- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Bei diesem Hotel, das schon wesentlich bessere Tage gesehen zu haben scheint, handelt es sich um ein umgebautes und mehrfach erweitertes Haus aus den 60-ziger Jahren mit ebensolcher Ausstattung im Oma-Look, gelegen in einer dichtbbauten, aber ruhigen Einfamilienhaus-Siedlung im südlichen Wiener Vorort Alterlaa. Die Hoch-/U-Bahn (ca. 6 Min. Fußweg) braucht mit Umsteigen (U6/U4) ca. 20 Min. bis zum Innenstadt-Ring (Karlsplatz). Die Einrichtung ist schon sehr abgewohnt, die Alu-Fenster im DB-Look in unserem Zimmer ließen sich nicht mehr zugfrei schließen, die Balkontür gar nicht (Einstiegsgefahr von Terrasse bzw. Nachbarzimmer) Da die Heizung keine Thermostate hatte und sich folglich nicht richtig regeln ließ, paßten die zugigen Fenster/Türen schon. Das Grundstück machte einen ungepflegten, teilweise verwahrlosten Eindruck: in den wenigen Büschen lagen Plastikeimer und Verpackungen aus der Küche, ausgemusterte Matratzen, aus den Angeln gerissene Gartenpforten und sonstiger Sperrmüll; auf der Terrasse bunt gemischte Plastikmöbilierung aus unterschiedlichen Epochen mit wenigen durchmäßten Polstern, weil bei Regen sich selbst überlassen. Genauso wie die umgestürtzte Tischtennisplatte und die nicht benutzbaren Cross-Trainer. Die Gartenlaternen waren zum Teil umgeworfen bzw. entfernt, nur die Kabel schauten noch aus der Mauer. Es gibt den Versuch der Anlage eines kleinen Gartenteiches mittels Teichfolie - dabei ist es dann auch geblieben. Blühendes gab es nur am Rande des Parkplatzes (5 Plätze) als Flugsaat aus Nachbars Garten; der Blumenschmuck in den wenigen Plastikkästen war künstlich. Das Thema Kunstblumen ist auch mit hunderten (habe sie nicht gezählt) altarähnlich aufgestellten Sträußen das beherrschende dekorative Element im Hotelinneren, ebenso wie die opulenten Plüsch-Sitzgruppen unterschiedlichen Stils im Eingangsbereich um die Rezeption herum und der ausladende Buffetschrank neben der dortigen Spiegelwand. Einfacher dann die Möbilierung im DDR-Chic im Speiseraum. Hier findet man die gleichen Stühle wie auf den knapp und unwirtlich eingerichten und ziemlich kleinen Zimmern, wo mickrige Hängelampen mit herausstehenden Billig-Energiesparlampen ungemütliches Licht geben. Die erwähnten Stühle haben schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel und sind entsprechend abgenutzt, aber "aus dem Vollen geschnitzt" und wie noch vieles aus der Blütezeit (?) des Hotels von den ehemaligen Besitzern mit Bedacht ausgesucht. Was zu augenfällig einer Renovierung bedurfte, wurde in diesem Hotel einfach mit Goldlack überwischelt, seien es nun die Stuhlstoßleisten im Frühstücksraum, die ehemals mahagoniefarbenen Türrahmen, der alterschwache Fahrsstuhl, das eine oder andere Blumenarangement oder die Lockenpracht der äthiopischen Rezeptionistin (Sie mag es mir verzeihen :) -supertoll stimmiges Outfit und die Hilfsbereitschaft in Person). Heute managed das Hotel eine Claro Dias GmbH, wer immer das sein mag. Sie profitiert wohl von dem ehemals guten Namen des Hotel Hoffinger, das von seiner 60ziger-Jahre-Vergangenheit zehrt, investiert jedoch nur das unbedingt Allernotwendigste, damit überhaupt Gäste kommen. Ich buchte beispielsweise mit Groupon-Gutschein zum vermeintlich um 40% reduzierten Preis, was für das Gebotene dennoch eindeutig zu viel war; auch für Wien, wo es schon immer fürs Geld wenig Gegenwert gab. Auffällig waren auch die vielen vor dem Hotel geparkten Handwerkerautos, oft mehrere einer Firma, die hier kontingentmäßig Quartier hatten. Auch war anscheinend eine aus Jugendlichen bestehende Drückerkolonne im Hotel untergebracht, deren Mitglieder sich während des vom Gruppenleiter organisierten gemeinschaftlichen Fernsehabends auch schon mal rauchend und in lauter Unterhaltung auf der Terrasse unter unserem Balkon versammelten. War nicht so toll, da sich ja Fenster und Balkontür nicht ausreichend schließen ließen. Also nicht unbedingt ein idealer Ort für Städtetouristen, die das liebliche, kulturell geprägte Wien besuchen wollen. Nur was für Nostalgiker, die sich im abgewohnten Chic der 60ziger-und 70ziger-Jahre wohlfühlen, wenig Ansprüche an die Qualität des Frühstückes stellen (z.B. kalte, nicht abgeschreckte harte Eier-Brrrrr..., Lebensmittel aus der Basislinie eines Discounters und so weiter und so fort) und die Sozialthemen unser heutigen beschleunigten Arbeitswelt schon beim Frühstück hautnah miterleben möchten.
Siehe oben. Trotz der abgewohnten und teilweise schäbigen Ausstattung / Einrichtung war alles sehr sauber. Dank an das aufopferungsvolle und vielleicht auch leidensfähige Personal.
Siehe unten. Nur Frühstück ohne jede Serviceleistung (z.B. Eindecken) möglich. Achtung Spätaufsteher! Das sowieso schon von der Auswahl her knappe Frühstücksangebot ist nach 8.30 h, wenn die Handwerker auf Montage und die Werber auf Tour gegangen sind, nur noch rudimentär vorhanden und wird nur auf Nachfrage in der Küche, wenn es die Voräte erlauben, ergänzt. Zuständig ist der nicht ganz so gewandte, weil sprachunkundige Osteuropäer (Slowake oder Pole) bzw.die Zimmerfrau.
Alle Mitarbeiter waren ausnahmlos hilfsbereit und zuvorkommend, wenn nicht Sprachprobleme entgegenstanden Pkw-Stellplätze nicht ausreichend auf dem Hotelgrundstück vorhanden. Dennoch meist Parkmöglichkeit im Wohngebiet in unmittelbarer Nähe zum Hotel. Kostenloses Internet über schnelles W-Lan.
Es gilt das oben umfänglich Gesagte.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Siehe obige Anmerkung zu Freizeit- und Fitnessgeräten auf der Terrasse.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2012 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uli |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 2 |