Hotel Ideal

Wir haben uns für das Hotel entschieden, weil es mit Abstand das preiswerteste war, obwohl ich den Preis von 62,- Euro pro Doppelzimmer/Nacht immer noch für überhöht halte, jedoch muss man berücksichtigen, dass die italienischen Hotels einfach superteuer sind. Das Hotel ist weder was für Gehbehinderte noch für Menschen ohne Humor. Das Hotel ist ein Altbau mit unendlich vielen winzigen Zimmern auf 5 Stockwerken mit meterlangen Fluren verteilt. Der unglaublich kleine Frühstücksraum mit 7 Tischen befindet sich im fensterlosen Keller mit laut pustender Klimaanlage. Das Frühstück ist karg, einmal waren die Brötchen um 9 Uhr aus, einmal gabs ausschließlich Marmelade, ein anderes Mal war der Capuccino kalt. Das Personal (immer nur einer / eine anwesend) ist hoffnungslos überfordert, was die eine mit Gereiztheit, der andere mit Hilflosigkeit beantwortet. Die Gäste kamen aus aller Welt von jung bis alt, mit und ohne Kinder, es war alles vertreten. Neapel hat im September angenehme Temperaturen, die Stadt ist nicht überfüllt, die Menschen sind absolut freundlich und hilfsbereit und jeder Reiseführer weist auf unendlich viele Unternehmungen hin, die ich hier gar nicht alle ausfschreiben kann. Einfach rein in die Altstadt, ins Leben eintauchen und sich keinesfalls über schlechte Hotels ärgern, die es im Bahnhofsviertel vermutlich ausschließlich gibt!

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein Doppelzimmer sooo klein sein kann! Die schmalen Betten ließen im Zimmer rechts, links und vorne noch exakt 50 cm Platz zum Drumherumlaufen. In dem schmalen Schrank fanden wir statt Platz für einige Kleidungsstücke nur alte Wolldecken vor, falls die Nächte mal kalt werden. Im Bad schafften es die genialen Architekten tatsächlich auf wundersame Weise, Klo, Waschbecken und Dusche unter zu bringen, allerdings musste man seitlich auf der Toilette sitzen, weil sonst der Toilettenpapierhalter im Weg war... Der Balkon zeigte zum Bahnhof, die quietschenden Züge bereicherten meine Träume. Als Trost hatten wir einen Blick durch eine schmale Gasse auf den Vesuv.

Das dem Hotel zugehörige Restaurant ist schlicht, freundlich, preiswert und lecker. Typisch italienische Speisen werden ohne lange Wartezeiten zubereitet, der Wein ist einfach und gut. Das Hotel selbst hat keine Hotelbar.

Ich bin mir nicht sicher, ob das Personal tatsächlich englisch sprechen kann. An der Rezeption wurden meine Wünsche stets sehr freundlich entgegen genommen, jedoch passierte anschließend nichts. So blieb das Kabel der Fernsehantenne folglich bis zu unserer Abreise defekt. Die Zimmerreinigung erfolgte duch Zauberhand, ich sah nie eine Putzfee, aber abends war das Zimmer aufgeräumt und geputzt, die Handtücher erneuert, die Bettwäsche, wenn auch nicht gewechselt, so doch wenigstens geglättet.

Das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes, direkt vor der Tür ist der Busbahnhof, 3 min weiter die Metro - zentraler geht nicht. Und lauter dadurch natürlich auch nicht. Der Bahnhofsplatz liegt vor den Toren der Altstadt, Einkaufsmöglichkeiten ohne Ende. Schon wenn man aus der Tür tritt, kann man die ersten gefälschten Gucci-Taschen erwerben oder sich an preiswerten T-Shirts erfreuen, die auf unendlichen vielen Marktständen angeboten werden. Der Transfer zum Flughafen per Bus dauert nur 20 Minuten und kostet 1 Euro, so wie jedes Verkehrsmittel einen Euro kostet - aber Achtung, gerne nehmen die Ticketverkäufer einen "Touristenzuschlag"!

Beliebte Aktivitäten

• Geschäftsreise

Es gibt keine Unterhaltungsmöglichkeiten in diesem Hotel, erwarte ich von einem City-Hotel aber auch nicht. In einem rumpelkammerähnlichem Zimmer stand ein Hinweisschild "Internetcafe", ich konnte das nicht recht Ernst nehmen, hatte aber auch keinen Bedarf am Surfen... Der Fernseher im Frühstücksraum war mir ein wenig zuviel Unterhaltung zur verkehrten Zeit am verkehrten Ort.