Hotel Haus Hohenzollern

Das optisch ansprechende und ordentliche Haus wurde stetig renoviert. Schöne, hochwertige neue Fenster, Türen, Böden und Möbel im Restaurant- und hinteren Außenbereich sowie ein vorgebauter Wintergarten, der allerdings mit einer weniger schönen Plane, unter der es modert, gegen die Sonne abgedeckt wird und auf den man u.a. ein großes Spiegelei geklebt hat. Der Garten mit den verschiedenen Sitzgelegenheiten hat Potential, er wirkt jedoch ungepflegt und die tollen weißen Sitzkissen, werden abends achtlos auf den Boden geräumt und sehen bereits entsprechend aus. Die Gästestruktur war in Bezug auf Alter und Couleur vielfältig. Meine Unterkunft beinhaltete das Frühstück. Man kann mittags und abends à la carte essen. Der Chef kocht selbst. 2 Sterne Superior erscheinen angemessen. Man kann dem morbiden Charme des Ortes durchaus was abgewinnen.

Mein Einzelzimmer im 1. OG hatte einen neuen Bodenbelag und eine neuwertige Mini-Dusche mit WC. Bett mit guter Matratze, Nachttisch und Schrank gehörten zusammen, der Stuhl, der Tisch und eine kleine Truhe waren aussortierte Einzelstücke. Das Waschbecken im Zimmer störte mich nicht, jedoch der Uraltspiegel und die darüber angebrachte schreckliche Lampe mit der unsäglichen Beleuchtungssituation. Es roch muffig und ich war froh, dass ich die Fenster immer offen lassen konnte. Die Reinigungsdame aus Ungarn war bemüht, jedoch war es leider nicht sauber. Der Boden wurde die ganze Woche nicht aufgewischt und mein Trinkglas nie gewechselt. Das nebenliegende Einzelzimmer erschien hochwertiger. Ebenso das von Gästen der BKK-Woche bewohnte Doppelzimmer im Dachgeschoss. Somit ist die Zimmerqualität wohl unterschiedlich.

Die Atmosphäre im gesamten Restaurantbereich ist gut und es ist sauber. Das Frühstücksbuffet wird einladend präsentiert. Es gibt eine sehr gute Wurstauswahl, Schnittkäse, Tortenbrie, gekochte Eier, Spiegelei, knuspriger Speck und Lachs. Dazu immer Quark und Yoghurt, kleine Müsliecke, Marmeladen, Honig und - leider - täglich die gleichen Aufbackbrötchen und Croissants minderer Qualität. Vollkornbrot ging so, der Orangensaft hingegen war gut, ebenso der Kaffee und die kleine Teeauswahl. Frischeprodukte, wie Tomaten, Gurken, Obst = Fehlanzeige. Die Schüssel Obstsalat (Dose?) sah nicht ansprechend aus. Lobenswert ist die Vermeidung von Verpackung, auch der Butter ist in kleinen Stücken offen. Das Buffet ist um 8:00 Uhr aufgebaut und wird nicht nachbestückt. Das Restaurant war abends gut besucht. Nur am gemeinsamen Abschlussessen der BKK-Woche habe ich die meinem Mann überlassene Suppe und Hauptspeise probiert und sah mich in meinem Urteil nach Lesen der Speisekarte bestätigt: Zusatzstoffe und Retorteprodukte. Mein Sonderwunsch Eifler Ziegenkäse, der gerne serviert wurde, war ok. Vom Fass gibt es nur Bitburger 0,3 l, jedoch ist die Weinauswahl gut.

Beim Frühstück bedienten Chef und Chefin sehr aufmerksam und zuvorkommend. Die Servicekraft am Abend war, nun ja, freundlich bemüht. Meinem Wunsch auf ein 0,1 l Glas Wein konnte sie nicht entsprechen. Um 21:45 Uhr wollte beim Abschlussessen der BKK-Woche ein lieber Tischnachbar eine kleine Runde mit geistigen Genüssen ausgeben - dies war nur mit gutem Zureden zu erreichen. Bei Anreise nutzte ich den vom Hotel angebotenen Abholservice vom Bhf Bullay. Die Chefin erwartete mich bereits am Bahnsteig - nochmals vielen Dank.

Die Ruhe und die Landschaft sind das große Plus. Es gibt Spazierwege am Üßbach und im Römerkessel sowie Wanderwege auf der Halbhöhe oder den Höhenzügen mit schönen Aussichtspunkten. Wer mit dem Auto anreist, hat vielfältige Ausflugsmöglichkeiten (Mosel, Eifel, Hunsrück, Trier, Koblenz). Mit einem Glas aus der Glaubersalztherme geht's durch die Wandelhalle zum Kursaal. Dort liegen Tageszeitungen aus. Innen und außen sitzt man gemütlich in schönem Ambiente. Der sehr kleine Kurpark ist ansprechend und das Touristikbüro immer kompetenter Ansprechpartner. Es herrschen kurze Wege. Das Café-Angebot ist reichhaltig und es gibt genügend Gastronomiebetriebe und einige Bekleidungsgeschäfte etc. ABER: Der Zahn der Zeit nagt in allen Ecken, viele Häuser stehen leer, es gibt kein Lebensmittelgeschäft. In sehr begrenzter Auswahl kann beim örtlichen Metzger eingekauft werden. Allerdings lässt die Servicementalität zu wünschen übrig. Man ist genervt über die Kleinbeträge, die über die Theke gehen und in der Apotheke beantwortet man den Kundenwunsch brüsk mit "Das haben wir nicht". Erst nach mehrfachem Bitten, wurde (natürlich problemlos) bestellt. Zu allem Übel werden überall Parkgebühren kassiert und am Wochenende gibt es KEINE Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr! !!

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Wandern, Nordic Walking, Vulkaneifeltherme, Radfahren an der nahen Mosel. Ein Tanzcafé ist dem Ort wohl verblieben - ich habe es nicht besucht.