Stecker. Die sollte man besser schon aus Deutschland mitbringen, weil es im Hotel keine Leih-Stecker gab. HELLHÖRIGKEIT im HOTEL Was ich noch erwähnen sollte: Die Flure zu den Zimmern sind fast alle offene Laubengänge. Also überdachte, offene Gänge mit Blick zum Pool. Zudem gibt es nirgendwo im Flur einen Teppich. So, dass man mit einem gewissen Lautstärkepegel rechnen muss. Tagsüber, wenn die Gäste im Pool plantschen, als auch in den frühen Morgenstunden, wenn das Hotel gereinigt wird.
Mehrere Bars und Restaurants sind über das Hotel verteilt. Im Haupt-Restaurant wurden die Mahlzeiten in Form eines Buffets für Gäste mit Frühstück, Halbpension oder All-inclusive angeboten. Wir hatten nur das Frühstück gebucht. Mehr war nicht nötig. Denn in der Zona Hotelera, also auch im Zentrum von Cancún, gibt es Restaurants und Streetfood in allen Preisklassen. Das Haupt-Restaurant, stets ziemlich voll. Am Eingang wurde man abgefangen und zum Tisch begleitet. Vor 9 Uhr kein Platzproblem. Danach bildete sich eine Warteschlange. Die wenigen Tische am Fenster mit Blick auf Palmen und Meer waren überaus begehrt. Wir hatten aber immer das Glück, dort sitzen zu können. Vom Mobiliar her wirkte das Restaurant wie eine billige, mexikanische Kantine. Simple Tische und Polsterstühle. Allerdings: KEINE Selbstbedienung beim Kaffee und Tee. Das Buffet vom Aufbau nicht zeitgemäß. Ein Design mit dem Charme der 1980/1990er Jahre. Marmor-Tische mit Glasabdeckung und viel zu greller Neon-Beleuchtung. Wenig Deko. Eine ausgeklügelte Präsentation der Speisen...? Fehlanzeige. Alles in Töpfen aus Metall „hingestellt“. Kantinen-Futter pur. Manche der mexikanischen Speisen von der Optik her unterirdisch. Was den Geschmack und die Qualität anging, gab es aber nichts am Buffet auszusetzen. Manchmal war in der Tat „Augen zu und durch“ angesagt. Keine Sorge: Montezumas Rache hat uns trotz eifrigem Probieren nicht erwischt. Was gab es zu essen...? Tacos, mehrere Sorten gegrilltes Gemüse, Pilze, Chicken-Wings, Rührei, Tortilla-Chips (mit Zwiebeln und Frischkäse), Wurst (in Stücke geschnitten), Hackfleisch, gegrillte Ananas und Kartoffel-Weges. Die Mole Poblano (Chili-Schoko-Soße) sah aus wie Durchfall. Außer uns hat wohl kein europäischer Tourist da zugegriffen. Brötchen, zwei Sorten Muffins, vier Sorten Kuchen und Cookies. Dazu Toastbrot und Pancakes. Verschiedene Früchte: Melone, Papaya, Granadilla und Banane. Es gab auch Live-Cooking. Auf Wunsch wurden Omelettes oder Eierspeisen vor den Augen der Gäste zubereitet. Wasser und zwei Sorten Saft kamen aus dem Spender.
Insgesamt ein guter Service im gesamten Hotel. Das Empfangspersonal war freundlich. Englisch kein Problem. Alle Formalitäten wurden schnell erledigt. Die Bezahlung mit Kreditkarte war ebenfalls möglich. Man wollte uns auch aufs Zimmer bringen (mit ein paar Minuten Wartezeit), aber da wir nur zwei Rucksäcke dabei hatten, haben wir dankend abgelehnt. Beim Check-out war es möglich, das Gepäck für ein paar Stunden an der Rezeption abzustellen. Nur die Prozedur beim Check-out empfanden wir als gewöhnungsbedürftig, wobei diese aber wohl der Sicherheit der Gäste dienen sollte. Dafür hat man uns an der Rezeption zunächst einen Check-out-Beleg ausgestellt. Diesen Beleg kontrollierte dann noch einmal der Wachmann beim Verlassen des Hotels. Ansonsten: Tägliche, gründliche Zimmerreinigung, neue Handtücher und aufgefüllte Pflegeprodukte. Das Wifi-Internet kostenlos. Täglich Trinkwasser in Flaschen (kostenlos).
Das Flamingo-Hotel befindet sich in Top-Lage mitten in der Hotelzone von Cancún. Oder besser gesagt, im oberen Viertel der „7“. Einige der besten und teuersten Hotels direkt nebenan (Hyatt, NYX). Ein Palmengarten und der schöne, weiße Sandstrand unmittelbar vor dem Hotelgebäude. Nur knappe 15 Gehminuten vom modernen La Isla Shopping-Center entfernt, wo man zahlreiche Restaurants, Freizeitmöglichkeiten (Ripleys, Kino) und Banken (mit gutem Kurs für den Geldwechsel) findet. Eine Busverbindung zum Flughafen gibt es nicht. Wenn man nicht auf einen Leihwagen oder einen Shuttle zurückgreifen möchte, muss man mit dem ADO-Bus zunächst ins Zentrum von Cancún fahren und dort in den klapperigen, öffentlichen Bus Richtung Hotelzone umsteigen. Das lohnt sich im Endeffekt jedoch kaum, weil man wirklich nur Kleingeld spart, der lange Weg an den Kräften zehrt und man obendrauf noch viel Zeit verplempert. Wir haben uns diese Tortur nicht angetan und stattdessen lieber den Shuttle gebucht. Für knappe 7,50 Dollar pro Person dauerte die Fahrt vom Flughafen bis zum Hotel dann nur 20 Minuten (im klimatisierten Reisebus). Wenn man etwas erleben möchte, kann man später ohnehin noch den öffentlichen Bus ins Zentrum von Cancún nutzen. Einen richtigen Fahrplan gibt es nicht. Die Haltestelle ist nur wenige Meter vom Flamingo-Hotel entfernt. Alle paar Minuten rauscht der Bus dann vorbei und man muss diesen mit Handzeichen stoppen. Bezahlung nur mit Bargeld (pro Person 12 Pesos/0,60 Euro-Cent).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Kultur & Erlebnis
Im Hotel gab es mehrere Schwimmbecken. Eine Pool-Landschaft mit Brücken und Liegen im Innenbereich. Dann noch einen großer Swim-Up Pool, welchen sich die Zimmer im Untergeschoss teilten, sowie einen runden, kleinen Pool auf einer Terrasse, oberhalb vom Meer. Das Gym hingegen nicht zu empfehlen: ein Mini-Zimmerchen mit alten Geräten. Sehr schön: Der Palmenwald vor dem Hotel und der breite, weiße Strand. Im Internet hatte ich gelesen, dass genau dieser Strandabschnitt zu den schönsten Bereichen der Hotel-Zone von Cancún gehört. Dem kann ich nur zustimmen. Wir sind die gesamte Zone auf und ab gelaufen. Selbst bei den teuersten Nobelhotels konnten wir nichts erblicken, was mit dem harmonischen Ensemble aus Palmen, Gebäude und Strand vom Flamingo Hotel vergleichbar gewesen wäre. Alle Liegen am Strand und Pool für die Hotelgäste gratis nutzbar. Nur Cabanas und Zelte wären kostenpflichtig gewesen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Januar 2023 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 522 |