Hotel Imperial

Ich wollte das Hotel als besonderes Highlight eines Geschenkes buchen und war letztendlich mit meiner Wahl nicht zufrieden. Ohne Zweifel haben wir es hier mit Klasse, mit geschichtlichem Hintergrund und einer Tradition zu tun. Daran wird aber auch festgehalten, der Servicebereich - besonders an der Rezeption - besticht durch ältere, gesetzte männliche Mitarbeiter, die noch nach einer alten höflichen, aber auch einer Spur arroganten Mischung das Haus repräsentieren. Freundlichkeit ja, aber immer distanziert und mir eben eine Spur zu überheblich. Das Hotel arbeitet mit einem Reiseveranstalter zusammen, über den wir auch 2 Nächte dort gebucht haben, angeblich ein "Deluxe-Zimmer". Schaut man sich jetzt die Zimmer auf der Hotel-Website an, könnte man schon eine Vorfreude auf ein wirklich grandioses Zimmer erwarten. Dem war aber nicht so. Ich war so sprachlos, dass ich erst nach 2 Stunden mich an die Rezeption gewandt habe, weil ich es nicht fassen konnte, in so einem Schuhkarton gelandet zu sein. Das Zimmer war Standard, zwar hübsch und antik ausgestattet, aber alles auf ca. 20 qm, so dass man selbst mit der Schranktüre direkt an das Bett stieß. Das Badezimmer war ausgestattet mit zwei Waschbecken, gegenüber eine Badewanne. Dazwischen nicht mehr als 50cm Platz. Ein WC war durch eine Rolltüre vom Bad zu trennen. Die Amaturen waren bereits abgegriffen und schäbig, das Bad war absolut lieblos. Meine Nachfrage, ob das Deluxe sei wurde zwar bestätigt, allerdings erlebte ich ein sehr zuvorkommendes Upgrade der einzigen (jedenfalls sah ich keine andere) Mitarbeiterin an der Rezeption, die sofort zwei Schlüssel griff und mir zwei Auswahlmöglichkeiten anbot. Das war absolut hervorragend und sehr sehr entgegenkommend. Wir bekamen eine Junior-Suite, die mit wunderbaren antiken Möbeln ausgestattet war, zwei Betten (die getrennt werden können), wunderbare Daunendecken (die waren allerdings auch im ersten Zimmer). Wir hatten einen großen Flat-TV, mit DVD/CD Player und 3 CDs zur Auswahl. (Laut Beschreibung sollten nämlich ein DVD Player auch schon im Deluxe-Zimmer sein und das hatten wir nicht, insofern vermute ich, dass wir wirklich zuerst in ein Standard-Zimmer "gesteckt" wurden und nur durch meine Nachfrage aufgewertet!). Das Badezimmer war etwas großzügiger, auch mit 2 Waschbecken und Badewanne, allerdings Toilette direkt im Raum. Wobei das Bad auch vom Zimmer zu erreichen war und nicht über einen Flur. Auch hier kein Abzug und keine Lüftungsmöglichkeit, was nicht wirklich schön ist. Kurz nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, bekamen wir einen Strauß Rosen für das Zimmer und eine kleine Vase mit zwei Rosen für das Badezimmer, desweiteren eine Obstschale mit Obst und ein Karton mit 9 "Imperialstücken" der Haustorte (lecker!!!). Das hat mich sehr gefreut, gehört das zwar zur einer Suite als Service dazu, aber da wir ja ein Upgrade hatten, hätte es nicht geliefert werden müssen. Das Frühstück war sehr schön, wenn ich auch schon - was die Quantität angeht - größere und umfangreichere erlebt habe. Der Service ist auch hier sehr zurückhaltend gewesen, einen Kellner morgens fanden wir unmöglich. Er winkte nur so in den Raum und meinte "ja da können Sie halt dann irgendwo sich hinsetzen....". Alles eben in dieser Art, bei der man nicht lächelt und bei der man merkt, es ist so arrogant und überheblich. Man brachte uns dann die Getränke und ich erkundigte mich nach Eierspeisen. "Das müsste ich vorne am Buffet bestellen, aber ich mache das jetzt für Sie". Da fehlte nur noch das Wort "ausnahmsweise" mache ich das für Sie. So einen Service brauche in nicht in einem solchen Haus, da muss es selbstverständlich sein, dass ich am Platz eine Eierspeise bestellen kann ohne zum Buffet gehen zu müssen! Das übrige Buffet war jedoch ausreichend und lecker. Unterm Strich eine Erfahrung wert das Haus, aber keine Wiederholung nötig. Wenn das Haus sich seine distanzierte Noblesse behalten möchte, sollte man sich allerdings eine Kooperation mit einem namhaften Reiserveranstalter überlegen. Dann kommen halt Gäste ins Haus, die weder von Adel sind noch Neureiche, die allerdings eine Spur ehrliche Freundlichkeit erwarten könnten.

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