Hotel Hacienda Los Jinetes

Die Hacienda ist kein übliches Hotel, sondern wirklich eine alte ehemalige Hacienda, die liebevoll von ihrem neuen Besitzer Stück für Stück rekonstruiert wird. Der zuerst gekaufte Teil ist fertig, der andere Teil liegt noch brach, der große Garten ist neu angelegt und es gibt einen großen Pool darin. Es gibt Zimmer im Erdgeschoß mit Fenstern und Türen zum Innenhof und einige nach außen mit einer eigenen Terrasse. Die anderen vielleicht 10 Zimmer sind auf der 1. Etage, auf der Galerie. Alles ist neu gemacht und sehr geschmackvoll. Andere Gäste haben wir kaum wahr genommen - da aber noch zwei Frühstücksgedecke da waren, gab es wohl welche. Die Hacienda ist wohl nur ausgebucht, wenn Firmen dort feiern oder bei großen Familienfesten. Eine wunderbar ruhige Zwischenstation auf einer sonst eher lauten und quirligen Route durch Andalusien.

Das Zimmer war sehr geschmackvoll aber einfach eingerichtet. Allein der Blick vom Bett über den Innenhof auf das Eingangsportal mit der Glocke im Giebel war fantastisch. Das Bad ist modern und sauber, die Handtücher wurden leider nicht gewechselt. Es gibt eine Klimaanlage, eine Minibar und einen ganz kleinen Fernseher, den wohl nie jemand benutzt. Ich denke, der steht da nur, um die Kategorie 4 Sterne zu behalten. Wir haben in beiden Nächten keine anderen Gäste gehört.

Es gibt die Bar, an der man abends noch Drinks bestellen kann. Überall, in den gemütlichen Sesseln, im Innenhof des Hauses, in dem großen Außenhof, im Garten, auf der Terrasse oder am Pool kann man dann sein Glas Bier oder Wein trinken. Das Frühstück war sehr einfach, wahrscheinlich Spanisch mit Zugeständnissen an uns (O-Saft, Kaffee, Toast, Butter, Marmelade und ein Rührei). Nach unserem Tagesausflug nach Sevilla wollten wir abends nicht mehr weg und haben uns entschieden, im Haus zu essen. Wir haben vorher Bescheid gesagt, also war die Köchin da und wir wurden für unsere Entscheidung belohnt! Es war ein echtes Dinner for Two, denn wir waren die Einzigen und wurden wirklich verwöhnt. Das Essen hatte durchaus Restaurantpreise, war aber super lecker.

Die Dame, welche uns telefonisch das Navi erstetzte, war Empfangsdame, Barchefin und Bedienung in Einem. Schade, dass ich mir ihren Namen nicht gemerkt habe - sie war sehr freundlich und hilfsbereit und hatte gute Tipps für uns auf Spanisch und Englisch. Im Winter will sie noch Deutsch lernen.

Das Hotel liegt mitten im Nichts zwischen Carmona und Brenes, ca. 20 km von Sevilla und ca. 8 km von Carmona entfernt. Der Weg dorthin muß erstmal gefunden werden (eine Straße war gesperrt) - dank telefonischem Support der Gastgeberin aber kein Problem. In der Nachbarschaft befindet sich eine geschlosse Wohnanlage und sonst nur Felder und einige Viehzuchtbetriebe, die man manchmal auch gerochen hat. In der Siedlung gab es eine einfache Bar, die wir aber nicht besucht haben. Der unbefestigte Weg von der Hauptstraße bis vor die Hacienda ist nur was für Mietwagen mit Rundumversicherung (Unterboden und so) oder Offroader. Abends herrscht hier eine absolute Ruhe, wie ich sie als Berlinerin seit Jahren nicht gehört habe. In der Hacienda kann man zu Abend essen zwischen 20 und 22 Uhr. In Carmona gibt es gute und schlechte, teure und normale Restaurants. Wir hatten kein so Gutes erwischt, uns aber auch nicht an den Tipp unserer Gastgeberin gehalten. Toll ist auch der Blick von der Terrasse des Paradors, dort kann man sicher auch ganz lecker essen. Von dort schafft man es auch mit dem Auto noch nach dem Dinner zurück, Sevilla wäre mir zu weit zum Essengehen.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Der Pool ist groß und der Garten ist sehr schön. Und das Beste - wir waren ganz allein da, bei über 30°C. Man kann von dort aus Carmona und Sevilla erkunden. Für einen reinen Städtetrip mit Nachtleben in Sevilla ist es aber zu weit weg. Die Hacienda ist was für Leute, die zwischendurch mal Ruhe tanken wollen. Man kann joggen, im Garten oder am Pool entspannen. Nach den Stationen Malaga, Granada und Cordoba war die Hacienda eine Oase der Ruhe für uns, um für die nächsten Stationen gerüstet zu sein.