- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das All-Inclusive-Hotel hat 355 Zimmer, wobei im strandnäheren Teil schöne Bungalows (hatten wir) liegen, strandferner (ca. 400 m) offenbar ältere, unansehnliche, sechsstöckige sog. Tower. Die meisten Bungalows sind ringförmig um drei zusätzliche Swimmingpools angeordnet. Gute Idee! Die Anlage wirkt insgesamt sehr grün, gut gepflegt und sauber. Es gibt einen Shuttle-Verkehr innerhalb des Geländes, der aber nicht besonders dicht ist. Man kommt aber auch zu Fuß gut zurecht. Die Gästestruktur war bunt gemischt, unterschiedliche Nationalitäten, Alter etc., darunter nicht wenige Deutsche. Anders als im Dunes Beach Resort (vgl. meine Kritik dort) fielen doch einige schlichter strukturierte Zeitgenossen auf, was aber auch Zufall gewesen sein kann. Übereinstimmend haben nicht nur Gäste dieses Hotels festgestellt, dass das Hotel vermutlich das beste in Playa el Agua ist. Ich lass das einmal auch so stehen. Wir waren 3 Wochen in Venezuela. 7 Tage DUNES, 9 Tage Festland-Rundreise, darunter 7 Tage "Naturerlebnis" und anschl. die sensationelle, zweitägige Angel-Falls-Expedition, 5 Tage Hesperia Playa Agua (vgl. auch Kritik Dunes Beach Resort). Die Isla Margarita würde ich persönlich sicher nicht als ausschließliches Badeziel wählen, da sind andere Karibikinseln vor allem von der Hotellerie und dem Flair deutlich vorzuziehen. Sie ist als Basis für Ausflüge und Rundreisen aber durchaus passabel und hat mir deutlich besser als erwartet gefallen. Nach Playa el Agua selbst würde ich persönlich nicht mehr fahren. Wer gern abends länger aufbleibt bzw. wem Dauerbeschallung nicht viel ausmacht, kann das vermutlich durchaus anders sehen. Das Telefonieren ist sehr preiswert. Aber Achtung: Es gibt viele verschiedene Telefonkarten. Optimal sind die MULTI-Cards für 10.000 Bol (ca. 3,80 €), mit denen man von öffentlichen Telefonen eine Redezeit von 45 Min nach Deutschland hat. Sie ist im Hotelshop erhältlich. Öffentliche Telefone gibt es im Hotel genug. Mobilfunk nicht möglich. Reisezeit: Die Regenzeit von Mai bis etwa Oktober ist durchaus zu empfehlen, da es nur recht selten schauerartig bei hohen Temperaturen regnet, dazu oft nachts. Der Himmel ist meist blau. Zu beachten ist, dass in der Trockenzeit (Jan-April) die Wasserfälle auf dem Festland vergleichsweise wenig Wasser führen und damit nicht so spektakulär sind. Auch die Expedition zum Angel Falls (höchster Wasserfall der Erde) ist dann nicht immer möglich. Zu empfehlen ist die Mitnahme von Bargeld (egal, ob $ oder €), welches dosiert in Bolivares umgetauscht werden sollte. Einige Geschäfte, Reiseleiter wechseln problemlos. Beispiel: Wir haben zum Kurs von 1 €: 2.700 Bol getauscht. Am Bankautomat (Maestro) bleib ein realer Kurs nach Abzug von Gebühren von 1:2.400. Bezahlen würde ich im Hotel oder Geschäften immer mit Bolivares, da dort meist 1:2.000 berechnet wird, so z. B. für die Auflagen im Hotel. In Hotelnähe nach 200 m rechts ist ein deutsches Reisebüro (Rudy). Hier kann man Geld wechseln und, wie zu hören war, gute Ausflüge buchen. Ein paar Schritte weiter ein preiswertes Internet-Cafe "Want2Surf", das von netten Holländern betrieben wird. Mückenspray nicht vergessen. Vielleicht nur Pech, aber ich habe in Playa el Agua mehr Mückenstiche abbekommen als im Orinoco-Delta. Übrigens, kaum zu glauben, aber wahr: Benzin kostet 3 Cent / Liter.
Wir waren in einem Bungalow (mit Terrasse) untergebracht, den ich wirklich empfehlen kann: Groß, sauber, hell und ordentlich eingerichtet, helles, gefliestes Bad (Fön). Die tägliche Reinigung war immer zuverlässig und gründlich, natürlich immer frische Wäsche und pro Person je ein Bade- und ein Handtuch, dazu je eine Flasche Wasser. Adapter nötig (110 V). Kein Bungalowzimmer hat Meersicht. Telefon, TV (Deutsche Welle), der Safe ist kostenpflichtig (hatten wir aber gemietet). Kleine Mankos: Die zuverlässige Klimaanlage ist nicht regulierbar, es fehlt eine Mini-Bar.
