- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das seit mehr als 17 Jahren bestehende Hotel hat seit seiner Eröffnung offensichtlich keinerlei Renovierungen erfahren. Ich war vor 14 Jahren Gast in diesem Hotel, damals war es seine 4 Sterne noch wert. Heute ist alles abgenutzt, nicht renoviert, teilweise defekt. Eine Erweiterung um eine wintergartenähnliche Anlage mit einem sehr selten frequentierten "Spitzen-Restaurant", auch oder extra für Nicht-Hotelgäste, ist dem Anschein nach noch nicht mal die Abschreibung wert. Der sinnigerweise lärmdämmende Teppichbelag der 14 Hoteletagen ist extrem verschmutzt, dementsprechend angenehm ist die Geruchsbelästigung auf den Zimmerfluren. Die Gartenanlage und die gepflegten Pools lassen für den Außenstehenden einen äußerst attraktiven Eindruck entstehen, der sich als Gast hinter den Kulissen als fade Kulisse enttarnt. Das Hotel war bei unserer Ankunft zu etwa zwei Drittel belegt, davon war nur ein geringer Prozentsatz Ausländer wie wir. Warum, sollte sich während des Aufenthaltes zeigen... Ein kleiner Tipp: buchen sie etwas anderes, die Spanier wollen diese Region offensichtlich für sich allein haben. Kein Wunder, da bei RdM eine Hotelburg nach der anderen aus dem Boden gestampft wurde...
Selbst auf dem Zimmer konnte man einen Hauch des "Wellness-Flairs" mitnehmen. Kennen Sie Wechselduschen? Warm und kalt? Wenn ja und wenn man Überraschungen mag, sollte man sich einmal im Porto Magno duschen. Von brühheiß über lauwarm bis zimmerkalt bot die Dusche alles, was man als hartgesottener Wellnesser freudig erwartet. Und das alles, ohne einmal an der Duscharmatur zu drehen. Genial, oder? OK OK OK, alles relativiert sich bei DEM Ausblick seitlich um die Ecke aufs Meer. Die Betten sind auch ganz ok, falls man sich gerne auf Rentnerniveau bewegt, damit meine ich Höhe und Härte des Bettes. Die Zimmer sind verboten pastellfarben eingerichtet, so wie man es in einem Motel des Billigklasse in Ami-C-Movies erwartet. Der elegant und absolut nicht dem Ton der sonstigen Einrichtung entsprechend platzierte Mini-Kühlschrank raubte mit seinen an einen technischen Exitus erinnernden Geräuschen fast jeden Schlaf. Und falls die Zimmerkarte als magnetischer Schlüssel auch funktioniert (wir benutzten innerhalb von 10 Tagen die 3. Schlüsselkarte), können sie die persönliche Klimaanlage nutzen.
Die Auswahl an Speisen war zum Frühstück wie zum Abendessen, wir hatte HP gebucht, sehr gross, allerdings typisch wöchendlich wiederkehrend. Die Qualität ließ zu wünschen übrig, das Abendessen erhielt nach 2 Tagen von uns den Spitznamen "kaltes Buffet", da nahezu alle angebotene warme Speisen lauwarm oder kalt waren. Auch im Hotel gestrandete Franzosen bemängelten diesen Zustand. Nun wußte ich, warum mitten im Speisesaal eine Mikrowelle stand...Fast alle frischen Salatzutaten wie Blatt oder Gurke, Paprika etc. waren entweder bereits verwelkt oder ausgetrocknet. An sonsten erwartete uns täglich Dosenspargel und immer nahezu matschig gekochtes Gemüse.
Die definitive Haupstsprache im Hotel ist Spanisch. Englisch wird vom Personal nur sehr selten gesprochen, in der Regel nur an der mitunter freundlichen Rezeption, Deutsch darf man nicht erwarten. Damit hätten wir mit unseren rudimentären Spanischkenntnissen kein Problem, dennoch vermiesen einem die ständig übel gelaunten Mitarbeiter jedes freundlich hervorgebrachte Lächeln. Während der Abendessens fühlt man sich, insbesondere während eine 50-jährige (Schätzung des Autors) Kaugummi kauende Servicekraft die Bestellung entgegen nimmt und in der Zwischenzeit polternd und scheppernd andere Tische abräumt, besonders gut aufgehoben.
Die Lage ist das unschlagbare Argument für das Hotel, da es direkt am Strand steht. Auch eine Busstation mit halbstündlichen Verbindungen in Richtung der angrenzenden Orte und der Hauptstadt der Provinz, Almeria, liegt nur wenige Schritte entfernt. Das Meer war allerdings während unseres Aufenthaltes aufgrund von heftiger Algenverschmutzung und diverser Quallenaufkommen kaum zum Baden geeignet. Nur etwa einen halben Meter weit konnte man im schmutzigen Wasser sehen. In bezug auf Abwechslung und Ablenkung in Aguadulce ist wenig zu erwarten. Die üblichen Regalos-Läden (Geschenke etc., wir nennen sie Nippes-Lädchen), ein paar Kneipen und 2,5 Discos laden zu einigen enttäuschenden Erfahrungen ein. Spürbar ist, dass man über den Auftritt ausländischer Touristen nicht besonders erfreut ist. Indiz dafür sind u.a. lange Wartezeiten bei der Bestellung von Getränken, vergessene Bestellungen, kaum Möglichkeiten für Nachbestellungen etc. P.S.: zwei Tage vor Abreise, am 15. August 05 konnten wir beim Spaziergang entlang der "Strandpromende" zwischen dem Porto Magno und dem Einkaufszentrum 501 Richtung RdM bemerken, wie offensichtlich ungeklärte Abwässer (sonst hätten diese Wassermassen nicht so ungeheuerlich gestunken) in rauhen Mengen ins Meer geleitet worden sind. Für die 2 restlichen Tage haben wir einen Strich durch die Planung "Strand" gemacht...
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation war Spanisch-sprachig, altertümlich. Einen Reiz hatte die Geschichte für Haftcremebenutzer und Inkontinenzler, die bei wenig Bewegung zu billiger Aufzugmusik keinen Tropfen verlieren. Und wenn ihr -leider deutsches- Kind es nicht versteht, warum es am Pool vom "Bademeister" wegen der Benutzung einer Luftmatratze im Pool auf spanisch angebrüllt wird, sehen sie´s nicht zu eng, sie sind im Urlaub.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rainer |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |