- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Hotel ist ca. 1998 völlig neu gebaut worden. Im Parterre Restaurant und Rezeption, in 2 darüberliegenden Etagen und einem kleinen Anbau mit direktem Zugang insgesamt 30 Zimmer. Kein Lift, nicht behindertenfreundlich wegen zu steigender Treppen. Nicht familienfreundlich wegen fehlender Angebote. Hotel relativ klein, macht auf den ersten Blick aber gemütlichen Eindruck. Die Sauberkeit war so weit in ebenfalls Ordnung. Wir hatten HP gebucht, nur Frühstück war nicht möglich. Trotz der Buchung mit HP und Getränke inklusive bekamen wir jeden Morgen handgeschriebene Wertbons an der Rezeption für das Abendessen. Dabei wurden pro Person bis zu 50 Kronen (etwa 1,80 €) pro Getränk und 100 Kronen (etwa 3,40 €) pro Essen angerechnet, der Rest musste zugezahlt werden. Das laut Katalog angepriesene 3-Gang-Menue ist nicht abdeckbar mit den Wertbons. Die Gästestruktur war etwas eigenartig: die angereisten deutschen Gäste waren Familien/Paare zwischen ca. 35 und 60 Jahren. Angereiste tschechische Gäste waren fast ausnahmslos Männer zwischen ca. 25 und 50 Jahren und kamen nur in riesigen Gruppen, um angebliche Tagungen zu halten. Wie sich später heraus stellte, besteht mit der Brauerei Pilsen ein Vertrag, dass hier am Stück jeweils 2-tägige Konferenzen abgehalten werden. Sind die einen weg, ist ein Tag Ruhe und dann kommt der nächste Bus mit Brauerei-Personal. So ist dann auch fast das gesamte Restaurant von angetrunkenen Konferenzteilnehmern belegt bzw. für diese reserviert gewesen. Für uns waren nur einige wenige Plätze am Rande verfügbar. Auch etliche Einrichtungen des Hotels wie Billard oder Tischtennis konnten wir überhaupt nicht nutzen, da man dafür die Konferenzräume betreten musste und da hatten wir als normale Gäste keinen Zutritt. Alternativhotels im Ort und in näherer Umgebung nicht vorhanden. Abdeckung mit e-plus-Netz ohne Probleme, teilweise in Grenznähe sogar gleich ins deutsche Netz. Tanken wie bekannt sehr günstig in Tschechien, ebenso Speisen und Getränke. Supermärkte führen all das, was es auch in heimischen Landen gibt - und sogar viel preiswerter. So haben wir beim Abreisen gleich unseren Wocheneinkauf dort erledigt.
Einrichtung etwas spartanisch (wirkte trotz des neugebauten Hotels wie aus den 70er bis 80er Jahren), für unsere Ansprüche hat es aber genügt. Zimmer etwas schmal, man kann an den 2 zusammenstehenden Betten am Fußende gerade noch so durchlaufen. Durchgehende Matratze. Schrank klemmte etwas, aber genügend Stauraum, Ablagen und auch Bügel vorhanden. Kleiner, sehr niedriger Tisch mit 2 sehr klobigen, nebeneinandersteheden Holzsesseln, TV vorhanden, etwa 5 deutschsprachige Sender. Bad mit Dusche, war i.O. und auch sauber. Jedes Zimmer hat Balkon mit klobigen Holzbohlen, so dass man durch die teilweise 1 cm breiten Ritzen nach unten und oben schauen kann, was der Nachbar macht - und der kann natürlich auch zu Ihnen schauen. Gut, wir waren zu einer Zeit dort, wo man nicht mehr auf dem Balkon sitzt, insofern hat uns das nicht allzu sehr berührt. Telefon ist vorhanden. Adapter für Steckdosen nicht nötig, Stecker passen überall. Teppichboden im Zimmer. Türen dichten gut zum Gang hin ab, Gespräche von anderen auf dem Gang haben wir kaum vernommen. Lärmbelästigung wie oben beschrieben allerdings schon.
Das laut Katalog genannte Cafe mit Terrasse gab es nicht. Vorhanden war ein Restaurant mit integrierter Bar im Erdgeschoß, allerdings ziemlich verqualmt. Besonders schlimm war es zum Frühstück und ab ca. 19.30 Uhr. Ansonsten konnte man aber nichts negatives bezüglich des Speisen- und Getränkeangebotes sagen. Trotz der teilweise zu leistenden Zuzahlungen (obwohl HP gebucht) waren im Preislimit etwa 3 Gerichte + Getränke zu finden und selbst mit Zuzahlung war dies auf Grund des günstigen Preis-Niveaus in Tschechien eigentlich auch kein Drama. Umgerechnet pro Person ca. 1- 2 € Zuzahlung. Das Essen war sehr gut und sehr reichlich, zumindest abends. Frühstück ist für Anspruchsvolle vielleicht etwas karg, aber da unsere Ansprüche da nicht allzu hoch waren, ging das eigentlich für uns in Ordnung. Die Bedienung war sehr nett, flink und sprach gut Deutsch.
