Hotel Gorgona

39 Zimmer, 2 Etagen, Lift defekt, Rezeption, Frühstücksraum, Fernsehraum und Bar sind alles ein großer Raum. In Griechenland muss man wohl von den angegebenen Hotelsternen zwei abziehen, um zu einem tatsächlichen Zustand zu kommen. Das ist meine Erfahrung. Was mich auch stört, ist eingeleitetes Abwasser von den Hotels direkt ins Meer, zu sehen an den Rohren am Strand und bei bestimmten Windrichtungen im Bade-Meerwasser und einfach eklig. Kreta hat eine sehr reizvolle Landschaft. Ich habe mit dem Mietwagen die Insel erkundet und bin immer wieder überrascht gewesen von den herrlichen Ausblicken. Jedoch hätte eine Woche Kreta auch genügt, man kann nicht jede Kirche und jede Ikone und jede Ausgrabung sehen wollen. Ein Strandliegemensch bin ich nicht und so haben mir der Müll auf den Straßen, die abgewrackten Autos am Straßenrand, die ungleichmäßigen Bürgersteige nicht gefallen. Vielleicht ist Griechenland auch nicht mein Land. Ich hab es gerne ordentlich.

Über das Zimmer war ich schockiert. Die ersten 2 Tage gab es fast Dauerregen, es war kalt. Ich habe unter 2 Decken mit Fleecepulli und Socken und teilweise angeschalteter Klimanlage geschlafen. Ich war vermutlich die erste Belegung in diesem Jahr, alles war ausgekühlt. Erst durch die folgenden warmen Tage erwärmte sich auch das Zimmer, so dass dann auch eine Decke reichte. Die Wände sind sehr grob verputzt, das Zimmer in grau-blau-türkis strahlt Kälte aus, im Sommer wahrscheinlich angenehm. Die Lampen sind schwarz, insgesamt kein einladender Eindruck. Der Duschvorhang klebt am Körper, die Armaturen haben schon einige Jahre gesehen, das warme Wasser kam erst rostig, dann dauerte es länger, bis es warm war. Der Lüftungsschacht im Bad geht nicht zu verschließen, wenn es kalt ist, dann besonders im Bad. Über den Schacht hat man direkten Kontakt zum Nachbarn, da beide Badezimmer aneinander grenzen. Aller zwei Tage gab es ein frisches Bett und neue Handtücher. Als ich am Abreisetag unter das Bett schaute, sah ich die Flusen der Vorsaison. Saubergemacht wurde schon, aber auch gekehrt, was auf Steinfußboden Staub aufwirbelt.

Auf dem Flyer wirbt das Hotel mit einem üppigen Obstangebot zum Frühstück. Die Realität ist ernüchternd: Es gab zum Frühstück 2 Wochen lang das gleiche Obstkompott, natürlich immer ein bisschen mehr aufgefüllt, aus dem Kühlschrank, mit Frischhaltefolie drauf. Den gleichen einen Käse, den gleichen einen Schinken. Da ich keinen Schinken esse, hielt er sich 14 Tage auf dem Teller unter Frischhaltefolie im Kühlschrank. Erst in der zweiten Woche gab es ein kleines Angebot an Orange und Kiwi und Apfel. Und einen Tag sogar mal ein bisschen Tomate.

Ich habe mich das erste Mal auf ein familiär geführtes Hotel eingelassen und würde es nicht wieder tun. An der Rezeption ging es immer sehr laut zu, auch spät abends, was dann im Zimmer zu hören war. Man hat sich schon freundlich um mich gekümmert als zeitweise einziger Gast. Ich war jedoch viel mit dem Mietwagen unterwegs, um mir die Insel anzuschauen. Von da her habe ich keinen Service nutzen müssen.

Im Ort, Bushaltestelle fast vor der Nase, zum Strand 100 m, an lauter Ortsstraße (Zimmer zum Pool buchen). Von Einbruch der Dunkelheit bis 4 Uhr früh Gebell der frei streunenden Hunde, ab 4 Uhr früh Hahngekrähe, danach großes Vogelzwitschern. In der Nachbarschaft normale Wohnhäuser. Das Hotel selber laut, ich möchte nicht wissen, ob man noch schlafen kann, wenn viel belegt ist, Steinfussboden, Türschlitze, gemeinsamer Lüftungsschacht im Bad, Balkons über Eck, keine Abtrennung zwischen Rezeption und den Zimmerbereichen. Ich war die erste Woche der einzige Gast bei 39 Zimmern und auch danach waren nur ca. 5 Zimmer belegt und da war es mit Schlaf schon vorbei.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Der Pool ist schön groß und da ich eine Woche die einzige im Hotel war und auch die einzige Liege (ein bisschen schmutzig aus dem Winterquartier geholt) am Pool hatte, hat so ein abendlicher Abkühlsprung gut getan. Die Gartenanlage ist schön, jedoch wann genießt man den Garten?