Hotel Hiltruper Hof

Für den Hiltruper Hof habe ich mich aufgrund der schönen Zimmerfotos auf der Webseite entschieden. Diese Zimmer habe ich aber nie gesehen, weil ich wohl in der Besenkammer schlafen durfte - siehe Fotos. Zitat Hotelbesitzerin: "Die Zimmer sind individuell gestaltet, wir renovieren sie nach und nach." Dann sollte man das den Gästen aber auch auf der Webseite so zeigen. Gegen den Krach der Hauptstraße und die nachts abgestellte Heizung gibt es auf dem Nachttisch eine "Schlaffibel". Ist das noch Selbstironie oder einfach Peinlichkeit pur? Das sollte man auf der Webseite auch erwähnen. Die Hotelflure und das Treppenhaus stinken nach Frittenfett und anderen Küchendünsten, denn das Restaurant und die Küche werden durch den Hotel-Eingangsbereich und das Treppenhaus getrennt und haben stets offene Türen. Ich habe in der Vorbereitung auf einen wichtigen Event am Folgetag dort übernachtet und Dank der fehlenden Heizung nachts ca. 2 Stunden geschlafen. Zumindest hat das Hotel den Betrag für die Übernachtung erstattet. Aber auch nur widerwillig und mit entsprechenden Bemerkungen ("Na, wenn Sie es so nötig haben ..."). Nie wieder!

Siehe Fotos. Mein Zimmer (14) hatte gar nichts mit denen auf der Webseite zu tun. Es gab ein einziges Verlängerungskabel als Steckdose, keine Nachttischlampe und die Lampe auf dem Schreibtisch konnte man nur senkrecht stellen, damit sie nicht auf den Laptop herunterknallte (den man wiederum nicht laden kann, wenn schon das Handy in der Dose steckt). Im Fernseher fehlte das CI-Modul, sodass nur öffentlich-rechtliche Sender empfangen wurden (Aussage Hotelpersonal: "Da hat wohl jemand die Sender umprogrammiert.") Nein, es fehlte Technik. Schlimmer war das Bad, in dem der Lichtschalter neben der Tür den Lichtknopf am Badezimmerspiegel aktiviert, den man drücken muss, damit es hell wird. Das Fenster ist klar und hat keine Badezimmer-Verglasung. Man muss also die Jalousie herunterlassen, um beim Duschen und Toilettengang nicht gesehen zu werden. Das Bett ist ok, es gibt allerdings keine zweite Bettdecke. Wenn man als Hotelier bei 7 Grad Außentemperatur um Mitternacht die Heizung abstellt, macht das gar keinen Spaß. Schlafen bis 5:20 (dann geht sie wieder an) unmöglich. Nur Zähneklappern. Furchtbar!

Der zweite Stern für das gute Bier. Ansonsten ist das Hotel-Restaurant eine Katastrophe. Die männliche Servicekraft hatte nach meinem Abendessen im Hotel irgendwas zu tun, sodass ich 15 Minuten warten musste, damit ich zahlen konnte - denn die Thekenkraft konnte nicht kassieren. Beim Essen war das "Zürcher Geschnetzelte mit Rösti" ein bisschen Fleisch mit Sahnesauce auf einem Reibekuchen. Die Portion war für über 25 Euro nichts zum Sattwerden. Wenn man Schweizer Küche auf der Karte hat, sollte man sie auch können und nicht nur Züricher Preise aufrufen.

Den einen Stern gibt es für die Erstattung der Übernachtungsgebühren. Das war wohl fällig. Und selbst darüber regte man sich noch auf. Service ist hier Fehlanzeige. Das beginnt beim Einchecken, wenn man erst einmal um 19:30 Uhr die Tür nicht aufbekommt (man muss als Gast hier einen 9-stelligen Code eingeben). Bei der Beschwerde über das Zimmer konnte der letzte anwesende Restaurantmitarbeiter um 21:00 Uhr (!!) auch nicht mehr weiterhelfen. Es zieht sich durch ... Der Erstattungsbetrag war zufällig passend abgezählt in einem Umschlag vorrätig - passiert so etwas vielleicht öfter?

Das Hotel ist über die Autobahnen 43 und 1 gut zu erreichen- Es liegt in der Peripherie von Münster, allerdings an einer stark befahrenen Durchgangsstraße. Das ist tagsüber sicher für Gäste gut, die mit dem Bus fahren wollen, denn die Haltestelle liegt direkt vor der Tür. Ansonsten eher negativ, denn es macht Krach. Schlafen bei offenem Fenster geht nicht. Den zweiten Stern gibt es dafür, dass rein zufällig gegenüber ein großer öffentlicher Parkplatz ist. Das Hotel selbst hat nämlich so gut wie keine.

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