Deutschkenntnisse waren sehr gut. Das Rezeptionspersonal war freundlich, auch die Bedienung im Restaurant konnte man nicht unfreundlich nennen. Putzfrau kam zwar täglich, machte auch die Betten, aber etwas lieblos. Und die 2 am ersten Tag benutzten Gläser wurden während unserer gesamten Zeit nicht getauscht und standen schmutzig auf dem Tisch. Check-In problemlos. Info-Tafel von Neckermann sowie etliche Wanderkarten und Ortspläne hängen gut sichtbar aus. Parkplatz nachts mit Schranke verschlossen, Ein- und Ausfahrt auf/vom Parkplatz ab etwa 22 Uhr bis morgens zum Dienstbeginn des Personals (etwa 7 Uhr) nicht möglich. Rezeption nachts nicht besetzt, Personal geht um ca. 22 Uhr. So die offizielle Variante. Tatsächlich war es so, dass der Hotelchef, welcher auch selbst im Hotel wohnt, bis nachts 2 Uhr mit den Tagungsteilnehmern der Brauerei Pilsen und seinem Restaurantpersonal Feten am Stück feierte. Mit sehr lautstarkem Gegröle und mit hohem Alkoholpegel sowie ausgelassener überlauter Musik und ständigen lauten Durchsagen über Mikrofon waren die Feierlichkeiten von niemandem zu überhören. Zwischen 2 und 3 Uhr nachts war meist Schluß - im Restaurant! Dann ging es auf den Zimmern weiter! TV mit Musikkanal an, Flaschen- und Gläserklirren bei offenen Balkontüren, denn so raucht es sich ja besser, Fußgetrampel und versoffenes Gegröle. Da half auch kein Oropax. Mit Beschwerden konnte der Hotelchef leider gar nicht umgehen. Nach der ersten Nacht hieß es von der Mitarbeiterin der Rezeption, es handele sich um eine bedauerliche Ausnahme, diese Leute fahren ja gleich ab. Im Glauben, der Spuk wäre damit auch vorbei, gaben wir uns zunächst damit auch zufrieden, wollten ja nicht als Nörgler gelten und hatten in all den 20 Jahren unserer Tschechien-Urlaube mit unserer Toleranz trotz einiger Abstriche hier und da aber nie groß was schlechtes berichten können. Wir rechneten allerdings nicht damit, dass der nächste Bus eine neue feierwütige Meute bereits herankarrte. Für einen gebuchten Urlaub zur Erholung war uns (und nicht nur uns) das dann doch zu viel. Eine erneute Beschwerde an der Rezeption nach der nächsten schlaflosen Nacht ergab, dass das Personal nicht mehr wußte, was es den übrigen Gästen sagen sollte und den Chef holte. Dieser wollte uns plötzlich nicht verstehen und ließ uns einfach dort stehen. Als die Mitarbeiterin der Rezeption uns dann mitteilte, dass nachts die Rezeption ja nicht besetzt ist und daher niemand was tun kann dagegen, haben wir um einen Stift gebeten und die Daten der Neckermann-Agentur vom Aushang abgeschrieben. Plötzlich stand der Chef wieder neben uns und fragte in gutem Deutsch, was das denn jetzt soll? Wir sagten ihm, dass das so nicht geht, wir haben Geld dafür bezahlt, um uns zu erholen und nicht für so etwas. Darauf ließ er uns über sein Personal ausrichten, dass er uns ein kostenloses Mittagessen als Entschädigung anbietet, anderenfalls streitet er alles ab. Wir haben das Mittagessen abgelehnt, weil wir den gesamten Tag über mit dem Auto unterwegs waren und außerdem nachts in Ruhe schlafen wollten und nicht auf ein zusätzliches Essen aus sind. Daraufhin bekam der Chef einen Wutanfall, verbot dem Personal mit uns zu reden bzw. nur nach seiner Anweisung und wir setzten uns mit Neckermann in Verbindung. Bei der Nachfrage von Neckermann beim Hotelier stritt dieser tatsächlich alles ab. Wir konnten den Sachverhalt aber belegen, auch die unbesetzte Rezeption hatte uns das Personal bereits zuvor aus Versehen schriftlich bescheinigt. So wurde uns ein Ausweichhotel in Zelezna Ruda angeboten, da in der Umgebung keine weiteren Möglichkeiten bestanden. Das Rezeptions- und Restaurantpersonal hat sich von uns persönlich verabschiedet und uns gebeten, nicht zu denken, alle wären schlecht, es täte auch Ihnen sehr leid. Aber Chef ist Chef. Und was Chef sagt, ist Gesetz. Wer also nachts gern fetet, der kann sich hier sicher mit dazu setzen und die Welt ist in Ordnung. Aber unter solch einem Aspekt hatten wir den Urlaub, noch dazu mit Kind, nicht gebucht, so dass wir aus diesem Grunde das Hotel nicht weiter empfehlen würden.
