Hotel Graf von Oldenburg

Ich habe vor ein paar Jahren mal in Oldenburg gewohnt und wollte mit meiner Frau mal wieder ein nettes Wochenende dort verbringen. Gebucht haben wir ca. 3 Wochen im Voraus. Am Morgen der Anreise klingelte unser Telefon. Der Hotelbesitzer wollte wissen, wann wir anreisen. Kurzes Telefonat, schien zuvorkommend zu sein. Die Lage des Hotels ist einmalig. Innerhalb einer Minute ist man zu Fuß in der Innenstadt, nach zehn Minuten Fußweg am Bahnhof. Zentraler geht es eigentlich nicht. Gegen 14 Uhr kamen wir in Oldenburg an und nach kurzer Suche des Parkplatzes - der hinter dem Hotel liegt - gingen wir rein. Bloß wo? Unten am Parktplatz ist ein kleiner Eingang, der aber verschlossen war. An der Tür ein kleines Schild: Bitte den 2. Eingan rechts nutzen. Wir also rein. Bei der Wahl Treppe oder Fahrtstuhl entschieden wir uns für die Treppe. Im 2. Stock angekommen standen wir vor einer verschlossenen Türe und das owohl wir telefonisch vereinbart hatten, dass wir um 14 Uhr erscheinen. An der Tür stand eine Nummer unter der 24h jemand erreichbar sein soll. Bevor wir dort anriefen, klingelten wir jedoch erst noch an einer Tür, die aussah als sei sie ein Hotelzimmer. Und tatsächlich, der Hotelier öffnete. Nachdem unser Anliegen klar war, ging er mit uns wieder runter in den kleinen, verschlossenen Bunker am Parkplatz. Nur um den Schlüssel zu holen. Aber glücklicherweise war unser Gepäck auch noch im Auto. Also wieder hoch. Unser Zimmer war im 3. Stock, Zi. 325. Erster Eindruck: Hui...Alte Möbel, kitschig eingerichtet. Ungekühlte Mini-Bar. Defekte Stereo-Anlage. Aber sonst ein riesiges (Nichtraucher-)Zimmer mit Doppelbett und in einem Separes zwei Einzelbetten, die wir allerdings nicht benötigten. Es gab auch eine Küche, die aber verschlossen war. Alles schien ziemlich sauber zu sein, bis auf Kleinigkeiten wie die Lampe an der Decke und die Schubladen an der Kommode. WLAN-Zugang war auch vorhanden. Nach der obligatorischen Einweisung in den Fernseher verließ uns der Gute mit der dezent wiederholten Frage, wann wir frühstücken und ob Kaffee und Ei gewünscht wird. Nach näherer Betrachtung des Bettes lag die Vermutung nahe, dass die Haare noch vom Vorgänger zu sein schienen. In der Matratze meine Frau war der Federkern gebrochen, sodass sie ständig eine Feder im Rücken hatte. Das Bad war zweckmäßig, klein und sauber. Frische Handtücher. In der Nacht schneite es 10cm Neuschnee, aber in unserem Zimmer war es kuschelig warm. Heizung funktioniert. Am nächsten Morgen fand das Frühstück statt. Ein junger Herr brachte uns an den Tisch und stellte uns die selben Fragen wieder am Abend zuvor, geschätzte 10mal. Das Frühstück an sich - zwar kein Buffett wie angekündigt - war in Ordnung. Kaffee, O-Saft, Käse, Wurst, Marmelade, Honig und Nutella. Nach dem Frühstück kamen wir in unser Zimmer und wunderten uns, dass unser Bett noch nicht gemacht, und sonst auch nichts sauber gemacht wurde. Vielleicht ja, wenn wir aus der Stadt wieder da sind. Aber Fehlanzeige, auch um 17 Uhr war noch kein Bett gemacht und der Müll auch noch da. Anscheinend wird bei Kurzbuchungen von nur 2 Tagen kein Zimmermädchen/-junge vorgehalten. Den Tag über haben wir also in der Stadt verbracht und abends wollten wir ausgehen, hatten aber leider kein Feuerzeug/Streichhölzer dabei. Ich also runter, den Hotelier gefragt und baff zur Antwort gekriegt: "WAS WOLLEN SIE DAMIT? Doch wohl keine Kerzen im Zimmer anzünden? Wir hatten mal..." Am Morgen der Abreise haben wir bar bezahlt (150 EUR für das Doppelzimmer/2 Nächte) und sind abgedampft. Fazit: Ein familiengeführtes Hotel Garni, dass die Ansprüche heutiger Tage nicht erfüllen kann. Die Besitzer scheinen nicht flexibel genug zu sein, das Hotel an sich ist einfach ungepflegt und entspricht nicht dem, was man unter einem Drei-Sterne-Hotel erwartet. Jedoch würde ich wieder hinfahren.

Beliebte Aktivitäten

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