- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- Zustand des HotelsSchlecht
- Allgemeine SauberkeitEher schlecht
Das Hotel Gorgona in Amoudara (Heraklion, Kreta) wird von den Reiseveranstaltern als kleines, gemütliches Familienhotel beschrieben. Das könnte es tatsächlich sein, leider ist es aber nur einen bessere Herberge, auch wenn die Betreiber sehr freundlich sind und sich um die Gäste bemühen. Grund für den Verfall ist vermutlich der Investitionsstau, den man der Herberge förmlich ansieht. Reparaturen werden nicht mehr durchgeführt, an allen Ecken und Enden herrschen Verschleiß und Mangel. Wir bewohnten Anfang September 2013 Zimmer 203 im ersten Obergeschoss des zweigeschossigen Gebäudes. Der Blumenkasten auf dem Balkon enthielt nur noch verdorrte Pfanzenreste, die Außenbeleuchtung am Balkon funktionierte nicht, es standen zwei Plastikklappstühle bereit, auf unseren Wunsch hin wurde ein Tisch auf den Balkon gebracht, der offenbar aus dem Poolbereich stammte. Die Balkontüren konnten nur mit einem Stahlstift verschlossen und gesichert werden, der durch ein in den Alurahmen der Türen gebohrtes Loch geschoben wurde. Im schlichten Zimmer mit verstaubten Rauhputzwänden standen zusammengeschoben zwei Einzelbetten, unter denen die letzten Monate niemals mehr gewischt worden war. Die Nachttische waren gedreht, damit sie in die Nische passten. Es stand eine Steckdose für den gesamten Raum zur Verfügung, an einer zweiten Steckdose, die wohl nachträglich gesetzt worden war, wurde ein Kühlschrank mit Strom versorgt, der allerdings nur dann lief, wenn der Magnetschalter des Zimmerschlüssels eingesetzt war. Das heißt für die Gäste: bei Abwesenheit keine Kühlung. Die Klimaanlage funktionierte tadellos per Fernsteuerung, allerdings auch nur bei Magnetschalterkontakt, ihr Betrieb war gratis. Ein Schalter, der den Klimaanlagenbetrieb bei geöffneter Balkonschiebetür verhindern sollte, war entkabelt. Der Fernseher war energietechnisch an einer Verteilerdose angeschlossen, was aber vollkommen egal war, da der Fernseher ohnehin kein Bild lieferte. Begründung des Hotels: Das Programm wurde auf digital umgestellt, man habe keinen Empfangsreceiver. Auch der Fernseher in der Eingangslobby war deshalb wohl abgebaut worden. Im Zimmer gab es keinen Papierkorb, lediglich einen Hocker eine Kofferablage und eine Art Einbauschrank mit Safe, letzterer konnte ebenfalls kostenlos genutzt werden. Das Bad mit Klo war sehr engräumig, Außenmaße der Dusche 65 mal 65 cm, in der Duschwanne floß das Wasser kaum ab. Ein Zahnputzglas stand noch so dreckig, wie es der Vorbewohner zurückgelassen hatte, in der Halterung unterm Badspiegel. Die Armaturen im Badezimmer waren völlig überaltert, und da die Mischbatterie machte, was sie wollte, bestand unter der Dusche ständig die Gefahr des Verbrühens. Einen Fön konnte man an der Rezeption ausleihen, allerdings gab es nur einen für das gesamte Haus. Der Roomservice beschränkte sich auf das Bettenmachen und Badauswischen. Die Ablage unterm Badspiegel wurde in 14 Tagen niemals geputzt, Handtücher gab es auf Anforderung frisch, den Rhythmus beim Bettwäschetausch konnten wir nicht genau nachvollziehen. Einen Tag lang gab es in diesem Zimmer kein Warmwasser, was nach Reklamation behoben wurde. Das Haus und die Anlage selbst zeigten sich in dieJahre gekommen. Das WLAN-Netz reichte nur bis in den Eingangsbereich, in den Speiseraum und zu den vorderen Teilen einer Frühstücksterrasse, weil der Router unter einem Tisch hinter der Rezeption stand. Die Frage, ob der Router nicht so aufgestellt werden könne, dass er einen größeren Bereich mit Funksignal abdecke (hätte zumindest TV-Streaming per Smartphones oder Tablets ermöglicht) wurde verneint. Begründung: das Kabel sei zu kurz. Für griechische Verhältnisse reichhaltig war das Frühstücksbüffet. Käse, Schinken, Salami, Feta, Eier, Tomaten, Obst, Kuchen usw. Allerdings reichte das Geschirr morgens nie aus, Chefin und Bedienstete spülten "um ihr Leben" von Hand Teller und Schälchen, da es keine Spülmaschine gab. Da die Herberge während unseres Aufenthalts von russischen Gästen dominiert wurde, bedeutete das, sich am Büffet möglichst "ranhalten", da ansonsten maßlos abgeräumt wurde. Der Pool war in Ordnung, eine Wasserumwälzanlage war in Betrieb, der Gitterrost über dem Technikschacht, unter dem eine Leiter in die Tiefe führte, lag zumeist halb geöffnet neben dem Schacht. Die Kloanlagen am Pool waren sauber. Die Herbergsbetreiber zeigten sich - wie erwähnt - freundlich und hilfsbereit, sie waren in Wechselschicht im Rezeptionsbereich zu finden, wo die beiden Chefinnen morgens in erster Linie mit Helferinnen den Frühstücksbetrieb organisierten. Ein älterer Herr, möglicherweise der Mitbesitzer, war eher in den Abendstunden an der Rezeption zugegen. Auch während der Nacht war die Rezeption durch einen jungen Mann besetzt. Das Gorgona könnte in der Tat ein nettes kleines familiär geführtes Hotel sein, das sich positiv von den Massentempeln der Umgebung absetzt. Allerdings scheinen die Betreiber keinen Cent in das Haus stecken und nur das Allernotwendigste reparieren zu wollen. Eine abgebrochene Öse an unserem altersschwachen Zimmerschlüsselmagnet, der schon mit Tesaband umnummeriert worden war, wurde mit Missbilligung und der Frage, wie dies passieren konnte, zu Kenntnis genommen. Schade, dass die Betreiber dieses Hauses ihre Chancen nicht nutzen.
- ZimmergrößeSchlecht
- SauberkeitSchlecht
- Ausstattung des ZimmersSchlecht
- Atmosphäre & EinrichtungSchlecht
- Sauberkeit im Restaurant & am TischSchlecht
- EssensauswahlEher gut
- GeschmackEher gut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Eher gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftGut
- Rezeption, Check-in & Check-outEher gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungGut
- Restaurants & Bars in der NäheGut
- FreizeitangebotSchlecht
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Zustand & Qualität des PoolsEher gut
- Entfernung zum StrandEher schlecht
- Qualität des StrandesEher gut
- Lage für SehenswürdigkeitenGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michael |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 11 |