Essen: Es gibt neben dem Hauptrestaurant einen "Italiener", der einmal wöchentlich besucht werden darf. Dazu wird eine sehr dürftige Snackauswahl an der Poolbar geboten. Dickes Minus: Keine Verpflegung in der Strandbar. Das Essen war von der Qualität her etwas besser als im Dunes Beach, besonders das Frühstück empfand ich als wirklich prima. Frische, dazu nach individuellem Wunsch gepresste und gemixte Obstsäfte findet man sicher nicht alle Tage. Das Mittag- und Abendessen im Hauptrestaurant war qualitativ ebenfalls prima. Verschiedene Themen brachten Abwechslung, dazu kam ein Grillabend. Wäre nur dies zu sehen, würde ich 4,5* geben. Aber die Mankos: Nicht zu übersehende Überlastungserscheinungen zu Hauptessenszeiten. Auch fehlt das Flair. Man geht nicht einfach "schön essen", sondern nimmt eher Nahrung zu sich. Schade dies, weil die Qualität des Essens stimmte. Ärgerlich auch, dass Raucher erstens zugelassen, zweitens dazu in unmittelbarer Nähe des Buffets platziert wurden. Es fehlte eine Kleiderkontrolle, so trifft man abends "Damen" und "Herren" in Shorts und ärmellosen Badeshirts, Kinder in Schlafanzügen... Guten Appetit?? Wer etwas später essen geht, muss mit Lärmbelästigung der gegenüber liegenden Showbühne rechnen. Getränke: Ich habe noch nie ein ****-Hotel mit einer dermaßen schlechten Getränkeversorgung erlebt. Dies betrifft nicht die Getränkeauswahl, sondern das Schlangestehen. Abends wartet man zuweilen bis zu 30 Minuten. Grausam. Das lag aber nicht am emsigen Personal, sondern an der konsequenten Unterbesetzung der Bar und der Tatsache, dass bei dieser Hotelgröße mindestens zwei weitere Bars fehlen. Weiteres Novum für mich: An zwei Tagen gab es kein Bier. Zu allem Überfluss wurde alles in weißen Billigst-Plastikbechern ausgeschenkt. Die Strandbar präsentierte sich nicht immer sauber. Überlastung des Personals auch hier. Prost? Es gibt keinen Ort im Hotel, wo man einmal ganz in Ruhe sich unterhalten und gepflegt etwas trinken kann. Getränke müssen im übrigen immer geholt werden.
Freundlich und hilfsbereit waren alle im Hotel ohne Ausnahme, auch ohne besonderes Trinkgeld. Beschwerden hatten wir keine. In der Rezeption wird Englisch gesprochen, kaum Deutsch, was mir persönlich nichts ausmacht. Die Zimmerreinigung geschah pünktlich und ohne Fehl und Tadel. Das Ein- und Ausschecken verlief schnell und problemlos. Weitere Diensleistungen wie Wäscherei, Kinderbetreuung und Arzt waren vorhanden, können wir aber nicht bewerten.
Aus meiner Sicht ist dies ein recht großer Schwachpunkt. Die Straße, die das Hotel vom Strand trennt, ist keineswegs klein, sondern eine asphaltierte, zweispurige Straße mit einem Verkehrsaufkommen, das durchaus zur Vorsicht mahnt. Der Strand ist feinsandig schön, das Baden im sauberen Meer, obwohl durch Strömungen öfter nicht ungefährlich, macht Spaß. Aber aus meiner ganz persönlichen Sicht schrecklich ist das, was aus der Umgebung gemacht wird! Das Hotel stellt am Strand dicht gedrängt in Reih`und Glied Schatten aus klappbaren Plastikdächern. Furchtbar, fast wie in Rimini. Auf der Strandseite der Straße (nicht am Strand in Wassernähe) liegt diverser Müll. Außerhalb des Hotels befinden sich links und rechts ziemlich düstere und eher schmuddelig als einladend wirkende Buden und Schlichtbauten, in denen Restaurants und Geschäfte untergebracht sind. Wer meint, gepflegt shoppen oder promenieren zu können, ist in Playa el Agua ganz falsch. Unüberhörbar sind auch die Lautsprecherboxen der Strandkneipen, die bis 2:00 Uhr erfolgreich die Belastungsfähigkeit von Ruhesuchenden testen. Oropax nicht vergessen, im Ernst! Porlamar ist in 30 Min zu erreichen, der Transfer vom Flughafen dauert etwa 40 Minuten. Die Taxis sind preiswert. Für ca. 4 € kommt man bis Porlamar.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Poolbereich (mit zwei Kinderbecken) ist sehr schön angelegt. Dazu kommen erwähnte drei kleinere Pools zwischen den Bungalows. Liegen sind sowohl am Strand als auch an den Pools in ausreichender Zahl vorhanden, allerdings gibt es keine Auflagen. Es gibt drei Tennis-Hartplätze, Volleyball, Tischtennis, das alles kostenlos. Am Strand werden diverse Wassersprot-Aktivitäten gegen Entgelt geboten. Handtücher werden gegen Kaution ausgegeben. Es wird ein durchaus vielfältiges Animationsprogramm geboten. Nachteil: Am Hauptpool wird die Musikanlage zu Animationszeiten so laut aufgedreht, dass alle bis in die letzte Hotelecke mithören dürfen. Die Shows haben wir uns nicht angesehen. Mein oberflächlicher Eindruck: Sehr professionelle Tanzdarbietungen. Wer so etwas mag, kommt vermutlich auf seine Kosten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Wolfgang |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 12 |