Die Lage fanden wir eigentlich top. Wir wollten es schön ruhig, eben was zum Erholen. Klenci (Klentsch) ist ein Dorf mit einer Apotheke, einer Kirche, 2 Restaurants, 1 Tankstelle, 1 Supermarkt, 1 Zeitungs- und Zigarettenkiosk und das war es dann fast schon. Alternativhotels im Ort nicht vorhanden. Der nahegelegene Berg Cerchov lädt zu einer schönen Wanderung ein (ab Sammelparkplatz Richtung Waldmünchen insgesamt etwa 10 km Fußmarsch hin und zurück, sehr gut ausgeschildert und gute Wege). Die Sicht oben ist super, in alle Richtungen, auch nach Deutschland, da an seinem Fuß ja die Grenze verläuft. Auf dem Gipfel ist eine kleine urige (und sehr preiswerte) Kneipe und ein Aussichtsturm, den man schon vom Tal aus sieht. Nächstgrößere und auch Kreisstadt ist Domazlice (Taus), etwa 10 km entfernt, sehr reizvoll an Architektur, viele preiswerte und gemütliche Restaurants sowie schmucke Souvenirlädchen in den Laubengängen. Nahe dem Markt die Chodenburg (Besichtigung möglich). Sehr interessant fanden wir Klatovy (Klattau), etwa 35 km ab Klenci, mit schönen Marktplatz. Dort unbedingt den Schwarzen Turm besteigen, Eingang neben dem Rathaus. Man hat eine geniale Sicht über den Ort, die Umgebung und die benachbarte Jesuitenkirche steht so nah daneben, dass man die Spitzen der Türme berühren möchte. Auch unbedingt in die Katakomben der Jesuitenkirche hinabsteigen. Eingang rechts neben der Kirche. Dort liegen über etwa 30 sehr gut erhaltene Mumien von Jesuitenmönchen. Erklärungen über Tonband in Deutsch. Noch weiter rechts neben Jesuitenkirche und Katakomben Museumsapotheke "Zum weißen Einhorn" mit Originaleinrichtung aus dem 17. Jahrhundert. Dekanatskirche mit weißem Turm nahe dem Markt auch recht hübsch anzusehen sowie angrenzender kleiner Stadtpark entlang der alten Stadtbefestigung schön zum Entlangspazieren. Etwa 15 km ab Klenci gelangt man nach Horsovsky Tyn (Bischofteinitz). Großes Schloß, den Bildern nach zu urteilen sicher sehr sehenswert, zu unserer Zeit leider schon zu, da Saison vorbei. Gute Ausflugsmöglichkeiten auf Grund der Grenznähe auch nach Deutschland: Furth im Wald (ab Klenci ca. 15 km), Cham (ab Klenci ca. 35 km) sowie in den Bayerischen Wald. Wir sind an einem Tag über Furth im Wald und Cham nach Kötzing und an den Höllensteinstauseee sowie bis nach Viechtach gefahren sowie an einem Tag über Kötzing und Bodenmais an den Arbersee und mit der Seilbahn auf den Großen Arber (toll!!). Zurück sind wir über Brennes (tollen Blick zurück auf den Arber) und Bayrisch Eisenstein (unbedingt den Bahnhof besichtigen - die Landesgrenze zwischen Deutschland und Tschechien verläuft quer durch den Bahnhof, ist überall markiert und im Museum super erklärt) und Lam zurück. Zwischendrin sollten die wirklich nur 5 min Rast an der sogenannten Hindenburgkanzel direkt an der Straße möglich sein, Parkplatz an der Straße und super Blick auf die Berge Arber, Osser und den Hohen Bogen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Vorhanden war ein Außenpool, welcher aber auf Grund unserer Reisezeit nicht gefüllt war. Tennisplatz (Asche) vorhanden, von uns aber nicht genutzt. Tennis scheint hier sehr groß geschrieben zu werden, im Restaurant stehen überall Pokale rum. Laut Katalog Tischtennis - wir erhielten wegen permanenter Tagungen keinen Zutritt zu diesem Raum. Auf Werbematerial an der Rezeption entdeckten wir, dass man auch Billard spielen kann - aber leider ebenfalls nur im Tagungsraum, wo wir nicht hinein durften. Golfplatz soll in Furth im Wald in Deutschland vorhanden sein, etwa 16 km entfernt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Kinder: | 1 |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2005 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Annette |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 23 |